XVI. Find it

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Am nächsten Morgen, klingelte es bereits sehr früh an meiner Tür. Ich seufzte, da ich eigentlich heute vorhatte, trotz der Beurlaubung in der Schule zu gehen.

Ich dachte mir nichts dabei, als ich die Tür öffnete, da stand plötzlich meine Tante in der Tür, die sich dicht gefolgt von meinem leiblichen Vater Eintritt ins Loft verschaffte.

„Schön, was du aus der Bruchbude gemacht hast.", murmelte Peter und sah sich um.

„Du bist immer noch hier?", fragte ich Emy erstaunt, weswegen sie die Augenbrauen nach oben zog.

„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen. Ja, danke. Ich hab sehr gut geschlafen. Ob ich einen Schlafplatz bräuchte? Ja, wenn du schon so fragst, nehme ich das Angebot doch gerne an, anstatt bei meinem Exschwager, der meine tote Schwester in ihrer Jugend geschwängert hat, zu schlafen", sagte sie, während sie und Peter eintraten und sie sich kurzerhand gegen das erste Regal, was in ihr Blickfeld kam, lehnte.

„Was macht ihr hier?", stellte ich erneut als Frage und umging ihre Aussagen somit völlig.

„Wir müssen mit dir reden", sagte Peter ernst.

Verwirrt sah ich die beiden abwechselnd an.

„Ihr seid aber nicht zusammen, oder? Das wäre nämlich extrem ekelhaft und ich würde meinen restlichen Respekt vor meinem Vater endgültig verlieren", erklärte ich schnell und verzog angewidert das Gesicht.

Dad verdrehte die Augen.

„Nein, wir sind nicht zusammen", erklärte Emy etwas genervt und sah mich so ernst an, wie noch nie.

„Es ist wirklich wichtig"

•••

„Ihr wollt mir also sagen, dass mehr hinter unserer Familiengeschichte steckt?", stellte ich klar, als ich zusammen mit meiner Tante und meinem Vater in meiner Küche stand.

Sie nickten.

„Und wieso seid ihr euch da so sicher?", fragte ich suspekt und verschränkte die Arme.

„Naja, du tust Dinge, die außerhalb des Banshee oder Werwolf Rahmens sind", erklärte Peter schlicht.

„Die da wären?", kam direkt als nächste Frage von mir.

„Du hast in vergangener Zeit immer mal wieder den Schmerz von anderen gefühlt, hab ich recht?", fragte Emy.

Ich nickte.

„Du hast in letzter Zeit auch oft Dinge vorausgesagt, zum Beispiel deine detaillierte Version von Kyles Tod, hab ich recht?", fragte sie und traf damit einen wunden Punkt.

Kyles Tod ging mir immer noch sehr nahe, was auch berechtigt war, immerhin war er vor nicht ganz zwei Wochen ermordet worden.

Ich atmete tief durch und blinzelte meine aufkommenden Tränen weg, bevor ich wieder nickte.

„Woher weißt du überhaupt von der Vision?", wollte ich mit zitternder Stimme von ihr wissen.

„Von Brett", meinte sie sanft und erneut traf sie einen wunden Punkt.

Ich drehte mich von ihnen weg, sie sollten mich nicht weinen sehen.

Ich spürte wie meine Augen wässrig wurden und sich einzelne Tränen ihren Weg auf meine Wangen hinab kämpften, trotz meiner Bemühungen dies zu verhindern.

„Es ist okay, Alicia. Lass es raus", meinte Emy mit sanfter Stimme, jedoch wischte ich mir über die Augen und drehte mich, falsch lächelnd zu ihnen.

„Es ist alles okay", versuchte ich sie vergeblich zu überzeugen, jedoch gingen sie auch nicht weiter darauf ein.

„Ich werde in ein paar Tagen zurück nach Hause gehen und würde mich freuen, wenn du mich begleitest. Wir werden Familienrecherche betreiben. Nehm alle Bücher mit, die du bei Andrew über unsere Familie finden kannst. Es ist wirklich wichtig!", erklärte sie mir und ich war immer noch sehr negativ gegenüber ihren Aussagen eingestellt.

„Was soll uns das bringen?", wollte ich wissen.

„Für dich ist es hilfreich. Kein Herumgerätsel mehr. Deine Kräfte kontrollieren ohne dabei raten zu müssen, wie es funktioniert. Es soll dir vielleicht endlich helfen können, deine Begabungen zu verstehen und zu wissen, wie du damit umzugehen hast.", erklärte sie mir und sah mir tief in die Augen.

Sie hatte mich überzeugt.

„Fein. Ich bin dabei."

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