Mein Leben war also jetzt vollkommen im Arsch. Ich konnte nicht mal mehr jemanden untersuchen geschweige denn ihn behandeln.
All die Jahre in denen ich mir das beigebracht habe sind nutzlos.
Die Jahre in denen ich mein eigener Herr geworden bin, selbstständig geworden bin, umsonst. Was war ein Doktor der nicht arzten konnte? Was ein Forscher ohne Forschung?
Wenn man das Wissen und Können besaß es aber nicht einsetzte, war man nutzlos.
Ich bin nutzlos.
"Ich nehme mir ein Brötchen und gehe ins Bett. Es war ein recht anstrengender und langer Tag.", ich wollte nicht mehr hier sein. Nicht bei den ganzen Fremden die vorgaben sich um mich zu Sorgen.
Ich stand auf und versuchte so selbstsicher wie möglich zu wirken.
Essen stand schon seit vorhin auf meinem Tisch. Ich nahm mir meinen Teller und legte ein Messer, ein Brötchen, ein Stückchen Butter und einen Apfel darauf. Ich würde jetzt noch duschen und ins Bett gehen. Ich hoffe einfach das morgen der Tag besser wird.
"Doc es tut mir sehr leid das ich das auf sie abschiebe aber kümmern sie sich noch um eine Brille für den Jungen Herren?", ich drehte mich nicht zu ihm um, sondern blieb mit dem Rücken zu ihm stehen.
"Sind sie sicher das es ihnen..."
"...ja mir geht es gut! Kümmern sie sich einfach um die Brille! Ist sowieso ihr Job.", den letzten Teil murmelte ich nur leise, auch wenn es wahr ist sollten sie es nicht hören. Es musste aber einfach mal raus.
Ich ging mit meinem Teller durch die Tür, durch die labyrinthartigen Gänge der Moby und in mein Zimmer.
Dieses Zimmer macht mir noch größeren Unmut als das Ereignis im Speisesaal. Überall meine Sachen. Die Kiste war von vorhin noch offen und ganz durcheinander.
Ich legte meine Hand an die Stirn um mich etwas zu beruhigen.
Es würde das beste sein wenn ich mich erst einmal Bade.
Oh nein. Wenn mein ganzes Zimmer für meinen Vater ausgelegt ist wie wird wohl dann das Bad aussehen.
Mein Kopf drehte sich zur Tür. Ich drückte sie auf. Hinter ihr kam eine rießige Badewanne zum Vorschein. Eher ein Pool als eine Wanne.
Da fühlt man sich fast wie eine Ameise. Die Toilette war ja das Beste. Wie zum Geier soll ich da rauf kommen.
Das konnte nicht wahr sein. Ich musste soviel machen, wenn ich damit ferig wäre würde ich warscheinlich sowieso wieder gehen.
Aber jetzt mal im ernst wo soll ich mein Geschäft verrichten?
Hatte ich nicht nebenan ein weiteres Zimmer? Ich kann mich dunkel daran entsinnen eine kleinere Tür gesehen zu haben. Nein ich werde nicht rüber und fragen gehen. Was blieben mir denn sonst noch für Möglichkeiten? Die Gemeinschaftsdusche? Hatten wir denn überhaupt sowas. Natürlich wir waren 1600 Mann. Sollte ich in Duschen gehen, wo hunderte von Männern, also Seemännern die warscheinlich Bakterien in ihrer Normalflora besitzen, die mich umbringen würden, sich waschen?
Mit viel Hoffnung bin ich danach noch Jungfrau.
Ich glaube nicht das ich das machen will.
Eigentlich ist es doch keine so schlechte Idee nebenan anzuklopfen. So mache ich gleich eine neue Bekanntschaft.
Also gut wo sind meine Handtücher?
Da sind sie.
Ich nehme mir eines heraus und suche noch mein Shampoo und mein Duschgel her. Als Wechselklamotten reicht doch eigentlich ein Hemd mit kurzer Hose. Is ja warm.
Ok hab ich alles. Ich denke schon.
So auf gehts.
Ich ging rüber zur anderen Tür und klopfte zögernd an.
Bitte lass es das Mädchen von vorhin sein, die ich in der Menge erspäht habe!
Die Tür öffnete sich und ein mir schon bekannter Blondschopf schaut mich erschrocken an.
Ich hätte es wissen müssen. Marco.
"Hey! Ich wollte fragen ob ich.....sag mal hast du geweint?", erst jetzt merkte ich das seine Augen geschwollen aussahen. Er ging einen Schritt zurück in die Dunkelheit des Zimmers sodass ich ihn kaum noch sehen konnte.
"Pff Nein natürlich nicht. Wir gehts gut ich hab mir nur ins Auge gefasst."
"Lüg mich nicht an. Dir geht es gar nicht gut. Du hast ganz rote und glasige Augen. Du hast geweint, das sehe ich doch.", ich ging einen Schritt auf ihn zu und nahm sein Gesicht in meine freie Hand um ihm einmal mit meinem Daumen unter dem Auge entlang zu wischen. Ich spürte deutlich die Nässe von vorherigen Tränen.
Er blieb Still, ich hatte also recht. Er hatte geweint.
"Siehst du dir geht es überhaupt nicht gut.", ich zeigte ihm meinen Daumen der mit einem dünnen Wasserfilm überzogen waren.
Er nahm meine Hand und drückte sie runter.
"Du bist weswegen hier?", lenkte er ab.
Er hatte eigentlich recht es ging mich nichts an. Es braucht mich nichts anzugehen.
"Ich wollte duschen.", antwortete ich.
Er tritt beiseite um mir Platz zu schaffen.
"Links.", war das einzige was er noch dazu sagte bevor er die Tür hinter mir schloss. Ohne eines weiteren Blickes ging ich weiter.
Moment! Beta haftete noch an meinem Ohr. Sie durfte nicht nass werden sie hatte noch keinen Wasserschutz. Sie ist auch ziemlich empfindlich was Luftfeuchtigkeit angeht.
Vor dem Bad war eine kleine Kommode. Sollte ich sie einfach da drauf legen. Ich meine er würde sie warscheinlich sowieso nicht anfassen.
Ich zog trotzdem meine Jacke aus und legte sie dann über Beta.
Ich warf noch einen Blick zu Marco der mich musterte, seinen Blick jedoch abwand als er meinen merkte.
"Lass bloß Beta in Ruhe.", war das letzte was ich sagte bevor ich ins Bad ging.
Gut dann wollen wir mal.
Dieses Bad war viel besser. Hier würde ich wenigstens nicht ertrinken. Da ist auch noch mein T-shirt das er sich geschnorrt hatte.
Ich atmete einmal durch und schloss die Augen für einen kurzen Moment. Dann zog ich mich aus. Hier war sogar ein Spiegel. Ich schau ganz schön fertig aus. Ich öffnete langsam meine Haare. Ich fuhr einmal durch sie durch und seufzte leise.
Dann begann in die Dusche zu gehen. Ich schaltete das Wasser ein und die warmen Strahlen kamen auf mich herab. Das tat so gut wie schon lange nicht mehr.
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Begin Again {Marco X OC} *pausiert*
SonstigesNach Whitbeards Tod weiß die Crew nicht mehr was sie tun soll. Ohne einen Kapitän schlagen sie sich Wochen nach seinem Tod auf der See durch, um den letzten Befehl von ihrem Vater nachzukommen. Seine Tochter, die ihren Vater 10 Jahre nicht mehr gese...