Die Drachenwandler

Kapitel 25

"Links! Rechts! Ducken! Und jetzt ein Hieb von schräg oben!" während Brandon mir vom Rand aus versucht, Tipps entgegen zu rufen, ist mein Blick nur auf William und sein Schwert gerichtet. Da ich länger nicht trainiert habe, ist es schwierig sich voll und ganz zu konzentrieren. Deshalb trifft William mich auch ständig irgendwo, da ich meine Deckung vergesse. Es dauert also auch nicht lange, bis mein Schwert im Sand feststeckt.
"Mist!" Wütend und enttäuscht reise ich mir meinen Helm vom Kopf und stapfe zu meiner Waffe. "Nochmal von vorn!", rufe ich gereizt aus. "Serena. Du solltest dich nicht zu überanstr..." "Nochmal. Von. Vorn." Und dieses mal betone ich jedes Wort wie eine Drohung. Es muss doch funktionieren! Hat es doch voher auch!

Inzwischen steh ich schon zum gefühlt hundersten mal ohne Waffe da. Mein Geduldsfaden ist schon lange am Ende und jetzt versucht auch Brandon schon auf mich ein zu reden, es wäre doch langsam genug. Nein! Nicht bevor ich ihn nicht besigt habe!Also noch einmal. Und diesesmal versuche ich meine Wut in die Waffe zu lenken. Ich atme tief durch und konzentriere mich nur darauf. Ein. Aus. Schon schnellt mein Schwert nach vorne und nach kurzer Zeit steckt wieder ein Schwert im Sand. Aber nicht meins.
Ich spüre wie die Wut abebbt und sich ein Lächeln der Genugtuung auf meinem Gesicht breit macht. Endlich!

Erst jetzt bemerke ich Williams verwunderten Blick. Und gerade als ich ihn fragen will, was denn los sei, sehe ich es. Das Schwert, welches ich mittlerweile auf den Boden habe fallen lassen, leuchtet leicht rot. "Wie hast du das gemacht?" Brandon kommt jetzt zu uns rüber, ebenfalls erstaunt. "Keine Ahnung. Ich habe einfach versucht mich auf meine Waffe zu konzentrieren." "Das könnte nützlich werden! Versuch das nochmal."
Wie gesagt, so getan. Also nochmal. Wieder atme ich tief durch und versuche meine Kraft in das Schwert zu lenken. Und wieder beginnt es zu leuchten und blockt wie von selbst alle Attacken ab. Es fühlt sich nicht an, als ob es mich allein lenken würde, sondern als ob es einfach versuchen würde, meine Deckung und die Angriffe zu ergänzen...

"Es ist, als arbeite es mit mir zusammen." "Ich werde gleich der Königin bescheid geben!" Kaum ist er weg, kommt Aires mit Wasser und zwei Äpfeln um die Ecke. "Ich dachte ihr könntet eine Stärkung gebrauchen..." "Danke. Du kommst gerade richtig." William gibt ihr einen Kuss und nimmt sich einen der Äpfel.
Auch ich nehme mir einen und starre ihn mit einem kleinen Lächeln an, während ich mich an den Rand setzte und musss daran denken, dass Brandon mich auch fast geküsst hätte. Wären wir doch nur nicht so ungeniert gestört worden... Aber darüber kann ich nur schmunzeln. Und so beiße ich in meinen Apfel.

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