Teil 23

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Wie zum Teufel kommt sie an sein Handy? Oh Gott.
Montag begann dann die Tortur. 
Ich hatte schon vor dem Unterricht, keine Lust mehr. Es war richtig nervig. Natürlich bekamen meine Mädels die ganze Diskussion auch mit, beim Training heute Abend sprachen sie mich nämlich drauf an und alle warteten gespannt auf meine Antwort. „Ich denk ihr wisst die Antwort." seufzte ich. Elias war nebenbei schon lange nicht mehr beim Training. Good to know, I know.
Das Thema verflog dann auch. Einige glaubten es mehr, andere weniger. War mir egal.
Das meiste was mich an der Sache verletzte, waren diese Kommentare von Möchtegerns, die mich einfach nur schlecht machten.
Elias und die? Niemals. Schau sie dir an.
Elias würde sie niemals anfassen.
Sie hat das Gerücht bestimmt selbst in die Welt gesetzt um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Bla bla bla.
Das zog mich wieder etwas runter.
Ich wurde nur noch dumm angeschaut. Im Endeffekt war es momentan schlimmer den je.
Selbstzweifel die ich versucht habe zu bekämpfen, waren jetzt noch ausgeprägter da.
Ich weinte oft einfach grundlos, weil mir einfach danach war. Es war echt schlimm.
Aber ich wollte es alleine hinkriegen. Ich schaff das!
Am nächsten Wochenende schleppte mich Lisa zum Feiern, wieder in den Club. Am Sonntag spielten wir allerdings Fußball, das letzte Mal in diesem Jahr. Winterpause ist da! Also blieb ich heute Abend lieber nüchtern um morgen fit zu sein. Fahrer ahoi.
Brianna und ihre gesamte Clique erblickte ich sofort und da verging mir schon die Lust am Feiern.
Sicherlich gibt es im Laufe der Nacht noch Stress mit ihr. Ich schüttelte den Gedanken ab und lief hinter Lisa her. Sie fasste nach meiner Hand und zog mich durch die Menge. Wir trafen Luisa und eine Freundin von ihr und quatschten erstmal.
„Ich hol mal was zum trinken." rief sie uns zu.
„Ich komm mit."
Also lief ich mit ihr zur Bar und bestellte mir eine Cola. Ich stellte die Cola kurz auf die Theke und drehte mich etwas zum Licht, um zu schauen ob ich mein Rückgeld auch in das richtige Fach meines Geldbeutels schmiss. Luisa wandte sich zu mir und schaute dann hinter mich. Ich griff nach meinem Glas und bemerkte erst dann Brianna und Jasmin direkt neben mir. „Wollt ihr irgendwas?" fragte ich sie und trank einen Schluck.
„Nee. Keine Angst wir gehen wieder." lachte Jasmin und zog Bri weiter. Alles klar.
Ich wandte mich wieder zu Luisa, die auch verwirrt schaute. „Gehen wir zurück oder?"
Ich nickte und schon liefen wir zu Lisa und Luisa's Freundin. Louis kam dann auch dazu.
Ich umarmte ihn. „Lang nicht mehr gesehen, Mensch." grinste er mich an. Wir standen ziemlich nah an der Bar. „Stimmt." lachte ich.
Mir wurde warm. Ich stellte mein Glas auf die Theke und prompt wurde mir schwindelig. Ich hielt mich an der Theke fest. Lisa griff nach meinem Arm und Louis hielt mich auch aus Reflex fest.
„Was ist los?" fragte Lisa mich sofort.
„Mir ist irgendwie nicht so gut." Wieder ein Hitzeschub. Luisa schaute mich auch besorgt an.
Mir wurde noch schwindeliger.
Meine Beine sanken zusammen. Ich hörte nur wie Lisa kurz auf schrie. „Leg sie hin!" Meine Beine wurden hoch gehalten. Luisa klopfte mir leicht gegen die Wange. „Hey!"
„Mir ist schlecht." seufzte ich und legte meine Hand auf meine Augen.
„Ruf den Krankenwagen!" schrie Lisa.
„Du holst Elias!" Meine Beine wurden wieder hingelegt.
„Lea wir holen Hilfe." hörte ich Luisa an meinem Kopf sagen. Ich nickte. Dann merkte ich wie arg ich zitterte. Was passiert gerade mit mir?
Ich konzentriere mich auf meine Atmung. Sie wurde schneller und die Tränen kamen mir vor Panik.
