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Die Decke über mir ist weiß. Früher hatte ich immer alles mit Postern und Bildern voll tapeziert, doch es hat mit der Zeit seinen Reiz verloren.

Die Bewunderung nimmt immer mehr ab, wenn man all seine Idole plötzlich besser kennt, als einem eigentlich lieb ist. Vielleicht bin aber auch einfach nur ich älter geworden, erfahrener.

Als Kind hatte die Welt der Berühmte ihren ganz eigenen Glanz, wirkt magisch und voller Abenteuer, doch es ist alles nur Trug. Ein bunter Vorhang, der den tiefen, schwarzen Abgrund dahinter verdeckten sollte, genäht von den Medien und der Leichtgläubigkeit der Gesellschaft.

Zu gerne würde ich dieses Stück Stoff zerreißen, alles zeigen was wirklich dahinter liegt, doch es ist unmöglich, denn dadurch würde ich auch mein eigenes Leben zerstören und auch den letzten Rest von ihrem. Es würde endgültig zerbrechen, wie eine Vase die man mit ganzer Kraft auf den Boden schmettert.

Die Decke über mir ist weiß, aber ich möchte es nicht mehr sehen. Dieses unschuldige Weiß, ich möchte alles hier ändern, nichts sollte mich an früher erinnern.

Ich möchte meine Vergangenheit vergessen, in einer anderen Farbe anstreichen, einer fröhlicheren Farbe, so wie die Decke. Ich möchte meiner Vergangenheit ein schillerndes Kleid mit Pailletten anziehen und sie wegsperren, in einen Kasten, damit sie niemand anderes sehen kann.

Doch sie ist ein viel zu großer Teil von mir, ich habe nicht genug Stoff für das Kleid und nicht genug Holz für den Kasten. Aber ich bin gut darin sie zu verstecken und ich muss gut bleiben, dass ist meine einzige Hoffnung.

Schwarzer RegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt