Die Drachenwandler

Kapitel 6

Serenas Sicht:

"Da du ja jetzt Freundschaft mit ihr geschlossen hast, werden wir den weiteren Weg mit ihr fortsetzen. Das heißt du wirst auf ihr fliegen." Sofort verschwand das Lächeln aus meinem Gesicht und Angst machte sich in ihm breit.

Ich war noch nie geflogen. Außerdem hatte ich schreckliche Höhenangst. Das konnte heiter werden.

Brandon flüsterte etwas zu Eufemya das ich nicht verstand und sie legte sich auf den Boden. Dann streckte er mir seine Hand entgegen. Ich zögerte ein wenig. Ich hatte total schiss!

Schließlich kam er zu mir, fasste mich an den Hüften und hob mich auf den Rücken des Drachen. Dabei entfiel mir einer kurzer Schrei. Kaum das ich saß, klammerte ich mich schon an den Schuppen des Tieres fest.

"Tut mir wirklich leid. Aber wir müssen weiter." Mit diesen Worten setzte er sich hinter mich und gab Eufemya ein Zeichen das sie aufstehen konnte. Verdammt war das hoch! Meine Beine hingen in der Luft und ich merkte wie mir langsam übel wurde. Schnell schloss ich die Augen. "Soll ich dich festhalten?", lachte er. Ich nickte. Er lachte wieder und legte einen Arm um mich. Ein wenig gereizt fragte ich:"Was ist daran denn so lustig?" Anstatt mir eine Antwort zu geben stieß er dem Tier mit den Beinen in die Seite und wir hoben ab.

Wie gelãhmt saß ich da und hoffte es möge bald zuende sein. Nach ein paar Minuten meinte er:"Mach doch mal die Augen auf. Dir wird nichts passieren. Versprochen. Und entspann dich. sonst tut dir nachher alles weh." "I-Ich kann n-nicht. I-Ich h-hab Höhena-angst!" "Und die wirst du ewig haben wenn du sie nicht besiegst! Sich von seiner Angst beherrschen zu lassen ist feige!" Autsch! Das hatte gesessen! Ich atmete einmal tief durch und öffnete dann vorsichtig meine Augen.

Kaum hatte ich sie geöffnet kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Wir flogen mitten durch die Wolken. Es war atemberaubend! "Schau!" Er zeigte nach unten. Ich folgte seinem Blick und sah wie das Land schnell unter uns hinweg sauste. Von hier sah alles so klein aus. Zwischendurch flogen sogar ein paar Vogel unter uns lang. Ich hätte nie gedacht das fliegen so schön sein konnte!

Der Flug ging noch lange Zeit so weiter. Irgendwann landeten wir auf einer Waldlichtung. Es war schon dunkel geworden. "Hier werden wir heute Rast machen. Morgen fliegen weiter und wenn wir bei Sonnenaufgang aufbrechen, müssten wir Mittags in Lupan sein."

Während er sich um Eufemya kümmerte ging ich los um Feuerholz zu suchen. Es war ziemlich einfach und brauchte nichtmal tief in den Wald zu gehen. Schließlich brachte ich das Holz zu Brandon und wir machten ein Feuer.

Da es ziemlich kühl geworden war setzten wir uns nah ans Feuer und ich starrte in die Flammen. Zum ersten mal seit dem ich hier war hatte ich richtig Zeit zum Nachdenken. "Brandon?" Langsam drehte ich meinen Kopf in seine Richtung. Auch er hob den Kopf um mich anzusehen. "Wie bin ich eigentlich hierher gekommen?" Er überlegte kurz. "Das wundert mich auch. Wie bist du denn zu dem Innenhof gelangt?", kam nun eine Rückfrage.

"Ich bin durch eine Gasse gegangen und war plötzlich dort." Er schien verwirrt. "Aber da führt doch gar keine Gasse hin?! Nur ein Fenster!"

"Das heißt der Hof ist auch in dieser Welt?!" "Ja aber... ich habs! Du musst eine Goravi sein! Mein Großvater erzählte mir mal das die Goravi damals auch hier lebten. Sie konnten Portale schaffen die nur Anhänger ihres Volkes sehen und nutzen konnten. Irgendwann verschwanden sie jedoch spurlos."

"Goravi? Nie gehört!" "Ist aber die einzige Möglichkeit die mir einfällt." *Schweigen* "Naja, ich bin müde." Mit diesen Worten legte ich mich hin und erst jetzt merkte ich wie müde ich wirklich war. Schon fiel ich in einen traumlosen Schlaf.