„Wir kriegen das hin." Flüsterte Lisa mir zu und hielt meine Hand fest.
Ich atmete tief ein und aus. Es standen schon mehrere Leute um mich herum.
In dem Moment drückte sich Elias durch.
„Was ist passiert? Zu viel getrunken?" fragte er sofort, beugte sich zu mir nach unten und fasste nach meinem Handgelenk.
„Sie ist nüchtern." zischte Lisa ihm zu.
„Nur Cola hat sie getrunken." seufzte Luisa.
Elias schaute mich an.
„Nur Cola?" Ich nickte. Mir wurde wieder schlecht.
„Mir ist schlecht." seufzte ich. Er begutachtete mein Gesicht kurz und lies mein Handgelenk los.
„Sanis sind unterwegs?"
„Ja sind sie." hörte ich Louis. Oh Gott ich will nicht ins Krankenhaus.
Ich wurde kurzatmig und bekam dadurch immer mehr Panik. Ich schloss meine Augen und hoffte es würde besser werden. Tränen lösten sich aus meinen Augenwinkel.
„Lisa nimm ihr Glas mit. Wir gehen nach draußen. Los!" weiste Elias die anderen an, schob seine Hände unter meinen Rücken und Kniekehle und hob mich hoch. „Kommt verpisst euch!" hörte ich Luisa. Anscheinend kamen auch Securities und weisten uns in einen Raum. Dort legte mich Elias auf eine Liege.
Ich wollte mir die Tränen weg wischen und sah wie sehr ich zitterte. „Oh Gott." flüsterte ich.
Lisa kam sofort zu mir und hielt meine Hand fest.
Elias wandte sich derweil an Luisa.
Ich konnte mich nicht beruhigen.
„Lisa tu mir den Gefallen und hol mal ein Wasser." Sie nickte und ging. Elias fasste wieder nach meinem Handgelenk und musterte mein Gesicht dabei.
„Der Krankenwagen kommt gleich." Er drückte meine Hand kurz, wandte sich Richtung Luisa und dann wurde mir kotzübel. Ich fasste sofort nach seinem Arm, weswegen er wieder ruckartig sich zu mir wandte. „Ich muss mich übergeben."
Sofort schnappte er sich den Abfalleimer und richtete mich ruckartig auf.
Ich spuckte sofort los. Wie ein Wasserfall, kam alles raus. „Heb das Glas auf! Da muss was drin sein!" Luisa hielt das Glas fest. Ich atmete durch.
Lisa kam wieder rein und übernahm Elias' Position.
„Aber das kann doch nicht sein." seufzte Luisa.
„Was?" fragte Lisa nach und rieb mir über den Rücken. „Hat was ins Glas bekommen, vermutet Elias." Ich übergab mich wieder.
Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, fragte Lisa mich ob ich was gemerkt hatte. Ich schüttelte mit meinem Kopf. Ich legte mich wieder hin.
„Hä warte Brianna und Jasmin waren doch an der Bar so komisch." fing Luisa an. Ich schluckte.
Stille. „Boah die hol ich mir." zischte Luisa und ging aus dem Raum. Elias lief auch zur Tür.
„Elias! Ich mach das. Bleib bei ihr." seufzte Lisa und ging auf ihn zu.
„Ich denk sie braucht dich jetzt bisschen mehr."
Ich seufzte. „Bleib, bitte." Ich schaute Elias an, Lisa lief einfach raus.
Stille.
Es hörte einfach nicht auf sich zu drehen. Ich schloss meine Augen und atmete durch.
„Wow jetzt entscheidest du dich für mich."
Ich schluckte und schaute ihn an.
Ich wollte was antworten, aber setzte mich stattdessen wieder schlagartig auf und musste mich wieder übergeben. Ich hielt den Eimer zitternd fest.
Er legte eine Hand an den Eimer und hielt ihn auch fest. „Es tut mir leid, Elias." seufzte ich und spülte meinen Mund mit Wasser.
Die Tür flog auf und zwei Sanis begleitet von Securities kamen rein. Sofort kümmerten sie sich um mich, fragten mich aus, drückten an mir rum und fragten weiter.
Mir wurde wieder fast schwarz vor Augen.
Ich bekam wieder Panik und zitterte richtig heftig.
Ich wurde abnormal müde.
„Lea wach bleiben bitte. Ganz wichtig."
