Wenn man bedenkt, dass ein Mensch ein minimum von 7 Stunden Schlaf benötigt, um aktiv in den Tag treten zu können, müsste man mich doch schon als übermenschliches Wesen betrachten. Mein minimum an Schlaf beträgt 2 Stunden. Mehr kann ich in letzter Zeit eh nicht schlafen. Meine Alpträume kommen zurück. Ich hab sie schon länger nicht gehabt, aber jetzt sind sie wieder da.
Nein, sie handeln nicht von meinem Vater, sondern von meiner Mutter.
Von ihr, wie sie mit mir und Jasper in unserem Garten gespielt hat, wie sie gemeinsam mit uns zu Weihnachten den Baum geschmückt und Plätzchen gebacken hat und wie sie sich an unserem letzten gemeinsamen Abend von uns verabschiedete um zur Arbeit zu fahren.Es beginnt immer mit den Erinnerungen und dann nach dem sie gegangen ist, bin ich in ihrem Auto zusammen mit Dad und Jas. Es ist Sonntag und wir wollen zu Grandma. Ich sehe mich aus dem Auto springen und dann kurz darauf kommt ein anderes Auto die Straße entlang geschossen. Es fährt direkt auf unseres zu. Ich schreie, doch es wird nicht besser. Die Autos kollidieren und ich Wache auf.
Gerade bin ich wieder aufgeschreckt. Ich gehe in die Küche und trinke ein Glas Leitungswasser. Danach lege ich mich wieder zurück ins Bett. Aber an Schlaf ist nicht zu denken. Ich starte einfach nur zur Decke hoch und denke an nichts.
Wenn draußen alles ganz still ist und du nicht einmal den Wind leise am Fenster rütteln hörst, dann scheinen dich die verdrückten Gedanken zu überrollen. Aber nicht mit Gepolter und Geschrei, nein, sie schleichen sich ganz leise und langsam von hinten an, um dich vorsichtig in ihren Bann zu ziehen.
Das schreckliche daran ist nicht die Zeit, in der du lauerst und hoffst, dass du dir das alles nur einbildest, nein, das schlimmste ist der Moment, in dem du mit all deinen Ängsten und Plagen konfrontiert wirst. Der Moment, indem es für die Flucht zu spät ist.Und glaubt mir, ich kenne das wie mein Schlafzimmerschränkchen. Ich kenne jeden Kratzer und jede Delle.
Piep, piep, piep, piiiiieeeeeeeppppppppppp!
Dieser Scheiß Wecker!
Ich knalle ihn aus und falle zurück in mein Kissen. Ich hasse aufstehen! Ich hasse Schule und momentan hasse ich auch mein Leben.
Diese Nacht habe ich genau 1 1/2 geschlafen und den Rest der Zeit an die Wand gestarrt und mich meinen Gedanken hingegeben.In der Küche angekommen, mache ich mir mein Pausenbrot und gucke nebenbei etwas Frühstücksfernsehen. Ja, ich habe einen Fernseher in meiner Küche. Danach mache ich mich auf den Weg zur Schule. 5 Minuten vor 8 komme ich an meinem Klassenzimmer an und wie es der Zufall so will, haben wir jetzt mit Mr. Halton Mathe. Hassfach hoch 10. Aber das schlimmste daran ist nicht der Unterricht, sondern der Lehrer. Der hat nämlich immer noch nicht kapiert, dass ich gern Jess und nicht sonst irgendwie genannt werden. Nur Jess, keiner meiner anderen Namen! Mr. Halton hat wahrscheinlich eine geheime Leidenschaft dafür entwickelt, mich zu reizen. Zuerst die Sache mit meinen Namen, dann hat er mitten im Unterricht gemeint, ich solle doch bitte erst alle Fenster öffnen und dann wieder schließen, weil es von jetzt auf gleich 10 grad kälter geworden ist. Später in Geschichte, wo er uns natürlich auch noch da unterrichten muss, sollte ich einen Vortrag über Napoleon Bonaparde halten, um herauszufinden, in wieweit ich denn schon im Unterricht fortgeschritten bin. Weil Napoleon ja auch schon in der 7ten dran kam.
