Rhona

9

9 - zusammen vergessen
(Ja, langsam gehen mir wirklich die englischen Überschriften aus..)

Als ich aufwachte war Bane nicht mehr da. Sofort fühlte ich mich schlecht. Ich war wirklich eingeschlafen während er mir erzählt hatte, wie scheiße war das von mir?!
Ich stand auf, band mir meine Haare nach oben und suchte den Gang nach Bane's Zimmer ab.
Er hatte doch hier oben auch ein Zimmer, oder? Er hatte mal irgendwas von vorletztem Zimmer oder sowas erzählt.
Hoffentlich hatte ich das richtig in Erinnerung und hoffentlich würde nichts peinliches passieren. Und hoffentlich würde ich mich für die richtige Seite entscheiden, denn es gab rechts und links ein vorletztes Zimmer.

Ich schloss die Augen und guckte wo es mich hinzog. Bane war soetwas wie ein Peilsender für mich, ich musste einfach auf mich hören.
Die Spannung war schwach, aber mehr auf der linken als auf der rechten Seite.

Ich biss mir unbehaglich auf die Unterlippe, presste meine Augen zusammen und betete, als ich anklopfte.
,,Herein, wer auch immer in mein Zimmer will", hörte ich Bane's gedämpfte Stimme.
Erleichtert atmete ich aus und trat ein.

,,Hey", murmelte ich und biss mir peinlich berührt auf die Lippe.
Bane musterte mich überrascht, bevor er grinste und zur Seite rückte. Er klopfte auf dem freien Platz neben sich.
Überall lagen Klamotten herum, der Kleiderschrank war geöffnet, genau wie ein paar andere Schubladen und Kommodentüren.
Wow, Bane war ja wirklich unordentlich wie sonst was.
- ,,Ich wollte mich nur kurz entschuldigen und bedanken. Tut mir leid dass ich eingeschlafen bin. Und danke dass du mich abgelenkt hast." Ich lächelte. Ich versuchte es zumindest.

,,Schon gut. Hat es wenigstens geklappt? Also, das ablenken."

,,Ja, in etwa." Ich nickte, bevor ich zurücktrat.
- ,,Ich gehe dann mal wieder."

,,Hey, warte. Mir ist langweilig."
Bane grinste mich mit seinen Augen an, aber verzog kein bisschen sein Gesicht.
,,Lenkst du mich ab?"

Mein Magen machte einen Hüpfer, bevor ich die Augen zusammenkniff und ihn misstrauisch musterte.
,,Wie meinst du das?"
Grinsend blickte Bane mich abwartend an, als wolle er die Antwort aus meinem Mund hören.
,,Gott, das ist ekelhaft, Bane!"
Empört wollte ich gehen und die Tür hinter mir zuknallen, da stand Bane plötzlich vor mir.

Erschrocken quietschte ich auf und stolperte zurück.
Verdammt, ich hasste dieser Werwolfs- Kräfte!
,,Du willst es doch auch, Rhona. Meinst du ich rieche den schweren Geruch von Verlangen nicht?", flüsterte er leise an meinem Hals.
Ich gab einen erstickten Laut von mir, als seine Lippen meine Haut streiften.
,,Nur ganz kurz. Einen kleinen Kuss", murmelte er, als er meinen Kiefer streifte, kurz bevor er mich mit hellblauen Augen anstrahlte und seine Lippen auf meine presste.
Das hier war kein sanfter Kuss, dass war die Art von Kuss die einem den Boden unter den Füßen wegriss. Die einen erzittern ließ.
Die Art von Kuss die ich noch nie zuvor gehabt hatte.
Hilflos fuhren meine Hände zu seinem Gesicht. Ich strich über seinen Hals und umfasste seinen scharfgeschnittenen Kiefer, als er meine Taille umgriff und mich näher an sich presste.
Bane benutzte mich um seine Langeweile zu vertreiben, während ich ihn zwischendurch als Steckdose benutzte. Was taten wir nur?
Das schlimme war, nichts von all dem fühlte sich falsch an.
Wir rührte uns nicht von der Stelle, er presste mich an den Türrahmen, mehr nicht.
Es war an nichts anderes zu denken als an seine Lippen auf meinen und meine auf seinen.
Ich spürte nur diese allumfassende Energie, die süchtig machte. Spürte nur brennend seine Hände unter meinem Shirt.
Fühlte seinen schneller Herzschlag wie meinen eigenen.
Mir war alles egal, Hauptsache das hier endete möglichst nie.

Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung wie ein kleiner Kuss in einer heftigen "Rummacherei" enden konnte.
,,Ähm..", erklang plötzlich eine amüsierte Stimme.

Atemlos löste ich mich von Bane, nur um in mehrere Gesichter zu blicken.
Irgendwelche anderen aus dem Rudel, zusammen mit Jackson und den anderen die ich kannte.
Also Amber, Chloe und sowas.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich sie an.
Bane's Hände immer noch brennend auf meiner Hüfte, meine Lippen die sich durchblutet und aufgepumpt anfühlten. Einige Haare hatten sich aus meinem lockeren Knoten gelöst.

Jackson lachte laut los, während die anderen schwiegen, genau wie wir.
Amber und Chloe verkniffen sich ein Lachen, wobei Sarah und die anderen uns hin und hergerissen zwischen Schock und Lachen anblickten.
,,Scheiße, jetzt habe ich mit Sicherheit keine Zweifel mehr daran dass das hier nicht echt ist."
Jackson deutete belustigt auf uns.
Bane starrte Jackson nur an, als er plötzlich knurrte.
Völlig überrumpelt musterte ich ihn.
,,Wirst du jetzt ernsthaft sauer? Entspann dich." Belustigt musterte Jackson ihn.
Bane's Augen blitzten golden auf.
Das wurde mir definitiv zu ernst.

Ich löste Bane's Hände von meiner Taille, lächelte ihn und die anderen mit zusammengepressten Lippen an und verschwand dann möglichst schnell in meinem Zimmer.

Was war das?!