CHANCE

Kapitel 42

Diliyan

Ich fahre erschöpft nach Hause, da mich Hamit auf eine Shisha eingeladen hatte. Nach dem Shisha rauchen werde ich immer so müde und will einfach nur in mein Bett.

Im Auto läuft Wer Macht Para von Eno ft. Dardan. Ich schalte die Musik aus. Gerade will ich nichts mehr als Ruhe. Vor unserem riesen Haus halte ich an. Ich will einfahren, doch ein Auto ist in der Einfahrt. Es ist Nurcans Wagen, was will sie denn hier!?

Sofort steige ich aus dem Auto und eile zur Haustür. Bitte, lass nichts passiert sein. Mit erhöhtem Herzschlag schließe ich die Tür auf. Ich schwöre dir Nurcan, wenn du meinem Engel etwas angetan hast, wirst du es bitter bereuen..!

Als ich die Tür aufbekommen habe, sehe ich Nora und Nurcan sich verabschieden, mit einer Umarmung. Ich wiederhole mich, mit einer Umarmung.

Verwirrt bleibe ich vor der Tür stehen. Bin ich in einem falschen Haus? Was soll das Ganze hier?

„Passt perfekt.", sprach Nora. Eine Augenbraue hebt sich von mir. „Jetzt könnt auch ihr euch aussprechen."

Nora zieht uns beide am Arm, da wir beide so stur wie wir sind, keine Bewegung gemacht haben. In der Küche zwingt sie uns sich hinzusetzten. Da bin ich mal gespannt, was sie zu bereden hat.

So ich halt war, hol ich von meiner Jackentasche die Zigarettenschachtel und kramte eine Zigarette raus. Nicht mal ein Blick Nora zu würdigen zündete ich diese an. Ich kann spüren wie sie sich zusammenreißen muss, ohne mich anzugreifen. Nur zu gut, dass sie Rauch im Haus hasst...

Abwartend schaue ich Nurcan an. So schüchtern habe ich sie lange nicht mehr gesehen. Mit meiner Hand machte ich ein Zeichen, dass sie loslegen kann.

Erst schluckte sie schwer und senkte ihren Blick. Sie musste sich selbst erst sammeln. Nora ist Arme verschränkend an dem Kühlschrank angelehnt und schaut mich grimmig an, dass sehe ich vom Seitenblick. Mit einem Grinsen ziehe ich erneut an der Zigarre.

„Diliyan, wir können nicht mehr so weiter miteinander umgehen.", abgelenkt schaue ich zu Nurcan.

„Was hast du auch Nora angegriffen?", schnauzte ich. Wäre Nora nicht hier, hätte ich Nurcan eine Predigt gehalten. Wenn ich das jetzt mache, wird Nora mich damit aufziehen.

Sie schluckt wiederholt schwer. „Wir haben uns ausgesprochen. Ich war nur eifersüchtig gewesen.", flüsterte sie am Ende.

Mein Blick lag bei ihr. Andauern schaut sie weg, ich weiß dass meine Blicke manchmal nicht mehr zum Aushalten sind.

Ich klopfe die Asche in eines der Blumentöpfe die Nora gehören. Ich kann mich auf ihr Geschreie vorbereiten. Mann, wird dass lustig.

Von der Seite höre ich sie aggressiv ausatmen. Ich unterdrücke mir ein Lachen. Nun wende ich meine ganze Aufmerksamkeit Nurcan zu. Sie hat es ja teilweise auch verdient.

Ich musste schmunzeln. Sie ist einfach meine Zwillingsschwester, natürlich dass sie etwas eifersüchtig wird, dann noch bei mir.

Als ich den Stummel der Zigarette im Blumentopf ausgebrannt hatte, öffnete ich meine Arme. Sofort stand Nurcan auf, lief um den Tisch und umarmte mich zurück.

„Habe dir schon lange vergeben.", flüsterte ich ihr zu. Sie löste sich von mir und schaute mich an. Ihr Mundwinkel zucken, weshalb auch meine etwas aufzucken.

Sie umarmt mich wieder, ich schaue über ihre Schulter zu Nora. Sie lächelt vor sich hin, aber als sie meinen Blick merkt hört sie auf zu grinsen. Ich schaue sie trotzdem noch an, weshalb sie mir ihren Mittelfinger hinstreckt.