WISE ⁴

XX. Die

Mit einem Ruck öffnete ich meine Augen und erkannte sofort, dass ich mich wieder unter Wasser befand. Ich befand mich am Grund des Sees und musste hier raus. Ich musste so schnell es ging von hier weg und zurück nach Hause.

Schnell schwamm ich mit aller Kraft an die Oberfläche und kletterte aus dem See.

Mit der rechten Hand hielt ich mir kurz die Kehle, wo die Wunde bereits so gut wie verheilt war.

Ich brauchte jedoch ebenfalls noch einige Momente, um meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen.

Schnell bemerkte ich, dass ich immer noch nicht allein war.

„Na, Schwesterchen?", hörte ich meine eigene Stimme sagen und mein Blick glitt zu einem Baum circa vier Meter entfernt, an dem mein Ebenbild gelehnt war.

Schnell rappelte ich mich endgültig auf. Meine durchnässten Klamotten waren gerade meine geringste Sorge.

‚Sie ist nicht real', dachte ich mir immer wieder, während ich versuchte einen festen Stand einzunehmen.

„Ach ich bin also nicht real? Deine Wunde an der Kehle sagt aber etwas anderes.", erklärte sie spottend und drückte sich von Baum weg, um sich ebenfalls aufrecht hinzustellen.

Ich sagte nicht. Unsicher, ob es mir überhaupt gelang durch die Wunde.

Ich schloss die Augen.

Sie ist nicht real.

Sie ist nicht du.

Sie gehört nicht zu dir.

Sie ist unsicher.

Du bist unsicher.

Sie ist eine Arcane.

Du bist eine Hale.

Sei eine Hale.

Mit aller Mühe sprach ich die Worte aus: „Du... bist... nicht... ich... Du bist... kein... Teil von mir! Du bist eine Arcane... Ich bin eine Hale!"

Damit rannte ich auf sie zu und schmiss sie mit aller Kraft gegen einen Baum hinter sich. Erst blickte sie erschrocken drein, bevor sie sich mit einem Satz aufrappelte und wieder auf mich losging, wie vorher schon, als ich ins Wasser fiel.

Geschickt wich ich meinem Ebenbild aus, welches schließlich zu Boden ging. Sie schrie frustriert auf.

Schnell hatte ich mich auf Ihren zierlichen Körper gesetzt, als ich erschrak.

Unter mir lag Kyle, der mich ängstlich ansah.

„Tu es nicht!", wimmerte er.

In einem Moment der Unachtsamkeit, drückte mich mein Ebenbild zu Boden und die Situation hatte sich gewendet.

„Das war's dann wohl, Alicia Arcane", lachte sie hämisch und drückte mir die Luft an.

Da rauschte mit einmal mal wieder diese Wut durch meine Adern, welche mich dazu verleitete sie an den Oberarmen schmerzhaft zu packen und von mir zu schmeißen.

„Ich bin eine Hale!", schrie ich, sofern es ging und schubste sie zurück.

Betrübt stand sie auf, doch bevor sie auch nur reagieren hätte können, brach ich meiner schlechtes Seite das Genick und schubste sie ins Wasser.

„Das war's dann wohl, Alicia Arcane"