Ich versuchte es wirklich, aber ich konnte nicht.
Ich hörte Lisa und Luisa's Stimme wieder, aber die wurde von einer anderen übertönt.
„Wir müssen in den Wagen!"
Das war das letzte was ich noch wusste.
Ich wachte auf und lag im Krankenhaus. Eine Infusion im Arm. Meine Mama bei mir.
Sie reichte mir sofort eine Wasserflasche.
„Wie gehts dir, Maus?" flüsterte sie und strich mir über den Kopf. Ich trank erstmal.
„Ich denke gut." Ich war nur endlos müde.
„Du hast mir einen Schrecken eingejagt." flüsterte sie. „Tut mir leid."
„Nein muss es nicht. Du kannst nichts dafür."
Ich schaute mich um. Draußen war der Morgen angebrochen, oh Gott. Wie lange war ich weg?
„Die Polizei will dich noch befragen."
Ich schaute meine Mama an.
„Polizei?" fragte ich verwirrt.
„Ja die Ärzte sind dazu verpflichtet die Polizei einzuschalten bei KO-Tropfen."
„KO-Tropfen? Oh Gott."
Meine Mama nickte.
„Soll ich sie rein holen?"
„Aber ich kann nicht viel sagen."
„Macht nichts. Einfach das sagen, was du weißt."
Sie lächelte mich nochmal an und ging dann aus dem Zimmer. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Dann kam schon eine Polizistin rein. Sie stellte sich vor, erklärte die Situation und bat mich den Verlauf des Abends zu erörtern.
Machte ich auch.
„Ihre Freunde haben uns mitgeteilt, das zwei Mädels sich komisch verhalten hatten an dem Abend. Können Sie uns dazu was sagen?"
„Ich hab nichts bemerkt. Es war nur komisch weil sie so nah bei mir standen und dann nichts von mir wollten, als ich sie darauf ansprach."
Sie nickte und schrieb sich bisschen was auf.
Meine Mama schüttelte den Kopf.
„Meinst du Brianna würde sowas machen?" fragte meine Mama mich. Sie wusste also das sie dabei war.
Ich zuckte mit den Schultern.
„Haben Sie Probleme mit ihrer Stiefschwester?"
Ich schluckte.
„Wir können uns nicht besonders leiden, aber ich denke eher das Jasmin das durchgeführt hat und Brianna einfach nur dabei war."
Die Polizistin nickte. 
„Okay danke. Wir halten Sie auf dem Laufenden, wenn Ihnen noch was einfällt dann bitte bei mir melden." Sie legte eine Visitenkarte auf den Tisch.
„Danke." Sie schüttelte meiner Mama noch die Hand und lief raus. Kurz darauf kam der Arzt rein.
„So Frau Schmitt, wie geht es Ihnen?" Er schaute mich an. „Ich bin nur müde, sonst okay." Er nickte und erklärte mir was passiert war.
Klassischer Fall von KO-Tropfen, so seine Worte.
Er untersuchte mich nochmal und teilte mir dann mir das er die Entlassungspapiere fertig macht.
Er ging wieder.
Ich schaute meine Mama an. Und dann kam es mir. Fußball. Mein Spiel war heute.
„Mama ich hab heute ein Spiel, scheiße."
Ich setzte mich sofort auf.
„Alles gut. Elias hat's deinem Trainer berichtet."
„Elias?" Sie setzte sich auf mein Bett.
„Ja. Elias, Lisa und Luisa sind hier."
„Aber die müssen doch Fußball spielen."
Sie legte eine Hand auf meinen Oberschenkel.
„Ich fahr sie nach Hause sobald du entlassen bist, keine Angst." Sie schüttelte grinsend den Kopf.
Dann klingelte ihr Handy und sie ging ran.
Anscheinend war es Bernd, der von der Polizei gehört hatte, das Brianna dabei war.
Während sie telefonierte kam der Arzt wieder rein. Meine Mama stoppte und unterschrieb die Papiere.
Er entfernte mir die Infusion, wünschte mir einen schönen Tag und ging. Ich stand vorsichtig auf, packte mein Handy ein und trank noch einen Schluck Wasser. Meine Mama legte auf und nahm ihre Tasche. „Bernd dreht schon am Rad." seufzte sie. „Na toll." Wir öffneten die Tür und schon kam mir Lisa entgegen gesprungen.
„Leaaaaa." flüsterte sie und umarmte mich fest.
