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Ich zog mich in meinen Raum zurück, um kurz durchzuatmen.
Ich schloss die Tür ab, ging ins Bad und ignorierte die Tränen die begannen über meine Wangen zu laufen.
Ich bückte mich über das Waschbecken, spülte mein Gesicht mit klarem Wasser ab und versuchte die Tränen zurückzuhalten.

Zeit endlich mal wieder Stärke zu zeigen. Ich war nur noch ein Abbild von meinem früheren Ich.
Ich heulte 24/7, versank immer in Selbstmitleid und kriegte nichts mehr hin.
Meine Augen blickten mich aus einem schwachen violett an, geprägt von Ereignissen und tiefem Schmerz. Ich war müde. Von allem.
Während ich meine Haare durchkämmte und zu einem Zopf band, sowie mich nachschminkte dachte ich fieberhaft nach.
Was könnte ich denn nur tun um eine Lösung für das Problem zu finden?
Sollte ich nochmal zu James und ihn fragen, was seine Bedingungen waren?
Ich könnte vorschlagen zu den Jägern zu gehen. Könnte vorschlagen, sie versuchen zu überzeugen.

Ich trocknete mein Gesicht ab, zog mir Schuhe an und verließ mein Zimmer.
Vor meinem Zimmer traf ich auf James.
Er war auf dem Weg nach unten.
,,Alpha", sagte ich, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
James blickte mich an, überrascht davon dass ich ihn zum widerholten Mal ansprach und ihn Alpha nannte.
,,Was ist wenn ich zu den Jägern gehe und mit ihnen spreche? Mit ihnen verhandle. Oder wenn ich mir Jenna und Kyle zu Freunden machen. Es muss eine Möglichkeit geben um das alles hier zu lösen. Es gibt immer eine Lösung."

,,Zu den Jägern zu gehen ist zu gefährlich, du würdest dein Leben auf's Spiel setzen. Es würde uns schon deutlich weiterhelfen wenn du deine Fähigkeiten unter Kontrolle kriegst."
Ein Muskel in James Kiefer zuckte.
,,Üb mit Chloe. Sie weiß wie es ist neue Fähigkeiten kontrollieren zu müssen. Neue, schmerzhafte Fähigkeiten. Halte dich von Kyle und Jenner entfernt, geh jeglichen gefährlichen Situationen aus dem Weg. Viel mehr kannst du nicht machen."
Kurz herrschte Stille, ich nickte nur. Es wirkte so, als wolle James noch etwas sagen.
,,Ich habe schon überlegt ob du Kyle vielleicht Gefühle vorspielen könntest und er das alles dann irgendwie schlichtet. Aber bei diesem Plan gibt es einfach zu viele Minuspunkte. Deswegen krieg das schnell aus dem Kopf."

,,Wenn dir noch etwas einfällt, ich bin für alles offen", sagte ich noch, bevor ich mich abwandte.

,,Und achja, Rhona?", sagte James.

Fragend drehte ich mich zu ihm um.
,,Ich bin mir sicher dass du eine gute Mate für Bane bist. Ich habe ich schon lange nicht mehr so emotional gesehen." James grinste. ,,Eigentlich noch nie."

Ich lachte.
,,Danke."

James folgte mir die Treppen nach unten.
,,Freunde dich vielleicht mit Chloe an. Sie tut vielleicht so, als würde sie nicht interessieren was mit dir ist, dabei hat sie ein großes Herz und darin ich bestimmt auch noch für dich Platz."
James lächelte, was ich erwiderte.

,,Danke, für alles. Auch wenn wen es bis jetzt noch keine wirkliche Lösung gibt."

Alle Blicke richteten sich auf James und mich.
Ich versuchte sie zu ignorieren, als ich zielstrebig auf den Tisch von Bane und seinen Freunden steuerte.
Ice starrte mich verwirrt an, aber ich wank ab.

Bane sah mich an und einen kleinen Moment versank ich in seinen Augen.
Mir wurde ganz warm und mein schneller Herzschlag beruhigte sich, als ich warmes Kristallblau blickte.
,,Hey", begrüßte ich alle.

Alle starrten mich an, als wäre ich ein Alien.
Bane rückte, damit ich noch neben ihn passte.
Dankbar schenkte ich ihm ein warmes Lächeln, was er mit glänzenden Augen erwiderte.
,,Und?", fragte er.

,,Wir haben keine Lösung", sagte ich zu Bane.
Er zog die Brauen zusammen. Ich legte ihm eine Hand auf den Nacken und fuhr ihm durch die Haare.
,,Noch nicht. Es wird schon gut gehen. Ich muss nur lernen mit meinen Fähigkeiten klarzukommen."

Mein Blick richtete sich auf Chloe, die die Stirn runzelte.
,,Könntest du mir helfen?", fragte ich Chloe.
Ihr Runzeln wurde tiefer. ,,Bitte."

,,Warum ich? Warum nicht Bane? Er hat das mir damals beigebracht."

,,Genau, warum nicht mich?", fragte Bane.
Ich versuchte mir ein Grinsen zu verkneifen. Er hörte sich wie ein kleines Baby an.

,,Verdammt, wo und wann hast du eigentlich deine Eier verloren?", fragte Jackson lachend.

Ich versuchte nicht zu lachen, aber ein kleines Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.

,,Weil du das Gefühl besser nachempfinden kannst. Bane konnte schon von klein auf damit umgehen."

Chloe nickte nach kurzem Überlegen.
,,Na gut. Ich meine, du bist mit eine derjenigen die uns am besten den Arsch retten kann."
Sie grinste, zum ersten Mal kam ich mir wenigstens etwas akzeptiert von ihr vor.
,,Wir trainieren Tagsüber nach der Schule. Nachts ist es wegen den Jägern zu gefährlich. Und bitte bring mich nicht um."

Warum freute ich mich gerade so hierdrüber?
Ich nickte und lächelte, bevor ich mich zufrieden an Bane lehnte.

,,Du warst einfach schon immer die schlechtere, Ronnie. Du brauchst Training, ich nicht."
Ice grinste.

,,Ehrlich gesagt könntest du mit uns zusammen trainieren. Es würde dir bestimmt guttun", schlug Alex vor.

Ich grinste.
,,Sehe ich da einen Ansatz von einem Doppelkinn bei dir?", fragte ich provokant an Ice gerichtet.

Er zeigte mir den Mittelfinger und aß weiter. Ich lachte leise.

Keine Ahnung wie wir das alles hinkriegen sollten, aber wir würden das schon irgendwie schaffen.
Gemeinsam.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 01, 2018 ⏰

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RhonaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt