» Wunderschön

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„Wo geht es denn eigentlich hin?", wieder saß ich mit Pat in einem Extraauto und sah ihn fragend an. Ich hatte keine Ahnung, wo es hingehen sollte, wusste lediglich, dass wir auf dem Berliner Flughafen Tegel gelandet waren und vor dem Flughafen wieder einmal so viele Fans warteten, dass es unmöglich war, zusammen mit den Jungs aufzubrechen. Pat und ich hatten die Zeit, in denen die Vier ihre Fans mit Autogrammen, Fotos und kleinen Gesprächen glücklich gemacht haben, in einem Café verbracht.
„Zu Georg und Gustav, die beiden haben hier in Berlin eine Wohnung, wegen ihren Freundinnen. Und unter ihrer Wohnung haben Bill und Tom sich auch eine gekauft, weil sie auch oft hier sind.", erklärte Pat mir. Wegen ihren Freundinnen? Sofort wurde ich nervöser.
„Lerne ich die Freundinnen von den beiden dann kennen?", neugierig lehnte ich meinen Kopf an die Lehne nach hinten und blickte zu Pat rauf.
„Also im Moment ist wenn nur noch Georgs Freundin da. Gustav hat sich vor einigen Wochen von seiner getrennt. Aber wenn, dann ist nur am Wochenende full house, weil Lara – Georgs Freundin - auch nicht direkt aus Berlin kommt und zurzeit ihr Abi macht.", etwas erleichtert nickte ich. In den letzten Tagen prasselten immer wieder so viele neue Eindrücke auf mich herab und ich lernte so viele neue Menschen kennen, dass ich in diesem Moment mehr als froh darüber war, nicht noch jemand Neuen kennen zu lernen. Doch auf der anderen Seite dachte ich mir, dass es eventuell gar nicht so schlecht sein würde; vielleicht würde ich mich gut mit ihr verstehen und konnte ein wenig Zeit mit ihr verbringen und eine weibliche Bezugsperson dazu gewinnen.

