Kapitel 63

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Ich war so schockiert von meiner Denkweise, das ich das Gespräch mit Jozu komplett vergaß. Erst als er mich anstupste und fragend meinen Namen sagte, wachte ich aus meiner Starre auf.

"Wir werden sehen müssen was die Zeit bringt.", das traf zu gut auf uns beide zu. Er musste schauen ob Mary sich in ihn verliebt und ich musste zusehen dass ich meine Zukunftspläne in Ordnung bringe. Ich wollte nicht wie mein Vater werden. Das durfte auf keinen Fall passieren. 

Ich spürte wie sich die Gänsehaut auf meiner Haut ausbreitete. Plötzlich fühlte ich mich so als würde meine Umwelt um mich verschwinden. Ich sah an mir herab. Dieses Kleid war viel zu warm. Ich musste hier weg.

"Entschuldigst ihr mich bitte.", ich stand auf und machte mich so schnell wie möglich auf den Weg in mein Zimmer. Ich brauchte kurz fünf Minuten für mich alleine. Diese ganzen Leute, das Fest, dieses Kleid, meine Haare und das Make up. Das war alles gerade zu viel geworden. Das war nicht ich. Das sollte mir eigentlich überhaupt gar nicht gefallen. 

"Ist alles in Ordnung?", Marcos Hand hielt mich an meiner Schulter fest, sodass er mein Gesicht begutachten konnte. Ich zwang mich ein Lächeln auf zu setzten, hoffentlich ein glaubwürdiges. "Ja klar, ich komme gleich wieder, mach dir keine Sorgen.", beruhigte ich ihn und ging weiter. 

Angekommen bemerkte ich das Izou echt alles draufgeschmiert hat was er an Schminke finden konnte, das konnte ich jetzt auch nicht mit kaltem Wasser abwaschen. Mein Herz randalierte schon wieder in meiner Brust. Ich musste mich unbedingt beruhigen. 

Tief atmete ich ein und ließ mich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch sinken. Du bist jetzt alleine Laura, schließe die Augen, atme. Du wirst niemals wie dein Vater werden, du bist viel besser als er es jemals war. Sie würden nicht auch mögen wenn du nicht seine Tochter wärst. Ich redete mir das so lange ein, bis ich mich beruhigt hatte.

Vielleicht bin ich gerade einer Panikattacke entgangen. Das klappte doch schon gut. Ich sammelte mich und öffnete meine Augen wieder, wobei mein Blick auf die kleine Kiste viel in der das einzige war was mein Vater über all die Jahre geschickt hat. 

Ich nahm sie in die Hand und öffnete sie. Ein wirklich komisches rundes Ding. Das ist doch keine Teufelsfrucht. Nein das würde er nicht wagen. Außerdem wäre die bei einem Kommandant besser aufgehoben.

Ich nahm das Ding in die Hand. Skeptisch beäugte ich seine Form. Sollte ich reinbeißen, ich dürfte es aber dann nicht schlucken. Selbst wenn es eine Teufelsfrucht wäre, wenn ich sie nicht hinunterschlucke, kann sie mir auch nichts anhaben. Ob es überhaupt die Konsistenz hat um in es reinzubeißen. Nicht das ich gleich in ein Stück Beton beiße. Das wäre peinlich.

Die Neugier siegt, der Forschungsdrang. Ich legte vorsichtig meine Lippen an das kleine Runde Etwas und versuchte ein Stück abzubeißen. Anfangs war es hart, aber dort wo meine Lippen waren weichte es sich bis zu einem Gewissen Grad auf. So konnte ich auch meine Zähne ein wenig hineinsinken. Eine ganz komische fädige Struktur hatte das Innere. Nein, definitiv nein.

Ich ließ ab, davon musste ich also wirklich nichts halten. Was auch immer dieses Ding war es war auf jeden Fall keine Teufelsfrucht. Es war wahrscheinlich nur ein zynischer Witz meines Vaters. Vielleicht eine Glitzerbombe die mit der Zeit seine Funktion verloren hat, oder ein Flummi den er aus irgendeiner Maschine für Kinder rausgeholt hatte. Nutzlos und Ekelig. Brrr, da schauderts mich.

