Kapitel 23

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Zuhause angekommen, schmiss ich mich vorerst in mein Bett. Wieso muss es immer so ablaufen? Erst kommt die schlechte Seite zum Vorschein, dann die Gute. Es ist immer wieder der gleiche Ablauf. Es soll endlich aufhören.

Ich schaue runter auf meine Hand, an meinem Ehering der sich an dem Ringfinger befindet. Warum schmeiße ich ihm solche Sachen vor? Ich habe Diliyans Blick gesehen, als ich meinte, dass ich ihn niemals freiwillig heiraten würde. Er war nicht immer schlecht zu mir, er bemüht sich doch so sehr.

Meine Unterlippe fängt an zu beben. Ich will doch nicht weinen, aber die Last auf meiner Schulter muss raus. Wieso muss mein Leben so schwer sein? Was habe ich denn getan, dass ich so eine Chance bekommen habe?

Ich schaue mich im Spiegel, dass gegenüber vom Bett ist, an. Ich sehe schrecklich aus. Meine Haare sind vom Sport heute leicht fettig, mein Gesicht rot vom weinen. Allgemein mein Erscheinungsbild ist grässlich.

Schnell wische ich meine Tränen weg und hole aus dem Kleiderschrank ein Handtuch. Damit laufe ich ins Bad. Da ich vergessen habe Wax oder einen Epelierer mir zu besorgen, muss ich mit einem Rasierer zurecht kommen.

Frisch enthaart und einem sauber geschrubten Körper, wollte ich nackt aus der Dusche steigen, hielt aber noch rechtzeitig inne. Diliyan betrat das Bad und schaute verblüfft als er Dampf schweben sah, verstand aber relativ schnell, dass ich geduscht habe.

Das störte ihn recht wenig, denn er blieb vor dem Waschbecken stehen, gleich neben dran war mein Handtuch. Ich muss aus der Dusche raus treten und dahin greifen, aber ich werde sicherlich nicht nackt vor ihm stehen!

Er stylte sich seine Haare und posiert vor dem Spiegel. Er verschwindet nicht aus dem Bad.

"Diliyan.", gab ich kleinlaut von mir. Ich machte einen kleinen Spalt der Glastür auf. Er stand genau vor der Dusche und schaute unwissend zu mir. Ich erschrack leicht, aus Reflex hielt ich schnell meine Hände vor meine Brüste und meinem Geschlecht. Muss das ausgerechnet jetzt passieren?!

Ich knallte schnell die Schiebetür zu und stützte mich an der Wand ab, damit ich nicht ausrutsche. "Kannst du mir das Handtuch auf der Theke geben?", fragte ich ihn. Mein Blutdruck erhöht sich allein beim Gedanke, dass uns nur eine Glastür, die getönt ist und man nichts durch sieht, trennt. Ich bin nackt, er kann einfach die Tür wegschieben und mich sehen.

"Hol es dir doch selbst.", meinte Diliyan. Ich konnte schon sein böses Grinsen raus hören.

Ich bin immer noch wütend auf ihn. Das was ich gesagt habe war nicht Okey, - Ja ich gebe es zu. Aber warum hat er solche Dinge mir auf den Kopf geworfen? Dass er lieber zugeschaut hätte, wie Luan mich ungewollt festgehalten hat. - Nur damit er Klarheit hat, dass wir etwas zusammen haben. Ach, wenn er nur wüsste.

"Diliyan, verschwinde einfach!", gab ich entnervt von mir. Mir wird langsam kalt. Ich höre keine Tür die sich öffnet und sich dann wieder schließt. Er ist noch hier drin.

"Du hast es nicht anders gewollt.", sagte ich und öffnete ein Stück weit die Glastür. Ich streckte etwas mein Bein raus, worauf Diliyans Augen sich etwas weiteten. Sein Gesichtsausdruck ist geschockt und überrascht zugleich. Er hat es nicht erwartet. Zum Glück habe ich meine Beine rasiert.

Er weicht einpaar Schritte nach hinten. "Komm wieder zurück, komm.", rede ich auf ihn ein. Natürlich will ich nicht mich nackt präsentieren, ihn nur ein bisschen ärgern.

Auf seinem Gesicht ziert ein Grinsen. Eine Gänsehaut bildet sich auf meinem Körper. Mit meinem Finger machte ich Zeichen, dass er sich mir nähern soll. Er kommt mit einem arroganten Lächeln in meine Richtung. Als er vor der Dusche steht wollte der sein Kopf schon reinstecken, doch ich hielt ihm am Kragen fest - sein Kopf ist mit meinem auf Augenhöhe. Ich konnte es noch verhindern, dass er mein Körper nackt sieht.

"Entweder du gibst mir mein Handtuch und haust schnell ab, oder du verschwindest gleich, sofort!", rief ich schon fast. Ich kann mir schon vorstellen, wie rot mein Gesicht wohl ist.

Erst verarbeitete er meine Drohung mit einem ernsten Blick, schaute an mir vorbei. Doch als er es verarbeitet hat, musste er sich das Lachen verkneifen. Er hielt es nicht lange aus und prustete los. "Sonst was?", fragte er mit einem schiefen Grinsen.

"Sonst versohl' ich dir den Arsch.", meinte ich. Er fing erneut an zu Lachen. "Das will ich sehen."

Er fordert mich heraus? Er will, er kriegt. Ich drehe ihn um und schubsen ihn von mir weg. "Lass mich, mich umziehen und ich zeige es dir."

Er nickte ununterbrochen mit seinem Kopf und läuft rückwärts raus. Endlich konnte ich aus der Dusche treten und schnappte mir mein Handtuch und wickelte es mir um meinen Körper. Ich latsche in mein Zimmer - unserem Zimmer. Dort angekommen schließe ich direkt die Tür ab. Ich drehe mich rein in mein Zimmer und sehe wie Diliyan auf dem Ehebett liegt, sein Handy in seiner Hand. Er beobachtet mich, mein Handtuch geht gerade mal so über mein Hintern.

Ich umschließe mein Handtuch fester. Mein Herz springt mir gleich fast aus der Brust. Sein Erscheinungsbild ist so anziehend. Er macht einfache Gestiken, sieht dabei so attraktiv aus.

"Ich muss mich umziehen.", meinte ich und deutete ihm auf die Tür.

"Nur zu.", sagte er daraufhin. Ich zeigte ihm den Vogel. Er stand seufzend auf und kam auf mich zu. Er blieb vor mir stehen. Wir sind uns wieder so nah.

Er streicht meine nassen Haare zur Seite und fährt meinen Arm auf und ab. Auf meinem Arm bildet sich eine Gänsehaut. Er hat meine Reaktion auf ihn bemerkt und grinst. Er verließ ohne einen weiteren Kommentar unserer Zimmer, blieb vor der Tür noch kurz stehen: "Ich warte unten."

Schon war er weg. Verwirrt zog ich meine Unterwäsche an. Als ich fertig angezogen war, ging ich runter ins Wohnzimmer um zu schauen wo Diliyan bleibt. Ich entdecke ihn anschließend dort.

Ich beobachtete ihn dabei, wie er den Wohnzimmertisch wegschiebt. Abwartend und mit verschränkten Armen schaue ich ihn fragend an.

"Was soll das werden?"

"Du wolltest mir doch den Hintern versohlen. Komm zeig' es mir.", er ging leicht in die Hocke, ballte seine Hände zu Fäuste und hielt sie schützend vor seiner Brust.

Huch, in was bin ich reingeraten?

Ein bisschen kürzeres Kapitel, habe leider nicht so viel Zeit :(

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