XI. Fear

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Kaum hatte ich realisiert, was ich getan hatte, schnappte ich nach Luft.

Ich hatte Caty getötet.

Zitternd atmend ließ ich mich an der Wand neben dem Schrank herunterrutschen und versuchte meine Gedanken zu sortieren, während meine Tränen wieder zu laufen begannen.

Wieso hatte ich es getan?

Und noch viel schlimmer: Wieso hatte Caty meinem unschuldigen Bruder das Leben genommen?

Sie schien vollkommen verängstigt allein von unserer Anwesenheit zu sein. Schon Tage zuvor wurde sie immer distanzierter und ängstlicher in unserer Gegenwart, aber ich wollte es anscheinend einfach nicht wahrhaben wieso.

Irgendjemand hatte ihr wohl von unserem Geheimnis erzählt und sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht uns umzubringen.

Ich atmete tief ein, als mir einfiel, was ich nun tun sollte. Ich musste zu meiner Schwester und diese war gerade in einer Lagerhalle mit Scott und Lydia, denn das hatte sie mir vorhin geschrieben.

Mit letzter Kraft schleppte ich mich zu den dreien, während mir mit jedem Schritt schmerzlicher bewusst wurde, dass die Freundschaft zwischen Scott und mir nun endgültig zerstört sein würde, denn er würde mir meine Tat niemals verzeihen. Nicht in diesem Leben.

Ich spürte so langsam, wie sich das Eisenhut in meinem gesamten Körper ausbreitete, doch ich blieb nicht stehen, bis ich vor dem Raum stand, indem ich ihre Stimmen vernommen hatte.

Ich atmete schwer, während ich von drinnen Scott hören konnte: „Die Wölfe, die Ratten. Alle hatten Angst.

„Aber vor was haben denn alle Angst?", hörte ich Malia fragen, als ich die Türklinke herunterdrückte und mich hereinhievte.

Also stand ich hier. Schweratmend und blutüberströmt, während mir Tränen über die Wangen rannten. Meine linke Hand drückte ich immer noch auf meine Wunden an Bauch.

„Sie haben vor uns Angst.", keuchte ich, bevor ich ohnmächtig wurde und im letzten Moment noch von jemanden aufgefangen wurde, bevor mein Kopf auf den Boden knallte.

Egal, was ab jetzt geschehen sollte. Ich war mir fast sicher, dass Scott von nun an vielleicht nicht mehr zu meinen Freunden gehören sollte.

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