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,, Jeyn. " Stellt sich meine dunkelblonde Freundin höflich vor.

Echt Jeyn, ich hab dich verdammt nochmal lieb, aber gerade eben könnte ich dir echt an die Gurgel springen.

Ich weiß er ist mein Bruder, aber momentan ist er ein Mensch, der nur auf Papier mit mir verwandt ist.

Ein Bruder würde seiner Schwester niemals so etwas antun.

,, Irgendwie seht ihr beiden euch total ähnlich. " So eine......

,, Ja, das hat mich auch schon immer gewundert, dabei sind wir beiden nicht mal verwandt. Nur ferne Bekannte. Leider. "

Eines muss man ihm lassen, schauspielern konnte er schon damals perfekt. Er wer in der Grundschule auch immer die Hauptrolle im Theater. Verdient muss ich zugegeben.

,, In wie fern leider? " Skeptisch und mit wachsamen Blick beäugt Jeyn meinen Ex-Zwilling.

,, Sie hat etwas an sich, das man einfach mögen muss! " Dieses widerliche Grinsen.

Erinnerungen überschwappen mein innerliches.
Wie er mich immer mit so viel Liebe im Blick angesehen hatte. Wie er mich mit diesem beschützerischen Blick verteidigt hatte, wenn ich mich mal wieder mit den Großen anlegte. Wie er der beste Bruder der Welt für mich war. Und dann wie er sich über mich gebeugt und mich ausgelacht hatte.
Er amüsiert sich über die Qual,  die unser Vater mir zugeführt hat. Er empfand es als gerecht.

Tränen verschleiern meinen Blick. Ich Sitze hier vor dem Grabstein meiner Mutter, mit meinem Bruder und meiner Freundin, der noch nicht aufgefallen ist, wo ich hier sitze.

,, Hey Jessi, alles okay? Du hast ja Tränen in den Augen. Warum zum Teufel sind wir eigentlich hier? "
Sie kniet sich neben mich und nimmt mich in den Arm.

Doch ihre Wärme durchbricht nicht die dicke Eisschicht, dir sich über meine Seele gelegt hat.

,, Oh, hat sie dir das nicht erzählt? Hier sieh mal. " Jasper sieht sie mit neutralem Blick an und deutet auf den Grabstein meiner Mutter.

Das hat er jetzt nicht gemacht.

,, Wa--Ooohhhhhh, das tut mir soo leid! Warum hast du das nicht gleich gesagt? "

Eine unbeschreibliche Wut ergreift mich, die ich in einem Blick bündle und ihn Jasper zuwerfe.
Dann Wende ich mich zurück zu Jeyn.

,, Genau deswegen. "

Ich stehe auf und gehe. Gehe weg von diesem Ort. Weg von den Personen und weg von den Erinnerungen.

Jetzt gibt es nur noch einen Ort, an den ich gehen kann.

Zurück zum Park. In meinem Ort. In meine Stadt. Da wo mich sonst niemand findet. Niemand der mich finden sollte.

Stop!

Ich könnte mich gerade selbst ohrfeigen.

Taylor!

Mit zittrigen Fingern fischle ich mein Handy aus meiner Jackenstasche und schreibe Jeyn eine SMS, dass sie sich bitte um Taylor kümmern soll, es mir gut geht und der Wohnungsschlüssel unter der Fußmattenklappe ist.

(Ein kleines Fach in der Fußmatte)

Es tut mir soo leid, dass ich sie im Stich lassen muss, aber momentan wird mir einfach alles zu viel.

Erst taucht Jasper total plötzlich auf und dann will er mich auch noch mit nach 'Hause' schleifen.

Knack

Mein Kopf schnellt nach links, zu dem Busch aus dem des Knacken kam.

Sofort schießt mir die Szene von der ersten Begegnung von Taylor und mir in den Gedankengang.

Klick

Das war jetzt definitiv kein gebrochener Ast.

Mein Schritte beschleunigen wie von allein, ich fühle mich beobachtet. Ehrlich gesagt schon die ganze Zeit.

Ich muss hier ganz schnell weg, ich werde noch paranoid!

~Just A Show~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt