Mit Biegen und Brechen schleppte ich die Einkaufstüten hoch vor die Wohnungstür der Zwillinge und drückte, in der Hoffnung, dass die beiden schon zu Hause waren, da ich keinen Schlüssel besaß, den Klingelknopf. Als ich mich nach einiger Zeit schon damit abgefunden hatte, dass ich wohl den Rest des Tages hier im Flur verweilen musste, hörte man Schritte hinter der Tür und sogleich wurde eben diese auch schon geöffnet. „Lynn, na endlich.", grinste Tom mich an und nahm mir ein paar Tüten aus meinen Händen. „Und das hat Pat mit dir mitgemacht?", lachte er auf, als er die Menge an Taschen sah. „Ja, sogar ohne einen Mucks. Und zugegebenermaßen ist er sogar ein gar nicht allzu schlechter Modeberater.", kicherte ich und ließ mich seufzend auf die Couch fallen, während ich meine Jacke neben mir fallen ließ. „Ich war noch nie so platt vom Einkaufen.", seufzte ich und ließ meinen Kopf mit geschlossenen Augen auf die Rückenlehne der Couch fallen. „Das glaube ich dir. Du bist ja fast schlimmer als Bill.", lachte Tom und ich vernahm, wie seine Schritte immer näher kamen und er sich auf dem Sofa mir gegenüber fallen ließ.„Wo ist Bill denn?", wurde ich bei dem Namen seines Bruders sofort hellhörig. Und genau so schnell, wie meine Frage in mir aufkam, so schnell blitzte auch schon ein Grinsen über Toms Lippen. „Der ist duschen und braucht glaube ich noch ein paar Minuten. Wir müssen gleich weiter zu einem Meet and Greet. David meinte übrigens, dass du auch mitkommen sollst.", informierte Tom mich über den restlichen Verlauf des Tages. „Aber das ist jetzt erst mal unwichtig. Sag mal, was ist das jetzt mit dir und Bill?", neugierig spannte Tom seine Lauscher auf und lehnte sich übertrieben nach vorne und fast über den halben Tisch zu mir herüber. „Was soll sein?", ich musste mir kaum übersehbar mein Grinsen verkneifen, was Tom wohl auch dazu veranlasste mir einen warnenden Blick und die dazugehörigen Worte herüber zu pfeifen. „Jaja, ist ja schon gut", hob ich beschwichtigend die Arme und nahm mir eine Zigarette aus der Schachtel, „ich glaube, ich bin gerade dabei, mich bis über beide Ohren in deinen Bruder zu verlieben."„Also, dass du dabei bist, dich zu verlieben, ist aber schon länger so.", grinste Tom und setzte sich wieder bequem in die Lehne des Sofas. „Aber ich freu mich für euch. Wirklich.", und die Freude, die er in seiner Stimme besaß, fand man auch in seinem strahlenden Gesicht wieder. „Danke.", fast ein wenig eingeschüchtert senkte ich meinen Blick und schnipste die Asche meiner Zigarette ab. „Und wie siehts mit dir und Vivi aus?", ich hasste es, wenn man so intensiv über mich redete, weswegen ich sofort versuchte auf einen anderen Zweig und somit auch ein anderes Thema zu sprechen zu kommen.„Super. Wenn wir heute wieder da sind, hole ich sie ab. Dann lernt ihr beiden sie auch mal kennen.", sein Gesichtsausdruck nahm keinen Hauch von Freude ab; eher kam es mir so vor, als würde die Freude in seinen Augen, in seiner Stimme und seinem Ausdruck um einiges wachsen. „Dann bin ich ja mal gespannt.", zwinkerte ich ihm zu. „Worauf?", ertönte Bills Stimme plötzlich in dem offenen Wohnraum. Sofort fing mein Herz an zu rasen, mein Bauch murrte und mein Grinsen wuchs von Sekunde zu Sekunde. „Hey...", lächelte ich und sah ihn verträumt an, als er näher kam und sich seitlich neben mir nieder ließ. Er