Zwei Arme legten sich um meine Hüfte und hielten mich vom Fallen ab, sie zogen mich zurück, die Zigarette wurde mir aus dem Mund genommen und jemand drückte mich an sich, ich klammerte mich an diese Person und begann noch heftiger zu weinen, meine schluchzer schüttelten meinen ganzen Körper und ich fühlte mich elend. Elendig und kaputt, jemand fuhr durch meine Haare und presste mich an sich. Ich klammerte mich so eng es nur irgend möglich war an diese Person und wollte sie nicht wieder los lassen. Dann drückte mich die Person langsam von sich, drückte mit dem Zeigefinger meinen Kopf hoch und ich öffnete meine verklebten Augen und sah in Taddls besorgtes Gesicht. Ich senkte meinen Blick direkt wieder, rutschte von ihm weg und dann zurück zu meinem Fenster und schwang mich nach innen. Ich wollte ihn nicht sehen, wollte nicht, dass er mich fest hielt. Ich wollte das alles einfach nicht, Nero kam mir entgegen gesprungen als ich wieder auf den Parkettboden plumpste, setzte mich kurz auf den Boden, wieder weinend stand ich dann auf und ging in mein Zimmer, Nero folgte mir und ich verkroch mich in meinem Bett.
In dieser Nacht lag Nero wach neben mir, eng an mich geksuchelt, ich weinte mich in den Schlaf, es war eine dumme Idee gewesen mit in die Stadt zu gehen, es war bescheuert gewesen Taddl zu glauben, es war bescheuert gewesen mit meiner Mutter mit zu ziehen, es war bescheuert gewesen, all das war so bescheuert gewesen!
Ich suchte irgendwann mein Handy und stöpselte meine Kopfhörer ein und ließ irgendeine traurige Playlist laufen. Irgendwann schlief ich vor Erschöpfung einfach ein.
Am nächsten Morgen wachte ich genauso müde auf, mein erster Weg führte mich ins Bad, dort brach ich erst ein mal ins Klo. Frustriet betätikte ich die Spülung und ließ mich neben das Klo gegen die Badewanne fallen und begann erneut zu weinen.
Alles war gerade scheiße, einfach nur scheiße. Mein ganzes Leben war scheiße und ich verfluchte Taddl dafür, dass er mich gestern festgehalten hatte. Weinend schlug ich gegen den Boden, etwas zu heftig, denn meine Fingerknochen taten danach weh und die Haut war etwas aufgeplatz und es blutete jetzt.
"Verdammte Scheiße" knurrte ich und stand auf, mir wurde allerdings schwindelig, weshalb ich mich wieder setzte und erneut ins Klo erbrach, da mein Magen leer war, brach ich nur noch Magensäure und es fühlte sich an als würde jemand meine Speißeröhre wegätzen und ich fühlte mich noch elendiger als vorher schon. Das Blut aus meinen Händen tropfte jetzt schon auf den Boden und ich rappelte mich auf, schwankte kurz und wusch dann meine Hände ab, sowie meine Mund aus, klebte ein Pflaster auf meinen Handrücken. Kurz betrachtete ich mich im Spiegel, ich hatte gerötete, verklebte Augen, meine Haut war noch blasser als sonst immer und unter meine Augen waren Blut unterlaufen. Ich wandte mich ab, ich nahm mir einen Eimer mit, der hier rumstand und schwankte in mein Zimmer zurück, ließ mich auf mein Bett fallen stellte den Eimer neben dran und rollte mich wieder zusammen. Wieder weinend über alles mögliche lag ich dann in meinem abgedunkelten Zimmer, meine Mutter kam heim, schaute kurz nach mir und blieb kurz bei mir, ich spielte schlafend.