„Hey." lachte ich leise. Luisa kam auch dazu und umarmte mich mit. Gerade war ich sehr emotional und musste aufpassen nicht gleich los zu heulen.
„Mädels ich fahr euch heim." meldete sich meine Mama zu Wort. Als wir aus dem Zimmer raus waren, zog ich meine Jacke an. Elias stand etwas weiter den Gang runter und unterhielt sich mit jemandem.
Dann fiel mein Blick auf Jasmin die gerade um die Ecke bog. Sie sah mich.
„Hast du nichts besseres zu tun als mich anzuschwärzen?" rief sie mir zu und machte sich auf den Weg zu mir. „Anschwärzen? Du hast es doch bestimmt gemacht." verteidigte Luisa mich.
Elias drehte sich um und verabschiedete sich dann von dem Mann. Er kam auf uns zu.
„Was kann ich dafür wenn sie nicht weiß wie viel sie trinkt." zischte Jasmin uns zu.
„Sie war nüchtern und du warst die einzige die so nah an ihrem Getränk stand."
Sie musterte mein Gesicht, als Luisa das sagte.
Elias kam bei Jasmin an.
„Geh lieber." sagte er zu ihr.
Sie schaute ihn verblüfft an und trat dann ein paar Schritte zurück.
„Okay ich war's."
„Sie hätte im schlimmsten Fall auch bleibende Schäden davon getragen. Ist dir das überhaupt bewusst?" zischte Lisa ihr entgegen.
Ich war wie versteinert, wie konnte man mich so hassen. „Ja und?"
Elias schaute sie an.
„Selbst wenn sie gestorben wäre, wäre es mir egal." zischte sie. Oh wow.
Elias stellte sich vor sie und leitete sie wieder raus.
Lisa schaute mich an und strich mir über den Rücken. „Sie ist bescheuert das weißt du doch." Ich nickte, aber mir kamen trotzdem die Tränen.
Meine Mama umarmte mich sofort.
„Hey Schatz wir sind doch bei dir." flüsterte sie und küsste meine Stirn. Ich nickte nur.
„Ich geh nochmal schnell aufs Klo." Ich merkte das der komplette Ausbruch vor mir steht. Ich lief also den Gang entlang und ging in das Damenklo.
Zum Glück konnte ich die Tür direkt abschließen, so dass keine anderen hier rein kamen.
Ich stellte mich vor den Spiegel und atmete durch.
Die Tränen flossen. Ich klatschte mir ein bisschen Wasser ins Gesicht und schaute ins Waschbecken. Ich weiß nicht wie lange, aber mein Kopf dröhnte nur so vor Gedanken. Was mach ich überhaupt richtig? Jedes Wochenende ist irgendwas anderes.
Es nervt mich.
Die anderen denken bestimmt ich hatte zu viel getrunken, wie peinlich. Oh man.
Es klopfte. Ich schaute panisch in den Spiegel und wischte mit meiner Handfläche über meine Wangen.
Ich schloss die Tür auf, aber zögerte sie aufzumachen. Ich schaute noch mal in den Spiegel, als die Tür auch schon langsam auf ging.
Elias lehnte am Türrahmen, drückte die Tür auf und betrachtete mich. Ich schaute ihn kurz an, dann ins Waschbecken und atmete durch.
Ich stieß mich ab und lief auf ihn zu.
„Du kommst mit zu mir." hörte ich ihn sagen. Ich schaute ihn verwirrt an. „Nee echt nicht. Ich will nur nach Hause, Elias." seufzte ich.
„Nach Hause zu deinem Stiefvater und Brianna?" Ich hielt inne und musterte Elias Gesicht. Okay nein das wollte ich nicht.
„Komm. Bei mir bist du heute am besten aufgehoben." Ich runzelte mit der Stirn und schüttelte leicht mit meinem Kopf.
„Deine Mama hat es auch vorgeschlagen, die weiß Bescheid. Sie ist schon mit Lisa und Luisa los und du kommst mit mir mit, bitte."
Ich starrte an ihm vorbei und ihn dann wieder an.
„Okay." flüsterte ich. Er nickte.
„Okay komm." Er nahm eine kleine Tasche in die Hand. „Ist das meine?" Er nickte.
„Da ist nur bissel was bequemeres zum anziehen drin, hat deine Mama da gelassen."