war komplett angezogen und gestylt. Ausgehbereit sozusagen. „Na.", hauchte er und drückte mir einen Kuss auf meine Lippen. Zuerst war es eine gewöhnungsbedürftige Situation für mich, da sein Bruder uns direkt gegenüber saß und freie Sicht auf uns hatte, doch nachdem Bill mir den zweiten Kuss aufdrückte, fiel auch dieses Gefühl von mir und es fühlte sich einfach nur noch gut an. „Ich bin auf Vivi gespannt. Tom holt sie nach dem Meet and Greet ab.", antwortete ich Bill auf seine Frage. „Achso, okay. Na, dann bin ich auch mal gespannt.", ein dickes Grinsen, ich wusste nicht, ob es Freude oder Gehässigkeit beinhalten sollte, zierte Bills Gesicht. Toms Antwort war nur ein Zungerausstrecken. Jetzt war ich wohl noch gespannter. „Das Meet and Greet geht höchstens zehn Minuten. Ihr gebt Autogramme, macht Fotos mit den Fans, aber mehr auch nicht; sonst dauert das zu lange. Jeder Fan, der euch zu nahe kommt wird rausgeworfen.", erklärte David, als wir uns in einem großen Raum des Gebäudes einer Zeitung befanden. Die Jungs nickten brav und lehnten sich alle gegen einen Tisch, da es gleich losgehen sollte. „Ich muss dann mal meiner Arbeit nachgehen.", grinste Bill noch, bevor er es dem Rest seiner Band nachmachte. „Viel Spaß.", grinste ich zurück. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, ob ich ihm einen Kuss geben, oder mich mit seinen Worten zufrieden geben sollte, da er, seitdem wir hier waren, eher auf Abstand ging und mir keinen Kuss gegeben hatte. Doch Gott sei Dank nahm er mir, die für mich schwere Frage, auch schon ab und drückte mir einen zarten Kuss auf die Lippen. Bevor er sich ganz von mir löste, sah er mich noch einmal lächelnd an. Als ich nach einer Weile nach rechts, wo David stand, sah, erwischte ich ihn dabei, wie er mich überrascht ansah. Mit einem zarten Lächeln versuchte ich seinen doch eher etwas eigenartigen Gesichtsausdruck zu überspielen. Jedoch blieb es auch nur bei dem Gesichtsausdruck, da er – ebenso wie Bill – an seine Arbeit musste und sich neben die Jungs stellte. „Mach dir nichts draus.", vernahm ich plötzlich Pats Stimme neben mir, als ich eine Weile unbeholfen im Raum rumstand und den Mädels zusah, wie sie in den Raum stürmten. „Selbst als Natalie neu hier war, hat er einen Aufstand gemacht, weil sie sich gut verstanden haben. Aber das ist auch nur anfangs so, das legt sich wieder.", versuchte er mich zu beruhigen. Doch irgendwie tat er genau das Gegenteil. Natalie und Bill haben sich nie geküsst und David machte schon einen Aufstand und Bill und ich hatten doch eine ganz andere Beziehung zueinander. Seufzend lächelte ich Pat an, während meine Gedanken zu besagtem Namen wanderten: Natalie. Sie hatte, seitdem wir in Berlin waren, Urlaub. Derweil nahmen die Jungs die Maske der Zeitschriften oder Fernsehsendern in Beschlag. Wie würde Natalie wohl darauf reagieren, wenn sie wüsste, dass Bill und ich...na ja, eine etwas andere Beziehung zueinander hatten? Würde sie sich freuen?
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Diagnose: Liebe - Mein erster Wunsch, der in Erfüllung geht
Fanfiction[2. Teil der Diagnose-Trilogie.] - »Sie hatten, seitdem sie im Krankenhaus aufgetaucht waren und meiner kleinen Schwester ihren letzten Wunsch erfüllt haben, so viel für mich getan, dass ich mich wahrscheinlich in meinem kompletten Leben nicht dafür...