Die Fahrt dauerte – im Gegensatz zu der in Tokio – nur eine viertel Stunde. Ich war froh, als wir in die Tiefgarage des Hauses fuhren und aussteigen konnten. Meine Sachen würden in die Wohnung von Tom und Bill gebracht werden, sodass ich mich nicht weiter drum kümmern musste.
„So", Pat hatte mich bis zum Fahrstuhl gebracht, „ich muss jetzt auch weiter und mit David noch das morgige Interview besprechen. Fahr in die dritte Etage, ich klingel die Jungs währenddessen an, dass sie dich reinlassen sollen.", dankbar lächelte ich Pat an. Ich hatte das Gefühl, als würde sich vor Aufregung mein Magen umdrehen. Wenn es um so etwas ging, war ich schon immer ein Angsthase: Wenn mir etwas fremd war, traute ich mich selten irgendwohin.
„Wir sehen uns morgen. Du kommst mit zum Interview; wir wollen die Sache mit dir und der Hilfe von Natalie aufklären.", langsam kam Pat auf mich zu und nahm mich kurz, dennoch herzhaft in den Arm. „Mach's gut und viel Spaß mit den Chaoten!", lachend drehte er sich um, sah noch einmal über seine Schulter und winkte mir grinsend zu.
Als ich in den Fahrstuhl gestiegen und die drei gedrückt hatte, wurde meine Nervosität immer größer. Ich kannte sie alle Vier, sie waren mir so vertraut, doch trotzdem befand ich mich gerade alleine in einer mir unbekannten Umgebung. Ich befand mich in meiner Vergangenheit nicht oft in solch einer Situation, was wohl der ausschlaggebende Grund für mein Gefühl war.
Ein schrilles 'Ding' ertönte, was mich kurz zusammen schrecken ließ; die Anzeige zeigte eine rote drei an, was hieß, dass ich da war. Sofort öffnete sich die Tür des Fahrstuhls und ich ging hinaus in den großen Flur. Er war weiß und ziemlich groß und es gab nur eine einzige Tür, hinter der sich wohl die Wohnung befinden musste, in welcher die vier Jungs schon auf mich warteten.
Kurz ließ ich meinen Blick noch mal umher schweifen und ging daraufhin langsam auf die Tür zu. Als sie sich nicht öffnete überlegte ich, ob ich klingeln, oder lieber warten sollte, bis sie geöffnet wurde, doch da wurde mir diese Entscheidung und Unschlüssigkeit auch schon genommen.
„Hey, Lynn.", grinste Gustav durch einen Spalt der Tür.
„Na.", lächelte ich zurück. Sofort fiel mir ein Stein vom Herzen, als ich seine Stimme wahrnahm und mir eintritt in die Wohnung gewährte.
„Die anderen sind im Wohnzimmer; den Gang runter und die letzte Tür links. Gib mir erst mal deine Jacke.", erklärte er mir, nachdem er mich umarmt hatte und streckte seine Hände schon nach meinem Kleidungsstück aus.
„Danke.", lächelte ich, übergab ihm meine Jacke, stellte meine Tasche unter die Flurgarderobe und ging den beschriebenen Weg hin zum Wohnzimmer.
Vor der geschlossenen Tür blieb ich kurz stehen. Man konnte Bill und Tom laut diskutieren hören, was mich kurz grinsen ließ.
„Du kannst ruhig reingehen, die Drei beißen nicht.", kicherte Gustav hinter mir.
„Ich weiß.", grinste ich zurück und drückte die Türklinke herunter.
Kaum nahmen die Drei wahr, dass ich den Raum, gefolgt von Gustav, betreten hatte, verstummten die Zwillinge und sahen mich lächelnd an.
„Na.", grinste ich und ging vor zu Georg und Tom, um sie mit einer Umarmung zu begrüßen. Herzlich erwiderten sie meine Begrüßung. Als ich vor zu Bill ging, welcher sich schon erhoben hatte, verfielen die beiden jedoch schon wieder in ein Gespräch mit Gustav, sodass Bill und ich uns ungestört begrüßen konnten.
„Hey.", lächelte er und kam die paar Zentimeter, die uns trennten, auf mich zu, um mich kurz darauf fest in seine Arme zu schließen.
„Hi.", hauchte ich und vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge. Ich genoss den Moment; genoss, dass er wieder in meiner Nähe war; dass ich endlich wieder in seinen Armen liegen konnte. Zwar waren es nur knappe anderthalb Stunden, in denen wir getrennt waren, doch trotzdem kam es mir vor, als wäre es eine Ewigkeit gewesen.
„Ist alles gut bei dir?", hauchte er und hob mich leicht aus seinem Arm. Während er auf mein Nicken wartete, strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und drückte mir einen sanften Kuss auf die Wange. Genießerisch schloss ich die Augen und lächelte. Mein Herz fing laut an zu schlagen und in meinem Körper breitete sich ein unbeschreibliches Gefühl aus. Dieses Gefühl war mir so fremd, aber es fühlte sich schön an. Wunderschön.1. Prolog - Abschied2. Angst3. Nachricht4. Fremd5. Peinlich6. Müde7. Tom Kaulitz!8. Überflüssig9. Enttäuscht10. Streit11. Gespräche12. Hör auf dein Herz.13. Versöhnung14. Glücklich15. Geheimnis16. Gefühl17. Wunderschön18. Vorfreude19. Wolke sieben20. Die Liebe21. Filmriss22. Auf ewig23. Hallo, Berlin!24. Neuland25. Vorbereitungen26. Kennenlernen27. Frage28. Mein Mädchen29. Gerüchteküche30. Mein Zauberwesen31. Frauengespräche32. Interview33. Zweifel34. Auf Abstand35. Lösung?36. Vergangenheit37. Zukunft?38. Bleib39. Tränen40. Abschied41. Wohlfühlen42. Nachricht43. Ungläubig44. Aussprache45. Liebe46. Epilog - "In your shadow I can shine"47. Fortsetzung + Danksagung

Diagnose: Liebe - Mein erster Wunsch, der in Erfüllung gehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt