Und damit sprang ich auf und rannte in Richtung Fahrstuhl.
Ich blieb erschrocken stehen, als sich jemand aus dem Schatten des nächsten Flures löste. Als ich die Person erkannte, seufzte ich erleichtert auf. "Woah, Yoongi...", sagte ich und atmete tief durch. "Keine Angst, Kleiner. Ich sagte doch, ich passe auf dich auf", sagte er sanft, als er zu mir kam und seine Arme um mich legte.
"Aber das grenzt schon an Stalking", lachte ich leise. "Glaub mir, da könntest du sogar richtig liegen." Als ich ihn erschrocken anschaute, gab er mir nur dieses breite Grinsen und lachte dann. "Also, ist jetzt alles geklärt?"
"Ja... warte. Du hast aber nicht zugehört, oder?!", etwas unsicher sah ich ihn an und biss auf meine Unterlippe. Er zog nur eine Augenbraue nach oben. "Nein, das habe ich jetzt wirklich nicht getan. Hätte ich es wohl tuen sollen?"
Ich wendete meinen Blick auf den Boden und merkte die Röte in meine Wangen kriechen. "Nein...", murmelte ich.
"Jimin. Was ist los?" Er nahm mein Kinn und drehte meinen Kopf wieder zu ihm, um mich mit einem ernsten Blick zu durchbohren.
"Ich... ich... wollte sagen... entschuldigung, Yoongi. Dafür, dass ich so ein Idiot war und dachte, ihr würdet euch alle nicht um mich kümmern. Ich... ich war einfach..." Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten, welche nun erneut aus meinen immernoch geschwollenen Augen flossen.
Yoongi zog mich ohne zu zögern in eine feste Umarmung und strich mir über den Rücken. So, wie es meine Mutter auch vorhin getan hatte, so, wie es mich eirklich beruhigte. Ich krallte meine Hände in seine Jacke. "Jimin... hör auf, zu weinen...", flüsterte er und drückte mich noch fester. Am liebsten würde ich ihn garnicht mehr loslassen.
Doch ich war ihm diese Entschuldigung einfach schuldig. Ich beruhigte mich und löste mich aus der Umarmung, um ihm mutig wieder in die Augen zu sehen. "Ich dachte von Anfang an, du wärst ein gefühlsloser Stein, würdest mich nur benutzen und mit meinen Gefühlen spielen, aber... es tut mir... so Leid... Ich... ich habe noch drei Tage."
Sein Blick war nicht mehr so fordernd, sondern gefühlvoll. Er hörte mir aufmerksam zu und ich konnte sogar sehen, wie auch seine Augen feucht wurden.
"Und ich bin dir noch etwas schuldig. Und zwar...", da ich nicht wusste, was ich sagen sollte, griff ich kurzerhand nach seinem Kragen und zog ihn zu mir, um meine Lippen auf seine zu pressen. "Ich... liebe dich. Ich glaube ich liebe dich wirklich", murmelte ich in den Kuss, worauf er sofort lächelnd den Kuss erwiderte und seine Hände um meine Taille legte.
Meine zitternden Hände fanden ihren Weg zu Yoongis weichen Haaren, während er mich sanft mit seinen Händen streichelte. Ich seufzte leicht in den Kuss, ich fühlte mich gerade einfach nur erlöst. So frei, so glücklich. Genoss einfach den Moment, das hier und jetzt, mich und Yoongi.
Denn wenn ich eins wirklich gelernt hatte, dann das, die Zeit zu nutzen. Und zwar jede einzelne Sekunde nutzen und genieße, so gut es nur möglich war.
Meine letzten drei Tage würde ich so leben, als wären es meine letzten. Oder da sie meine letzten waren. Doch es gab eine Chance, eine klitze kleine Chance. Warum sollte man nicht positiv denken?
Ich hatte mit zwei Personen wirklichen Kontakt gehabt die letzten Wochen. Nachdem ich aufgewacht bin. Zwei Personen, von denen eine meine Mutter war. Und wie klein war bitteschön die Chance gewesen, dass diese andere Person genau die sein würde, in welche ich mich verlieben würde? Welche mich aus meinem Loch rausholte, mir zeigte, wie wichtig das Leben und ich war.
Mir zeigte, wie es ist, geliebt zu werden. Wie es ist, jemanden zu lieben, ihn sich selbst überlassen zu können.
Doch so viel konnte ich noch nicht darüber sagen, ich hatte so vieles noch von mir. Wahrscheinlich zu viel als um es in mein kurzes Leben noch einzubringen, aber genug, um davon zu träumen und zu versuchen, es wahr werden zu lassen.
Ich werde mich nicht unterkriegen lassen, nicht noch einmal. Ich werde niemanden mehr enttäuschen oder verletzten. Beinahe hätte ich dadurch zwei der wichtigsten Menschen verloren.