Egal, jetzt öffne ich die Tür und gehe ins Klassenzimmer. Lautes Gebrüll schlägt mir entgegen und sofort geht mein Alarmsystem an. Ich hasse Lärm. Und hier ist der Mittelpunkt des Lärms. Ich gehe hinter zu meinem Platz uns packe mein Zeug aus. Keine 2 Minuten später betritt Mr. Halton das Zimmer. Der Rest meiner Klasse macht sich da wenig draus. Er wird eher knallhart ignoriert. Er probiert es mit Pfeifen, gegen die Tafel schlagen und durch die Gegend brüllen, aber es nutzt alles nichts. Ich kann ihn zwar grad nicht leiden, aber auch ich kann Getobe auf den Tod nicht ab, also helfe ich ihm. ,,HEY IHR SCHWERBEHINDERTEN PRIMATEN! AUCH WENN WIR ALLE MATHE HASSEN, HALTET EURE FRESSE! DA BEKOMMTBMAN JA MIGRÄNE !" Brülle ich durch die ganze Klasse und augenblicklich ist es totenstill und alle Blicke liegen auf mir. Unser Mathelehrer räuspert sich und jetzt liegen die Blicke auf ihm und die Chaoten gehen langsam zu ihren Plätzen. ,,Danke Minuet, aber das nächste mal brauchst du nicht die ganze Stadt zusammen zuschreien. So da das ja jetzt geklärt ist, ich würde jetzt gern mit dem Unterricht beginnen. Also, nehmt bitte eure Hausaufgaben raus und Penelope liest ihre Ergebnisse vor." Sag ich ja, der Typ findet das lustig! ,,Und was ist, wenn Penelope gerade nicht anwesend ist, geschweige denn keine Lust hat, ihre Ergebnisse vorzulesen?" Frage ich ihn mit einem warnendem Unterton. ,, Dann wird eben Liliane ihre Ergebnisse mit uns teilen." ,,Und wenn diese auch keine Lust hat?" ,, Dann wird eben Jessica ihre Aufgaben vortragen." Man der Typ ist hartnäckig. ,, Naja wenigstens nennen sie mich nicht mehr mit einem meiner anderen Namen. Von da her, ja jetzt teile ich gern meine Ergebnisse mit ihnen."
So, Mathe wäre dann geschafft! Wie gestern mache ich mich wieder zusammen mit Eleanor, die ich jetzt Elli nennen darf, weil sie ihren Namen nicht so mag, auf den Weg zur Cafetaria. Alle Gruppen sitzen an ihren gewohnten Plätzen, aber Elli und ich gehen an einen der hinteren Tische, um dem Trubel zu entkommen.
Ich glaube, dieser Schlampe Stephanie gehts auch wieder besser. Jedenfalls ist sie aus dem Krankenhaus wieder raus. Jetzt hasst sie mich noch mehr. Ich hab's wahrscheinlich nicht so gut mit Menschen.
Nach der Schule gehe ich wieder in den Kindergarten. Jeremy wartet schon auf mich. Freudig kommt er mir entgegen gewackelt. Knuffig!
,, Na du kleiner Schlawiner, hast wohl auf mich gewartet, hmm?" Ich weiß er ist erst 3, aber ich liebe es trotzdem mit ihm zu reden.
,,Tsess ist wieder daaa." Sag ich ja, soooooo unendlich niedlich!
Mit Jeremy zusammen gehe ich in den Spieleraum. Dort sehe ich auch schon Kat auf mich zu kommen. Naja rennen beschreibt es um einiges besser. So wie sie bei mir ankommt, fällt sie mir um den Hals.
