Chapter 3

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Der nächste Tag verlief ziemlich nach dem gleichen Prinzip. Ich schlief und hin und wieder kam eine Krankenschwester rein und schaute nach mir. Eine hatte auch den Verband an meinem linken Arm gewechselt.

Als ich das nächste mal, wahrscheinlich wegen zu viel Schlaf am Stück, aufwachte, war es Nacht, aber ich fühlte mich hellwach.

So, als wäre es ein normaler Morgen, an dem langsam die Sonne aufging und man aufstand. Nur, dass ich nicht das Gefühl hatte, dass die Sonne bald aufgehen würde. Gechweigedenn, dass ich aufstehen könnte.

Es war dunkel und totenstill. Nur die Wärme des gemütlichen Bettes gab mir irgendwie Sicherheit. Jetzt fiel mir sogar auf, dass auch das nervige Piep - Dings nicht mehr dirket in mein Ohr piepte.

Ich nutzte die Gelegenheit, mich endlich einmal eichtig wach zu fühlen und streckte meine rechte Hand langsam nach dem Lichtschalter neben meinem Bett, welchen die Krankenschwestern manchmal betätigt hatten. Ich tastete die Wand ab und als ich ihn endlich fand, wurde die Dunkelheit des Raumes sofort durch dieses grelle Neonlich verschluckt.

Ich kniff reflexartig die Augen zusammen und steckte meinen Arm zurück unter die Bettdecke. Nach ein paar Sekunden gewöhnten sich meine Augen langsam an das grelle Licht und ich schaute mich wieder in dem Raum um. Dann versuchte ich vorsichtig, meinen Kopf zu heben und stützte mich mit den Armen ab, sodass ich nach einer Weile endlich aufrecht saß.

Ich lächelte zufrieden und mir kam der Raum gleich etwas realer vor. Jetzt realisierte ich wirklich, dass ich gerade in irgendeinem Krankenhaus lag, weshalb - und wie lange - auch immer.

Mein Blick schweifte hinüber zu dem Beistelltisch, auf dem zu ung Überrasch auch ein Glas Wasser stand. Daneben lag eine Fernbedienung. Sie musste zu dem kleinen quadratischen Fernseher gehören, welcher gegenüber von mir an der Wand hing. Aber darauf hatte ich gerade echt keine Lust. Warum hatte ich eigentlich kein Handy? Ich hatte doch... ja ich hatte früher eins! Glaubte ich.

Aber daran konnte ich jetzt sowieso nichts ändern. Außerdem war es mitten in der Nacht. Also hatte ich zwei Möglichkeiten:

Wach bleiben und warten bis es Tag wird oder schlafen, bis es Tag wird. Klang beides nicht so spannend.

Nach ein paar weiteren schweigenden Minuten, in denen ich einfach dasaß und auf einen Fleck starrte, legte ich mich also seufzend zurück auf meinen Rücken und machte das Licht wieder aus.

Klack klack

Ich war noch nicht sehr lange wieder eingeschlafen, als ich von Geräuschen, welche aus dem Flur kamen geweckt wurde. Eigentlich wachte ich bei so etwas nie auf, aber ich befand mich anscheinend noch lange nicht in meiner Tiefschlafphase.

Die Sonne war immernoch nicht aufgegangen und die tiefe Dunkelheit lag im Raum, abgesehen von den paar bunten Lichtern von irgendwelchen Schaltern.

Die komischen Geräusche vermischten sich jetzt mit Schritten und wurden lauter. Mich erinnerten diese Geräusche an etwas...

Jetzt fiel es mir ein. Es war das Geräusch eines Krankenbettes, welches durch die Gänge geschoben wurde.

Sie wurden noch lauter, schienen, an meinem Zimmer vorbeizufahren, dann wurde es jedoch kurz still. Aber die Stille dauerte keine zwei Sekunden, da plötzlich meine Tür aufgestoßen wurde und ein greller Lichtstrahl ins Zimmer geworfen wurde, ich kniff wieder sofort meine Augen zu und drehte mich von der Tür weg.

Ich hörte ein paar leise Stimmen und das laute Geräusch eines Krankenbettes. Ich versuchte, meine Augen langsam zu öffnen und spähte in die Ecke schräg gegenüber von mir. Ich war noch etwas verwirrt, es ging alles zienlich plötzlich.

Dann erkannte ich ein paar, ich glaubte, es waren drei, Ärzte oder Krankenschwestern, welche sich um ein Bett, welches aussah wie meines, versammelten und irgendetwas machten. Mir würdigte keiner einen Blick.

Ruhig sah ich ihnen zu, wie sie irgendwelche Schläuche umstöpselten. Oh Gott, hoffenrlich lag ich nicht gleich mit irgendeinem sterbenden Opa im Raum!

Als sie endlich fertig waren, bemerkte mich eine braunhaarige Krankenschwetser und warf mir einen kurzen, prüfenden Blick zu. Ich sah sie nur schweigend an und, wie hätte ich es anders erwartet, bekam ich auch diesmal keinerlei Erklärung was das hier sollte. Nicht mal nach meinem Einverständnis wurde gefragt!

"Okay, das müsste alles so passen", flüsterte eine und die anderen murmelten irgendetwas, was ich nicht verstand, dann verließen sie den Raum. Sie waren einfach verschwunden und mit ihnen der helle Lichtkegel, welcher durch den Flur hereingeworfen wurde.

Es war also nicht nur stockdunkel und ich wusste immernoch nicht, was ich hier sollte, nein, jetzt lag auch noch irgendeine Person, welche vielleicht morgen Früh eine Leiche sein würde, fast neben mir. Besser gesagt, schräg gegenüber von mir.

I will give you my heart  || Yoonmin || ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt