Ich höre ein Pochen. Es wird immer lauter. Irgendwann habe ich das Gefühl es wäre genau neben mir. Ich spüre wie etwas meine Hand streift, dann eine sanfte Stimme. "Serena? Serena? Mach die Augen auf."
Vorsichtig öffne ich meine Augen und werde von einem grellen Licht geblendet. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt haben, sehe ich mich genauer um. Ich bin in einem weißen Raum ohne jegliche Konturen. Doch bei jedem Pochen erfüllt ein rotes Licht den Raum. Ansonsten ist hier nichts.
Wieder diese Stimme. "Komm. Komm zu mir.", flüstert sie. "Wer ist da?"
Keine Antwort. "Wohin soll ich denn kommen?" "Folge meiner Stimme." Auf einmal ertönt ein Summen. Da mir wohl nichts anderes übrig bleibt, folge ich. Nach einer gefühlten Ewigkeit taucht eine Gestalt wie aus dem Nebel aus. Sie sieht aus wie Verodina. Nur leuchtet sie rot und ihr fehlt der wahnsinnige Ausdruck im Gesicht. Dafür sieht sie mich irgendwie ... mütterlich an?!
"Serena. Meine kleine Serena. Wie groß du doch geworden bist." "Wer bist du?" Die Frau fängt an zu lächeln und auf einmal erkenne ich sie. Tränen steigen mir in die Augen. "Warum?" Mehr bringe ich nicht raus. Liebevoll legte sie ihre Hand an meine Wange. "Das ist eine lange Gesch..." "Erzähl sie mir!"
Sie zögert kurz. Dann:"Na gut. Damals lebten dein Vater und ich in diesem Land mit dir. Allerdings mussten wir uns immer wieder verstecken, da eine Liebe zwischen Goravi und Feengestalt verboten war. Wir merkten schnell, das in dieser Welt kein Platz mehr für uns war und flüchteten in andere.
Als wir nach langer Suche einen Ort gefunden hatten, waren wir überglücklich. Wir bauten uns ein Leben auf und einige Jahre später kamst du auf die Welt. Aber eines Nachts wurden wir von lauten schreien geweckt. Sie hatten uns gefunden und unser Haus gestürmt. Dank deinem Vater konnte ich in die Welt fliehen, in der du groß geworden bist. Ich musste dich irgendwo verstecken. Also legte ich dich bei den Leuten vor die Tür, die nun deine Familie sind. Ich spürte das sie sich um dich kümmern würden." Ich hänge gebannt an ihren Lippen. Desto weiter sie erzählte, desto mehr kommen mir die Tränen. Aber auch ihr fällt das sprechen immer schwerer.
"Und was hast du dann gemacht? Und was ist mit Vater passiert?" Wieder zögert sie. "Um dem endlich ein Ende zu setzen und um dich zu schützen, ging ich zurück in diese Welt. Kaum war ich wieder hier, nahmen sie mich auch schon fest. Dein Vater und ich überlebten die Nacht nicht... Ich weiß noch wie er zu mir sagte, es würde alles gut werden. Dann holten sie ihn ab. Das letzte was ich von ihm hörte, bevor auch ich dran war, waren seine Schmerzensschreie..."
Schwer schluckend bricht sie ab. Bei den letzten Worten war ihre Stimme nicht kehr als ein klägliches krächzen. Vorsichtig nehme ich sie in den Arm.
Nach ein paar Minten hebt sie wieder den Kopf und lächelt. "Aber jetzt, wo ich sehe was aus dir geworden ist... Es hat sich gelohnt. Meine größte Angst war das sie dich finden. Ich bin so stolz auf dich!" Jetzt muss auch ich lächeln.
"Du brauchst nichts zu bereuhen. Die Familie hat sich gut um mich gekümmert. Ich liebe sie. Aber du bist und bleibst meine richtige Mutter. Egal was kommt." Das scheint sie zu beruhigen, denn auf ihrem Gesicht macht sich ein erleichterter Ausdruck breit. "Danke. Aber jetzt musst du aufwachen. Deine Freunde machen sich sicher schon Sorgen!" "Damit ich dich nie vergesse... sagst du mir deinen Namen?" "Dàfne." Kaum hat sie es ausgesprochen, ist sie auch schon in der Endlosigkeit des Raumes verschwunden.
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Die Drachenwandler
FantasySerena ist eine ganz normale londoner Schülerin. Doch als sie auf dem Schulweg plötzlich in einen Magierkonflikt gerät, ändert sich alles! Wie ist sie in diese Welt gekommen? Was hat es mit den Drachenwandlern auf sich? Und ist sie wirklich die, die...