Alles klar. Ausgerechnet meine Mama zwingt mich zu Elias zu gehen. Ich nickte nur und lief aus dem Klo. Ich nahm ihm meine Tasche aus der Hand und lief mit ihm wortlos aus dem Krankenhaus.
Wir liefen zu seinem Auto, wo ich mich auf den Beifahrersitz setzte und er los fuhr.
„Willst du was essen?" Ich schüttelte mit meinem Kopf. „Okay." Kurze Stille.
„Lisa hat mir erzählt, das du es ihr gesagt hast"
Ich biss auf meine Unterlippe. Nicht los heulen, Lea!
„Ich..Ja hab ich."
„Alles?" Ich schaute ihn an. „Was meinst du mit alles?" „Das sie mit der Grund ist, warum es jetzt so ist?" Ich schluckte. Gut ausgedrückt.
„Ja weiß sie." Ich schaute aus dem Fenster.
Er sagte nichts mehr, wahrscheinlich muss er sich zusammen reißen nichts blödes zu sagen.
Wir parkten an seinem Haus und liefen auf die Haustür zu. Er sperrte auf und hielt mir die Tür auf.
Er schloss die Tür hinter sich.
„Du kannst dich hinlegen, wenn du willst."
„Ja ich geh erstmal duschen." Er nickte.
„Du weißt ja wohin. Wenn was ist, ich bin hier."
Ich nickte und lief ins Bad. Ich sperrte ab und setzte mich erstmal auf den Klodeckel.
Wer hätte gedacht das ich mich nach ein paar Wochen wieder hier finden werde.
Ich zog mich langsam aus und ging duschen. Dann zog ich die Klamotten aus der Tasche an. Meine gemütliche Jogginghose und ein einfaches Tshirt. Meine Haare band ich einfach auf meinem Kopf zusammen. Ich war einfach nur fertig. Ich räumte meine Sachen in die Tasche und lief in Elias' Zimmer. Ich atmete durch.
Ich hätte mich einfach nicht strikt gegen Elias aussprechen sollen. Das wird mir immer bewusster.
Ich suchte nach Elias und fand ihn unten im Wohnzimmer. Hier kannte ich mich nicht aus.
Sein Zimmer und das Bad waren mir bekannt, mehr nicht.  „Alles okay?" fragte er mich sofort und schaute mich skeptisch an. Ich nickte und setzte mich neben ihn. „Willst du nicht schlafen?"
„Nee erstmal nicht." Ich schaute auf meine Finger.
Er blieb kurz still. „Bleibst du über Weihnachten hier?" fragte er mich. Ach ja Weihnachten war kommendes Wochenende.
„Ja ich bleibe hier. Silvester auch." Dann fiel mir erst auf, dass ich erst 4 Monate hier bin. Krass.
„Okay. Deine Mama hat erzählt du willst ausziehen, stimmt das?" Ich schaute ihn an und nickte.
„Ich muss da raus. Es einfach mal auf die Reihe kriegen." seufzte ich, schaute wieder auf meine Finger und wischte mir die aufkommenden Tränen weg. Elias atmete laut durch, setzte sich dicht neben mich und drückte mich an seinen Körper.
Sein Duft. Seine Körperwärme. Seine Berührungen.
Ich fing sofort an zu weinen. Ich vermiss es so.
„Es tut mir leid, wie alles abgelaufen ist." flüsterte er mir zu und legte sein Kinn auf meinen Kopf ab.
„Ich bin nur verdammt enttäuscht von deiner Entscheidung gewesen, aber wenn's dir damit besser geht, aktzeptier.." Nein. Ich unterbrach ihn sofort.
„Geht es nicht." seufzte ich und drückte mich von ihm weg. „Was?" fragte er und musterte mein verheultes Gesicht.
„Mir geht es nicht damit besser." Er schluckte.
„Lea." seufzte er. Ein paar Tränen flossen direkt über meine Wange, die ich dann schnell weg wischte.
Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.
„Ich glaub du solltest dich trotzdem erst etwas ausruhen. Dann reden wir okay?"
„Okay." flüsterte ich, stand auf und ging in sein Zimmer. Ich legte mich sofort ins Bett und versuchte etwas zu schlafen, was mir dann auch etwas später gelang. Es war einfach verdammt viel was heute auf mich eingeprasselt ist. Das auch ausgerechnet mir sowas passieren muss...schrecklich!

ELIAS *SLOW UPDATE*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt