Einen Tag drauf saß ich bei Manu zu Hause auf seinem Bett und weinte wieder, ich saß im Schneidersitz, meinen Kopf gesenkt, die Tränen tropften auf meine Hände die verknotet auf meinem Schoß lagen. Ich trug heute allerdings einen Pulli von Manu und hatte eine Jogginghose an. Ich hatte mich gerade wieder zurück gezogen, während er mit ein paar Kumpels Im Wohnzimmer saß und irgendwas wegen der Musik besprachen.
Ich war in den letzten Wochen viel bei Manu gewesen, einfach weil ich es zu Hause kaum aushielt und auch wenn ich bei Taddl war, erinnerte mich alles an sie, Manu wohnte eben etwas weiter weg von dem und so musste ich nicht unbedingt dauernd an sie denken.
Nero lag neben mir auf dem Bett und sah mich von unten mitleidig und betröppelt an, da sein Kopf auf meinem Knie lag. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, streichelte über Neros Kopf und stand dann wackelig auf.
Mit schlurfenden Schritten ging ich in das Gegenüber gelegene Bad, ich lehnte mich auf das Waschbecken, starrte kurz in das Becken, hob dann den Blick und sah mich selbst an und erkannte meine selbst kaum nicht wieder, meine Augen waren leer und glanzlos, meine Haare standen in alle Richtungen ab und meine Augen war rot geheult und Blut unterlaufen. Seufzend öffnete ich den Wasserhan und wusch mein Gesicht ab um wenigstens etwas das Brennen zu ersticken.
Ehe ich dann gefolgt von Nero zum Wohnzimmer ging, die Jungs saßen da, diskutierten und beredeten irgendwas. Keiner bemerkte mich, weswegen ich einfach im Türrahmen stehen blieb. Nero lief zu Manu und nervte ihn in dem er ihm über die Hand schleckte. In das Gespräch vertieft streichelte Manu einfach über den Kopf des grauen Rüden und ich lächelte leicht darüber.
Die nächsten Tage würde irgendwann eine vom Jugendamt vorbei schneien und dann würde entschieden werden, was mit mir passieren würde, ob ich hier bleiben dürfte, zu meinem Dad müsste oder in eine Pflegefamilie gehen sollte.
Manu sah auf und lächelte mich an, sein Pulli war mir viel zu groß und er winkte mich zu sich, ich setzte mich neben ihn, er nahm meine Hand und verflocht seine Finger mit meinen.
„Das ist immer noch so scheiße süß oh my gosh" grinste jetzt Felikz und ich sah ihn nur kurz an, ehe ich mich an Manus Schulter lehnte. "Falls ich tatsächlich weg sollte, behälst du bitte Nero?" fragte ich leise und er nickte, ehe er dann wiedersprach:"Du wirst aber nicht weg gehen" und ich nickte nur.
Mena sah mich prüfend an. "Wie lange hast du bitte nicht mehr geschlafen?" er legte den Kopf schief. "Keine Ahnung? Drei vier Tag vielleicht?" antwortete ich leise und strich Nero über den Kopf, der sich neben mich auf die Couch setzte und sich an mich kuschelte.
"Und Manu? Wie viel hast du in letzter Zeit geschlafen?" wollte Mena jetzt von ihm wissen. Manu zuckte die Schultern:"Vier Stunden in den letzten sieben Tagen vielleicht?"
"Ihr macht dem Motto Fuck Sleep wirklich alle Ehre" seufzte Felikz und ich zuckte die Schultern.
Müde spielte ich mit Manus Fingern und strich immer wieder über die Tattoos, ohne wirklich aufzupassen, schlief ich irgendwann so an ihn gelehnt ein, schreckte aber keine fünf Minuten später heraus, direkt liefen mir wieder Tränen übers Gesicht, ich hatte geträumt wie meine Mutter umkam, das quitschen der Reifen ihres Wagens noch in meinen Ohren, stand ich auf, Manus Blick sowie die der anderen folgten mir. Ich griff mir die Schachtel Zigaretten vom Tisch und ging raus, das Wetter hatte sich seit gestern etwas gebessert, es war nur noch trüb aber lauwarm. Ich setzte mich im Schneidersitz auf einen der Stühle am Gartentisch.