Wenigstens konnte ich es jetzt endlich mit gutem Gewissen wegschmeißen. In meinen wunderschönen weißen Müll Korb neben meinem Schreibtisch. Ach ich liebe dieses Zimmer so sehr. Es hat so eine beruhigende Atmosphäre. Jetzt kann ich auch wieder nach oben. Ich habe mich beruhigt und fühle mich gut.

Ich sollte es dennoch ruhig angehen lassen. Ich strich mein Kleid glatt und wagte mich wieder zurück an Deck, wo bereits Marco auf mich wartete.

Izou hatte mittlerweile jedem seiner Kameraden eine Himmelslaterne gegeben und das ganze Schiff leuchtete in einem hellen Farbton auf.

Auch die Kälte der Nacht war kaum mehr zu spüren, sondern wurde von der Wärme der Laternen vertrieben.

Während ich mich nach vorne auf den Walkopf zubewegte und die wunderschönen Lichter um mich herum bewunderte, kam Marco auf mich zu. Er hatte zwei Licher in der Hand, von denen er mir eines hinhielt.

Mit einem Blick in seine Augen und einem dankenden Lächeln nahm ich sie an mich. Mit ihr, so kam es mir vor, spürte ich jeden einzelnen meiner Crewmitglieder. Den Zusammenhalt, das Vertrauen, die Liebe, die ich die ganze Zeit über vermisst und gebraucht hatte.

Ein unbeschreibliches Gefühl, wie man es nur in einer Familie spüren konnte. Wie ich es damals mit Papa gespürt habe.

Marco und ich gingen den restlichen Weg bis an die Reling, Izou wartete schon auf uns. Das ganze Schiff wartete auf uns.

"Laura, als Captain hast du die Ehre die erste Laterne fliegen zu lassen.", sagte er.
Entschlossen nickte ich und hob meine kleine Laterne langsam über meinen Kopf um sie dort frei zu lassen.

Sie stieg sofort in die Luft und wurde auch schon Sekunden später von gefühlt Hunderten begleitet. Waren wir wirklich so viele Leute? Da musste ich wirklich bald mal anfangen die Namen zu lernen.

Marco drückte mir das Schächtelchen in die Hand das ich heute für Izou besorgt habe. Ich sah rüber zu meiner Lieblingsgeisha die begeistert die Lichter am Himmel beobachtete.

"Izou?", fragte ich leise ohne den Moment zerstören zu wollen. Er drehte seinen Kopf zu mir und das Lächeln zeigte mir wie glücklich er war.

"Ich hab dir eine Kleinigkeit besorgt.", gab ich zu. Er wollte ihn ja nicht kaufen weil er zu "teuer" war. Ich überreichte ihm die hübsch eingepackt Box und seine Augen wurden groß.

"Du hast was für mich besorgt?", fragte er erstaunt. Nach all der Arbeit die er sich für den schönen Abend gemacht hat hat er sich das auch verdient.

Er öffnete sein Geschenk und hielt sich begeistet die Hand vor den Mund. Ein begeisterndes Gluksen entkam ihm als er den Fächer sah. Er war echt süß.

"Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Danke, Laura, vielen Dank.", plötzlich umarmte er mich. Ich sah nur noch seine Schulter unter meinem Kinn und die schwarzen hochgesteckten Haare, die mir ins Gesicht wuschelten.

Obwohl ich kurz zögerte, schlag ich auch meine Arme um ihn und erwiederte die Umarmung. Er war halt wirklich super süß.

Wie er dann bemerkte was er gerade tat, wich er mit roten Backen von mir zurück.
Als ob mich das gestört hat.

"Ich haben auch was für dich besorgt.", meldete sich Marco auf einmal hinter mir zu Wort. Fast schon ein wenig eifersüchtig, das Izou jetzt die ganze Aufmerksamkeit bekam und er nicht.

Er reichte mir ebenfalls eine Box, hübsch mit Geschenkpapier und Schleife eingepackt. 

Beim öffnen stellte sich heraus das es Butterfly Nadel waren. Nadeln die man zum Blutabnehmen benutze.
Was sollte mir dieses Geschenk sagen. Ich glaube da hat Doc ihm einen Streich gespielt.

Begin Again {Marco X OC} *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt