ELIAS *SLOW UPDATE*

Teil 8

Die weitere Woche verlief ziemlich ereignislos, das Wochenende ebenfalls. Heute war Mittwoch. Wir hatten gerade Englisch, als es klopfte. Yes, kurze Pause von dem langweiligen Text. Ich legte meinen Kopf sofort auf meine Arme und schaute Lisa müde an. Boah hatte ich heute Nacht schlecht geschlafen.
„Elias, was erweist mir die Ehre?" fragte mein Lehrer. Elias? Ich schaute dann doch auf und tatsächlich da stand Elias.
Ein ziemlich angespannter Elias.
„Könnte ich die Klassensprecherin kurz sprechen?" fragte er Herr Müller. Was?
„Beide?" fragte er zurück.
„Nein, nur Lea." Elias schaute mich auffordernd an. Ich zog eine Augenbraue hoch. Warum muss er mich sprechen? Gibt doch momentan nichts zu klären, also in der Schule.
„Okay, aber nicht zu lange." Herr Müller nickte mir zu. Ich stand auf und lief direkt auf Elias zu. Irgendwas stimmte nicht. Elias hielt mir die Tür auf, durch die ich zuerst schlüpfte.
„Danke Herr Müller." grinste Elias meinen Lehrer nochmal an und lief mir dann hinterher. Er schloss die Tür hinter sich und nahm derweil kein einziges Mal die Augen von mir. Kaum war die Tür vollständig zu, verschränkte er seine Arme vor seiner Brust und schaute mich kalt an. Hä?
„Willst du mir was sagen?" fragte er mich leise.
Ich schaute ihn verwirrt an.
„Was sollte ich dir sagen?"
„Ich weiß nicht, deswegen frag ich dich ja."
Ich runzelte meine Stirn. In welchem Film war ich denn jetzt?
„Also geht's hier nicht um die Schule, sondern um was Privates?" Elias drehte sich um, lief ein paar Schritte auf und ab und stellte sich dann wieder vor mich.
„Die Sache mit meinem Vater solltest du niemandem erzählen, erinnerst du dich?"
Ich schaute ihn jetzt noch verwirrter an, denkt er ernsthaft ich hab das jemandem erzählt?
„Wieso machst du es dann?" zischte er mir zu.
Jetzt verstand ich gar nichts mehr.
„Was?" Ich musterte sein Gesicht. „Ich hab nichts gesagt." zischte ich und stieß ihn von mir. „Ja genau und woher haben die es dann?"
„Was weiß ich? Warum sollte ich das jemandem erzählen? Mir bringt das nichts." Ich lief wieder zur Tür.
„Das bisschen Aufmerksamkeit ist dir bestimmt wert gewesen, oder?" Sein Ernst? Er denkt ich hab das erzählt, damit ich etwas Aufmerksamkeit bekomme? Der spinnt doch.
„So eine bin ich nicht. Denk mal nach, bevor du jemanden zu Unrecht verdächtigst. Das muss ich mir nicht weiter geben." Ich schüttelte fassungslos mit meinem Kopf und lief wieder ins Klassenzimmer.
Als ob ich es nötig hab, die Sache mit seinem Vater irgendjemandem zu erzählen.
Vollidiot.
„Das ging aber schnell, müssen sie ihren Klassenkollegen was berichten?" Fragte mich Herr Müller fake interessiert.
„Nein, das war nur eine kleine Info an mich." lächelte ich Herr Müller an und setzte mich wieder auf meinen Platz. Jasmin, die vor mir saß, drehte sich sofort zu mir um.
„War die Info auch für mich?" fragte sie. Ich schüttelte nur den Kopf und widmete mich wieder dem Unterricht. Lisa hatte mich auch nochmal darauf angesprochen, aber da sagte ich auch nichts. Elias ging mir momentan mächtig gegen den Strich, aber gut.
Nach der Schule lief ich dann mit Lisa zu ihrem Auto und fuhr nach Hause. Endlich nach Hause und erstmal schlafen.
Nachdem ich meinen 2 Stunden Nap hingelegt hatte, ging ich in die Küche und aß etwas.
Ich fragte mich die ganze Zeit, wieso Elias auf die Idee kam, dass ausgerechnet ich das weitererzählt hatte. Ich war ja nicht die einzige die das wusste und trotzdem verdächtigt er mich zuerst. Toll. Ich war gerade so in Gedanken versunken, bis Briana mich wieder in die Realität holte.
„Hast du das von Elias gehört?" fragte sie mich und setzte sich gegenüber von mir.
Oh das erste Mal, dass sie mit mir freiwillig ein Gespräch führt. Ich schaute sie an.
„Was genau?" fragte ich nach. Bestimmt die Sache mit seinem Vater.
„Sein Vater war Drogendealer." flüsterte sie mir zu. Mh. Okay. Da hatte es anscheinend echt jemand weitererzählt.
„Wer erzählt denn sowas?" fragte ich sofort nach. Sie zuckte mit den Schultern.
„Ist halt ein Gerücht, dass momentan so rum geht." Sie stand wieder auf.
„Wahrscheinlich ist er auch ein Drogensuchti, aber ein Heißer." sagte sie achselzuckend und lief aus dem Esszimmer.
Ich schüttelte den Kopf.
Das war das längste Gespräch was ich mit Briana bis jetzt geführt hatte. Rekord.
Ich räumte mein Zeug auf und bereitete mich auf den nächsten Schultag vor.