"Oh Maus, es tut mir so leid... Aber hier haben wir mehr Möglichkeiten, vielleicht lebst du dich doch noch ein? Vielleicht wird dieses vielleicht zu einem festen nein, dann können wir immer noch wieder gehen, wenn du denn gehen willst... Wenn du dann gehen willst, dann kannst du gehen, ich halte dich nicht davon ab, ich liebe dich trotzdem mein Schatz, auch wenn du dann wo anderes wohnen würdest" flüsterte sie mir zu und ich lächelte leicht, sie küsste meine Schläfe, dann stand sie auf und verließ das Zimmer und lehnte die Tür hinter sich an, Nero lag hinter mir auf dem Bett und hatte sie wachsam beobachtet, jetzt legte er seinen Kopf wieder auf meiner Seite ab und rückte näher an mich.
Ich drehte mich und drückte mein Gesicht in sein weiches Fell und klammerte meine Hände in sein Fell, bis ich wieder einschlief.
Als ich aufwachte, schnappte ich mir den Eimer neben dem Bett und brach hinein, ich hustete wieder nur Magensäure aus mir heraus und ließ mich dann zurück auf mein Kopfkissen fallen und starrte die Decke an, erneut stiegen mir Tränen in meine eh schon brennenden Augen. Frustriert seufzte ich auf und Nero drückte seine Nase in meine Halsbeuge. Ich begann ihn zu kraueln, mein Hals brannte wie sonst was und meine Augen sowieso.
"All I want is nothing more to hear you knocking at my door" sang ich leise und summte dann nur noch die Melodie von dem Song von Kodaline. 'All I want'. Nero vergrub seine Nase noch weiter an meinen Hals und ich strich kontinuierlich durch sein Fell.
"If you loved me, why'd leaved me? Take my body, take my body" sang ich wieder eine Zeile und dann brach ich ab, vergrub mein Gesicht in Neros Fell und versuchte meine Tränen wieder zurück zu halten, was kläglich scheiterte.
Ich lag so wirklich den ganzen Vormittag und den halben Nachmittag im Bett, ehe ich dann aufstand und langsam runter ging, Nero mir folgend.
Ich hörte unten Stimmen, drei, die meiner Mutter und zwei fremde, die ich in dem Moment nicht zu ordnen konnte, ich blieb auf der Treppe stehen und setzte mich dann. Nero lief weiter und ging um die Ecke, er begann sich zu freuen, was ich hörte weil er immer wieder auf und ab lief und hoch und runter sprang. Also stand ich auch auf um nach zu schauen, wer da war.
Meine Mutter bemerkte mich als erstes: "Kiki, Maus!" Alle Blicke fielen auf mich. "Geht es dir besser?" fragte sie dann. "Ich denke schon" brachte ich krächzend heraus und sah jetzt erst Taddl und Manuel an, die auf der Couch saßen.
"Igel" lächelte Taddl mich leicht an und ich sah zu Boden, meine Füße die barfuß auf dem Boden standen, waren plötzlich viel interessanter. Dann wurde mir wieder schlecht, ich drehte mich um und rannte auf das Klo, dass hier unten war und brach wieder nur Magensaft und Wasser, dass ich vorhin zu mir genommen hatte.
Ich zog das Klo ab und spülte meinen Mund aus, ich sah weiter auf den Boden. Ich ging wieder ins Wohnzimmer. "Ich geh wieder hoch" gab ich leise zu, meine Stimme klang klein, kratzig und kaputt. Ich lief die Treppe wieder hoch, in mein Zimmer und schmiss mich wieder aufs Bett.
Ich starrte die Wand an und dann klopfte jemand im Türrahmen. "Kik- Kiara?" fragte eine Stimme und ich dreh mich um und sah Manuel gequält an, er kam langsam zu mir und setzte sich auf mein Bett neben mich.
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Nutshells not ever a solution||Sierra Kidd FF
Fiksi PenggemarUmzüge total bescheuert und dann noch in eine Stadt über die man von seinen Klassenkamerade halb Tot geredet wurde, weil da ja YouTuber und Musiker leben. Kiara spürt von diesen 'Bekannten' Menschen in der neuen Stadt nichts. Hat keine Ahnung, warum...