Seufzend ließ ich mich auf einer Eckbank im Café von Catys Eltern nieder und blickte auf die Karte, obwohl ich eigentlich schon wusste, was ich bestellen würde. Ich hatte keinen Fuß in den Laden gesetzt, bevor Caty mit meinen Bruder zusammen gekommen war. Es lag nicht einmal unbedingt daran, dass ich nicht hierher wollte, nur leider hatte ich weder Zeit hierher zu kommen, noch auch nur die leiseste Ahnung das so ein Ort überhaupt existierte.
Wer erwartet auch, dass in einer Wohnsiedlung ungefähr fünf Straßen weiter so ein schönes Café ist? Richtig, niemand.
Verträumt sah ich also zehn Minuten später auf meinen Kaffee, den mir Catys Mom gebracht hatte.
Gerade jetzt vermisste ich Theo unglaublich, denn in solchen Situationen hätte ich ihn dringend gebraucht. Doch so wie es gerade schien, hatte er uns inzwischen schon aufgegeben, was mir förmlich das Herz herausriss. Seit gut zwei Monaten hatte ich keinen Mucks von ihm gehört, obwohl er es mir versprochen hatte, sich zu melden.
Wieder sah ich auf mein Handy und war gerade kurz davor seine Telefonnummer zu wählen, als ich merkte, wie sich jemand gegenüber von mir auf der anderen Bank niederließ und mich ansah.
Als ich etwas nach oben blickte, erkannte ich Nolan, der mich musterte, was ein unwohles Gefühl in mir auslöste.
Verwirrt sah ich ihn an.
„Hey, Alice, richtig?", fragte er.
Ich nickte suspekt und verkniff es mir, ihn daraufhin zu weisen, dass ich Alicia deutlich besser fand, als meinen Spitznamen.
„Ähm.. ich.. also keine Angst ich will dir nichts tun, oder so...", begann er.
Er würde auch nicht wirklich weit kommen, wenn man es genau nahm, aber dies war gerade egal.
„Ich.. Ähm... Wollte eigentlich nur Hi sagen... Ich bin alleine hier.", meinte er dann.
Ich nickte wieder.
„Hi", sagte ich schlicht und sah wieder auf mein Handy.
Erneut rang ich mit mir selbst die Nummer doch noch zu wählen, bevor ich schweren Herzens auf den Home-Button meines Smartphones drückte, dieses dann sogar abschaltete und auf den Tisch legte.
Ich sah auf.
Nolan sah mich immer noch an.
„Du bist doch mit Liam befreundet? Und mit Scott auch?", wollte er wissen.
„Ja ich bin mit Liam befreundet.", antwortete ich ihm wahrheitsgemäß und spürte erneut einen Stich.
Ob Scott und mich wirklich noch eine Freundschaft verband, war momentan wohl eher fraglich.
Er nickte interessiert.
„Cool, dass du auf der Party letzten Samstag dabei warst... Bald ist ja wieder eine, denke ich.", setzte er mit einem neuen Thema an und ich seufzte leise.
„Nolan, ich will wirklich nicht böse klingen oder so, aber ich hab gerade keinen Nerv für Smalltalk. Ich hab momentan einige Probleme:
Ich brauche einen Collageplatz für nächstes Semester. Hab Stress mit Freunden, mein Freund entpuppt sich momentan als komplettes Arschloch und bin gerade von zu Hause ausgezogen. Außerdem-", er unterbrach mich.„Du willst insgeheim auch wissen, was es mit dem Wolf auf sich hatte, oder?", fragte er leise und ich stockte.
Ich ließ mir erneut durch den Kopf gehen, was der Blondschopf vor mir gerade gesagt hatte, bevor ich ihm tief in die Augen sah und mich auf seinen Herzschlag konzentrierte.
Er ging schnell und unregelmäßig, klang aber keinesfalls übernatürlich, was mich etwas beruhigt aufatmen ließ. Er war definitiv kein Werwolf.
Also begann ich langsam zu nicken und versuchte meine besten Schauspielkünste preiszugeben. Wobei es in diesem Fall nicht einmal gelogen war, denn ich hatte genauso wenig Ahnung wie der Senior vor mir, was es mit den Wolf auf sich hatte.
„Es ist seltsam.", meinte ich nachdenklich und schluckte ohne den Blickkontakt ein einziges Mal abzubrechen.
Er nickte und murmelte dann: „Es gehen immer wieder seltsame Dinge in Beacon Hills vor."
Ich nickte, während ich an meinem Kaffee schlurfte und ihn schließlich aus Angst etwas auszuplaudern schnell austrank mein Handy einpackte.
„Ich muss jetzt aber wirklich los, Nolan... Wir sehen uns morgen", meinte ich als Ausrede und stand auf.
Damit verließ ich das Café schnell und steuerte mein altes Zuhause an. Als ich mich gerade in mein Auto gesetzt hatte, bekam ich eine Nachricht:
Ich rede mit Malia. Vielleicht weiß sie mehr wie wir... xx -Lydia
Ich antwortete meiner besten Freundin, die wir auch eingeweiht hatten, nur ein schlichtes ‚okay xx', bevor ich mich anschnallte und losfuhr.
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WISE ⁴
FanfictionTeen Wolf FF Nachdem die wilde Jagd besiegt worden war und Alicia erneut kurz davor stand die volle Wahrheit über sich herauszufinden, wurde es für kurze Zeit ruhig in Beacon Hills. Jedoch sollte das nicht lange anhalten und dieses Mal drastische Au...