,,Na du, wie geht's dir? Diese kleinen Scheißer hier halten mich ganz schön auf Trap. Aber da du jetzt da bist, kannst du mir ruhig unter die Arme greifen. Geh doch bitte mal zu Stella, sie muss aufs Töpfchen, danach kannst du Tommy mit dem Fesper helfen. Er kann nich nicht so gut mit den Tellern und dem Besteck umgehen. Danke." Wow, alles in einem Atemzug. Wieso ist die noch nicht umgekippt?
,,Mach ich Kat." Jeremy ist inzwischen zu seinen Minikumpels getrappelt und Kat geht auch gerade in Richtung des Schlafraums. Wahrscheinlich weckt sie die kleinen zum Fesper. Aber ich muss mich jetzt erstmal nach Stella umsehen. Sie ist zwei und seehr verspielt.
Da ist sie ja! Sie kampelt sich gerade mit der kleinen Kira. So süß. Ich hab mir echt den perfekten Job ausgesucht.Meine Schicht ist jetzt sogut wie vorbei. Es ist nur noch mein kleiner Jeremy da. Wer den wohl abholt?
,,Ehm hallo, ich will meinen Bruder Jeremy abholen." Oh, das ging ja schnell. Ich drehe mich zu der Person um......und könnte mich direkt wieder wegdrehen. Benjamin.
,,Ja ok ich hole ihn." Einfach so tun als ob ich ihn nicht kenne. Hilft ja vielleicht.
Mit Benjamin im Schlepptau, gehe ich zu Jeremy.,,Hey kleiner Fratz, wie es aussieht ist dein Bruder da, um dich abzuholen.
Bei dem Wort Bruder zieht sich in mir alles zusammen. Ich hatte auch mal einen.,,Will noch nipf gehn. Will bei Tsess bleiben. Tsess ist toll. Is will wiedr mit Tsess spielen." Aww wie süß!!♡
,,Na aber du musst doch mit deinem Bruder nach Hause gehen. Morgen sehen wir uns doch wieder und da können wir weiter spielen." Ich lächle ihn aufmunternd an. Er lächelt zurück. Dann steht er auf und schwängt in Richtung Gaderobe.
Ich gehe ihm, Benjamin ignorierend, hinterher. Er folgt mir wieder. Jeremy steht schon fertig an der Tür. Als er mich sieht, kommt er auf mich zu und knuddeld mich ganz ganz dolle.
,,Bis morgen Tsess." ,,Düdü kleiner Fratz." Er lacht und rennt dann nach draußen.
,,Düdü?" Mist, Benjamin hatte ich ja schon fast vergessen.
,,Er kann noch nicht Tschüss sagen, also hat er mal Düdü gesagt, deswegen sag ich jetzt auch düdü." Erkläre ich ihm gelangweilt.
Er sieht mich erst etwas zweifelnd an, folgt dann aber auch seinem Bruder nach draußen.Meine Schicht ist jetzt zu Ende und ich mache mich auf den Weg nach hause. Dort angekommen gehe ich erstmal in die Küche um mir etwas zu Essen zu machen. Tiefkühlpizza? Ja, warum nicht! Ich setzte mich an den Küchentisch und mache mir den Fernseher an. Nachrichten, langweilig. Ich zappe so lange durch die Programme, bis ich fertig bin mit Pizzaessen. Mein Geschirr stelle ich in den Spüler und dann gehe ich ins Schlafzimmer. Mit meinem pinkem Nachthemd lege ich mich ins Bett und falle in einen weiteren Alptraumreichen Schlaf. Das war ein echt harter und verdammt langer Tag!!
MERRY CHRISTMAS!!☆☆☆

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~Just A Show~
Teen FictionAchtung! Das ist geschrieben worden, als ich noch nicht so gut darin war! Lesen auf eigene Gefahr.... Manche Mädchen träumen davon, eine Prinzessin zu sein, andere davon eine Modeikone oder eine Sängerin zu werden. Doch Jess träumt von nichts mehr...