Das kühle Plastik ließ mich etwas frösteln, ich wischte mir über die Augen mit dem Pulliärmel um die Tränen aus meinen Augen zu wischen, dann zog ich eine der Kippen aus der Schachtel und zündete sie mit dem Clipper, der mit in der Schachtel steckte, an. Ich pustete den weißen Rauch aus und wischte mir immer wieder über die Augen, auf meiner Unterlippe kauend, die Ärmel des Pullis bis fast an die Fingerspitzen gezogen saß ich da und führte immer wieder die Kippe zu meinen Lippen und zog daran.
Manu setzte sich neben mich, nahm mir die Zigarette aus den Fingern und zog selbst daran und machte sie dann aus und ich sah ihn daraufhin an, er zog mich an sich und ich vergrub meine Finger an dem Stoff seines Shirt und lehnte immer noch etwas weinend den Kopf an seine Schulter und er malte kleine Kreise auf meinen Rücken. "Alles wird gut okay?" flüsterte er leise und drückte mir einen Kuss in den Nacken und malte weiter Kreise auf meinen Rücken. "Ich hoffe es" flüsterte ich mit zitternder Stimme.
"Wir haben in den letzten Tagen einfach zu wenig geschlafen" flüsterte er dann leise und ich nickte. "Ich kann nicht schlafen" krächzte ich leise. "Es ist wie ein Art Koma in der man sterben kann. Es ist komisch, man legt sich hin und wartet darauf ohnmächtig zu werden" meinte ich dann. "Deswegen wache ich so oft über dich wenn du denn mal schläfst" gab er leise zu und ich nickte nur.
So saßen wir eine ganze Weile da und er küsste immer wieder meinen Nacken oder meinen Kopf, bis ich meinen Kopf einen Stück hoch nahm und ihn richtig küsste. Er erwiderte gefühlvoll und legte seine andere Hand an meine Wange und ich stützte meine eine Hand auf seinem Schenkel ab und die ander ließ ich an sein Shirt gekrallt, seine andere die auf meinem Rücken lag, hörte nicht auf mit dem Kreise malen. Ich merkte nicht, dass ich weinte, bis die Tränen salzig in den Kuss liefen, Manu störte sich nicht daran sondern intesivierte und mit dem Daumen begann er über meine Wange zu streichen.
Irgendwann mussten wir uns wegen Luftmangel lösen und ich lehnte meine Stirn wieder weinend gegen seine und hielt die Augen geschlossen, er strich mir über die Wange. "Ich liebe dich" flüsterte er leise und ich öffnete langsam die verklebten Augen. "Ich liebe dich auch" hauchte ich zurück und er lächelte leicht. "Irgendwie hab ich es von anfang an" flüsterte ich jetzt leise und gestand mir jetzt erst komplett alles ein was ich für ihn empfand. Ich schloss meine Augen wieder, da es für mich eine Qual war die Helligkeit in meinen Augen zu spüren, da sie müde waren und meine Augenlieder schwer wie Blei.
Er fuhr mit seinem Daumen über meine Lippen, sie waren aufgebissen, spröde und etwas Blutig. Ich hatte auf meinem Ganzen Körper Hematome, da ich die letzten Tag so oft einfach umgekippt war, während niemand da war, mein Körper war schwach, auch wenn ich aß und trank, meine Psyche war so überbelastet, dass es sich auf meine Physe auswirkte und mich schwächte.
So war es auch jetzt, mein Körper verlor jegliche Sapnnung und ich kippte einfach nach vorne, es fühlte sich jedesmal an als würde ich die Kontrolle über meinen eigenen Körper verlieren, es war Grauenhaft, da ich mich oft nicht direkt wieder bewegen konnte und ab und zu fiel ich in Ohnmacht weil mein Körper so fertig war. Ich blieb einfach ohne jegliche Körperspannung auf Manu hängen und als dann endlich wieder das zurück kehrte, was sich Spannung nannte, setzte ich mich auf. "Wie lang geht das jetzt schon so?" wollte er wissen, da er es bisher erst einmal mitbekommen hatte, nämlich gestern auf der Beerdigung. "Seit gut zwei Wochen?" es klang mehr wie eine Frage als eine Antwort. "Du musst wieder Schlafen, du stehst dauernd kurz vor der Bewusstlosigkeit" seufzte er und ich sah ihn nicht an sondern senkte nur den Blick, ehe ich dann langsam nickte.
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Nutshells not ever a solution||Sierra Kidd FF
Fiksi PenggemarUmzüge total bescheuert und dann noch in eine Stadt über die man von seinen Klassenkamerade halb Tot geredet wurde, weil da ja YouTuber und Musiker leben. Kiara spürt von diesen 'Bekannten' Menschen in der neuen Stadt nichts. Hat keine Ahnung, warum...