Und so hatte ich garnicht gemerkt, wie ich engeschlafen war, in Yoongis Armen. Wie er mich lächelnd zurück ins Zimmer getragen hatte und mich in sein Bett gelegt hatte mit einem sanften Kuss auf die Stirn. Wie er "Ich liebe dich" geflüstert hatte, bevor er sich neben mich gelegt hatte und langsam neben mir einschlief, während es immer heller wurde und damit mein drittletzter Tag anbrach.
~~~~~
Zwar wusste ich nicht, wie spät es war, aber ich dachte gar nicht daran, meinen Blick von dem schlummernden Yoongi direkt vor mir abzuwenden. Wenn man etwas 'verliebt anschauen' konnte, dann tat ich das gerade definitiv. Er war so schön, ich suchte nach Makeln auf seiner Haut, aber fand einfach keine. Alles war perfekt, nur vielleicht ein bisschen zu blass.
Andererseits war gerade das das, was ihn ausmachte. Was ihn noch wunderschöner machte, abgesehen von diesen rosanen Lippen und der schönen Nase. Und dazu dann die schwarzen, vollen Haare, welche ihm mal wieder wirr ins Gesicht hingen oder zerstreut auf dem Kissen lagen.
Dann fiel mir doch wieder ein, dass ich die letzten Tage zu etwas besonderem machen wollte. Also musste ich wohl oder übel noch etwas anderes tun als Yoongi beim Schlafen zu beobachten, während er einen Arm um mich gelegt hatte. Auch wenn es gerade bestimmt nichts schöneres gab.
Vorsichtig hob ich meinen Kopf und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. Danach folgten mehrere, flüchtige Küsse, auf die Nase, die Stirn, die Wangen. Solange, bis er leicht seine Nase rümpfte, was unglaublich süß aussah, und vor sich hingrummelte.
Dann öffneten sich endlich langsam seine Augen und ich lächelte ihn breit an. Mit offenen Augen sah er einfach noch perfekter aus. Er schloss seine nur leicht geöffneten Augen jedoch wieder. Immernoch konnte ich meinen Blick nicht abwenden und gab ihm dann weiter flüchtige Küsse, damit er ganz aufwachte.
"Yoongi bist du jetzt ernsthaft wieder eingeschlafen?", murmelte ich nach einer gefühlten Ewigkeit, nachdem ich realisiert hatte, dass ich seit Minuten Küsse auf seinem Gesicht verteilte. Das hatte ich mir irhendwie anders vorgestellt. Doch zu meiner Verwunderung wanderten seine Mundwinkel nach oben und er schlug plötzlich grinsend die Augen auf.
"Ich bin schon längst wach", meinte er und schubste mich, immernoch in meiner Starre, zurück auf die Matratze, um selbst seinen Kopf über mich zu strecken. "Ich wollte nur nicht, dass du aufhörst", raunte er dann in mein Ohr und ich spürte schon wieder meinen Kopf rot anlaufen und wie er durch diesen heißen Atem und die Stimme meine Sinne komplett benebelte.
Dann spürte ich auch schon seine Lippen auf meinem Hals, wie er meine Haut erst sanft mit Schmetterlingsküssen bedeckte, so wie ich es bei ihm gemacht hatte, dann aber seine Küsse intensivierte. Er küsste über mein Schlüsselbein, dann wieder zurück zu meinem Kieferknochen, saugte an manchen Stellen, während ich meine Augen schloss und meine Hände in seinen Rücken krallte.
Er merkte, wie sich auch meine Atmung verschnellerte und biss sanft in eine Stelle über dem Schlüsselbein, wodurch ich aufkeuchen musste.
Zufrieden mit seinem Werk von einem blau-lilanen Hals, ließ er wieder davon ab, um mir tief in die Augen zu sehen. Mein Mund stand leicht offen und ich sah ihn, noch immer schnell atmend und mit schwitzigen Händen, welche sich in sein T-Shirt krallten, an. "Park, du kannst dir nicht vorstellen, wie heiß du grade bist...", raunte er, während er sorgfältig mein Gesicht bis zu meinen Hals musterte und sein Blick schließlich auf meinen Lippen kleben blieb.
Sofort nutzte ich die Gelegenheit und legte meine Hand auf seinen Kopf, um ihn sanft zu mir zu drücken, während ich meine Lippen befeuchtete. Langsam fingen wir an, unsere Lippen gegeneinander zu bewegen, während er meine Hände nahm und sie mit seinen verschränkte und über meinen Kopf legte.
______cuuut
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I will give you my heart || Yoonmin || ABGESCHLOSSEN
Romance"Dann sag mir eins, Jimin, warum bringst du mich dann dazu, einem fremden Jungen alles über mich zu erzählen, vor ihm zu weinen, ihm mich zu öffnen und mein Herz schneller schlagen zu lassen? Nicht nur ein bisschen schneller." "Und dann sag mir", f...