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Nach diesem Nachmittag hatte ich wieder Ewigkeiten nichts von ihm gehört und ihn nur noch ein paar mal gesehen, manchmal mit einem anderen Mädchen, manchmal alleine, Nero lebte seit diesem Tag wieder bei mir, da er nicht wieder mit Manu mit ging und damit hatte er es selbst entschieden, sonst niemand. Mir war es recht, so schlief wieder jede Nacht ein Hund an meinen Rücken gedrängt und ich schlief deutlich ruhiger, laut Archie und auch selbst merkte ich es, ich ging weniger nachts raus, rauchte wieder weniger, kiffte nicht mehr so viel und allgemein war ich wieder ohne Drogen entspannter, ich ging regelmäßig mit ihm spazieren und genoss einfach jede Sekunde mit ihm.

Ich entdeckte dann doch tatsächlich das Beats bauen für mich und nervte Mary dauernd damit, wenn ich mal etwas besser hinbekommen hatte als er und er tat dann immer auf genervt, dabei fand er es süß, hatte er mal zu Archie gesagt, während ich 'geschlafen' hatte. Er hatte mir wirklich alles beigebracht, was er darüber wusste und den Rest brachte ich mir selber bei.

Ich hatte früher immer gesagt, irgendwann würde ich mal alle Knöpfe auf seinem Mischpult gedrückt haben und ich musste sagen, dass hatte ich inzwischen mehrere male.

Mein Studium verlief gut und ich war mit eine der besten im Jahrgang. Irgendwann zog dann Finn bei Archie und mir ein, Finn war ein Hund, ein schwarzer Labrador, weil Archie auch einen Hund haben wollte, da er Nero nur zu Gesicht bekam, wenn ich mal im Wohnzimmer irgendwas erledigte oder mit ihm aß, weil Nero noch mehr an mir klebte als früher, er schien Angst zu haben, dass ich ihn einfach wieder alleine lassen könnte.

Aber das hatte ich nicht mehr vor, jetzt würde er bei mir bleiben, bis zum bitteren Ende. Da ich so wenig Kontak zu Manu hatte verwunderte es mich umso mehr, als er eines Abends vor meiner und Archies Haustür stand.

Er sah mich schuldbewusst an, weshalb ich ihn rein ließ und wir setzten uns an den Esstisch, Archie war noch arbeiten und meine Uni war seit zwei Stunden aus.

Ich beobachtete ihn nur und er spielte mit seinen Händen. "Ich hab gedacht, ich könnte dich verdrängen" meinte er dann und sah mich an, ich nickte nur um ihm zu zeigen, dass ich zu hören würde.

"Deshalb auch die Beziehungen, die nie länger gehalte haben als ein paar Monate" seufzte er und ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. "Und war es das wert?" wollte ich wissen und er sah mich an. "Die anderen habe ich nicht geliebt" stellte er dann klar. Und ich nickte nur ehe ich sagte: "Das beantwortet nicht meine Frage"

"Nein, das war es nicht wert, hab mir da durch wertvolle Zeit zerstört, wertvolle Zeit mit dir" murmelte er und ich legte den Kopf schief. Ich legte meine Hände auf den Tisch und lehnte mich vor und sah ihn an. "Und was sagt mir, dass du nicht auch einfach nur lügst?" wollte ich wissen. "Das" murmelte er und wischte eine Träne aus seinem Augenwinkel. "Das könnte man auch inszenieren" stellte ich fest und er sah mich gequält an. "Da du aber Manu bist inszenierst du es nicht" meinte ich dann und ließ mich zurück in den Stuhl fallen.

Er sah mich weiterhin an und ich sah zurück, ehe ich dann aufstand und begann auf und ab zu laufen, durch meine Haare fuhr und ihn dann an sah. "Ich habe mich fast zwei Jahre jetzt gequält, weil du nicht mehr da warst, ich habe das alles nur wegen Archie durch gezogen, weil er gesagt hat danach wirds besser. Ich habe das alles durch lebt, mich gequält weil das, was mich dazu bewegt hat weiter zu machen weil ich wusste, irgendwann kann ich einfach fort, zu dir und dann warst du weg und ich hatte keinen Grund mehr, nur Archie hat das alleine gestemmt, hat mich teilweise auf die schiefe Bahn gebracht, die mich aufgebaut hat, bis ich wieder alleine stehen konnte und wir hier her gekommen sind, dann war der Spuk vorbei, wirklich besser gehen, tut es mir jetzt erst wieder" erklärte ich ihm.

In seinem Kopf schien es förmlich zu rattern und seine Augen folgten mir, wie ich wieder begann auf und ab zu laufen. Irgendwann hielt ich an und sah ihn an.

"Das wusste ich nicht" meinte er dann und ich nickte: "Aber jetzt weißt du's"

Er erhob sich. Ich lief wieder auf und ab, dann hielt er mich fest und sah mir in die Augen, ich sah zurück, dann senkte ich den Blick und sah weg.

"Es tut mir leid okay? Ich kam nicht klar damit, deinen Hund zu haben aber dich nicht sehen zu können, jedesmal wenn Nero ins Zimmer kam, habe ich dir vermermeintlich irgendwas erzählt, aufgesehen und dann fiel mir auf, dass du gar nicht da bist und ich dachte es würde einfacher werden, wenn da Schluss wäre, weil ich mich daran erinnern könnte, dass Schluss ist, aber es wurde nur schlimmer, also habe ich haufenweise Mädchen angeschleppt um zu verdrängen, dass da niemand mehr ist, aber dadurch dass ich Schluss gemacht habe, habe ich letztendlich nur ein Loch in mein Herz gerissen, dass nur du füllen kannst" erklärte er dann und ich sah weiter hin weg.

Er drückte mein Kinn mit dem Zeigefinger hoch und sah mir in die Augen. "Um eine Lied-Zeile zu zitieren die du kennen dürftest: dich hab ich geliebt und die anderen nur gefickt, Baby." meinte er dann und sah mir in die Augen, ich blickte zurück und lächelte dann langsam.

Er grinste los, dann lehnte er sich vor und küsste mich dann, ich erwiderte, seine Arme lagen locker um meinen Körper und meine Hände fuhren wie als wäre es selbstverständlich in seine Haare und strichen hindurch.

Wenig später lösten wir uns schwer atmend und ich lehnte mich an ihn. "Hell, ich habe es so vermisst" flüsterte er leise und strich meinen Rücken auf und ab. "Ich wills nicht wieder vermissen müssen" hauchte ich und er lächelte mich dann an und nickte bestätigend:"Ich auch nicht" Seine Stimme war leise und ich vergrub mein Gesicht an seiner Halsbeuge und setzte dort einen Kuss hin, er seufzte zufrieden auf und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

"Ich liebe dich" hauchte er dann und ich lächelte an seinen Hals. "Ich liebe dich" wiederholte ich dann leise.

-The End-

Nutshells not ever a solution||Sierra Kidd FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt