Kapitel 20

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Gestern abend sind alle so zwischen null und zwei Uhr gegangen. Wir entschieden noch am selben Abend nicht am darauf folgenden Tag in die Schule zu gehen.

Ich wurde wach und wollte direkt aus dem Bett kommen, doch Diliyans Arme verhinderten meinen Plan. Als ich seine Hände weglegen wollte, drückte er mich nur noch mehr zu sich. Ich lachte verschlafen auf. "Diliyan.", sagte ich mit rauer Stimme. "Lass mich los."

Er brummt. Ich pickste ihn immer wieder in die Seite, er zuckte nicht einmal. Bei jedem Pickser brummte er auf. Sein Handy fing an zu klingeln. Er ließ mich unzufrieden los und ging an sein Handy, dass war meine Gelegenheit. Ich ging schnell ins Bad und führte dort meine morgendliche Routine durch. Zurück in unserem Zimmer angekommen sah ich wie er gerade das Telefonat beendete und sich durch die Haare fuhr.

"Wir gehen heute zu meinen Eltern. Merdo wird heute mit seinen Eltern um Shirins Hand anhalten.", sagte Diliyan überfordert. "Mann, ich brauch eine Zigarette.", murmelte er.

Er ging auf unser Fenster zu und öffnete es. Er hielt die Zigarette schon in der Hand, führte es zu seinem Mund und tastete seine Jogginghosetaschen ab, fand aber nicht was er suchte. Schnell lief er auf seine Kommode zu, fand dort aber das gewählte Gegenstand auch nicht. Was er nicht weiß, dass solange er das Fenster geöffnet hatte, ich ihm das Feuerzeug weggenommen habe. Grinsend hielt ich das gute Stück hoch. Seine Augen strahlen Freude aus. Er wollte es gerade zu sich nehmen, doch ich versteckte das Feuerzeug schnell hinter meinem Rücken.

"Lass diesen Kinderkram. Gib es her.", sagte er etwas gereizt. Ich weiß, dass er besonders wenn er noch keine gezogen hat, sehr gereizt am Morgen ist. Aber ich habe ihm ausdrücklich gesagt, dass ich keine Zigaretten im Haus dulde.

"Was habe ich dir gestern noch gesagt?", fragte ich ihn. "Keine Zigaretten im Haus!"

"Und genau wie gestern, ist es mir heute auch egal. Ich muss runter kommen, sonst schlag ich hier Alles und Jeden zusammen. Willst du das?", meinte er mit ruhiger Stimme, doch ich weiß, dass er gerne rumgeschrien hätte.

Mit beleidigter Miene gab ich es ihm. In Sekundenschnelle zündete er die umweltschädliche Substanz an und bließ den grauen Rauch aus. Er sieht nicht so aus, als täte er das seit kurzem. Er muss das schon länger machen.

"Komm zu mir.", er deutet mit seiner Hand, dass ich auf ihn zukommen soll. Er an der Heizung angelehnt, da wir unter dem Fenster eine Heizung haben.

Ich zeigte ihm den Vögel. "Sicher! Damit ich dann nach einem Aschenbecher rieche? Und außerdem lass ich dich lieber in ruhe, nicht dass du dann Allen und Jeden zusammen schlägst.", sagte ich etwas beleidigt. Ich schaute zur Seite, damit er mein Gesichtsausdruck nicht sieht.

"Ach Nono..", seufzte Diliyan. "Wieso bist du immer so stur und zickig?"

Übertrieben hielt ich meine Hand vor die Brust und riss mein Mund überheblich auch. "Das hast du nicht gesagt..!", sagte ich mit zusammengeknifften Augen. "Ich bin alles andere als zickig!"

Er zog nur seine Augenbrauen in die Höhe. Ich fluchte nur und wedelte mit meinen Händen in der Luft herum.

Derzeitig bei Diliyan

Nora saß sich aufs Bett hin, den Rücken zu mir gekehrt. Ich nahm einen letzten Zug von der genüsslichen Zigarette und schmiss es vom Fenster.

Ich ging auf sie zu und legte meine Hand auf ihre Schulter. "Hey..-" - "Fass mich nicht an!..", sagte sie. "Was ist los, Nono?", ich setz mich zu ihr.

Nono schaut gerade aus. Sie überlegt, dass erkenne ich, weil sie ihren Mund wieder kräuselt. Sie lässt sich auf mich fallen. "Ich weiß es doch selbst nicht...", murmelte sie angestrengt. "Als ich dir dieses scheiß Teil weggenommen habe, wollte ich dir doch nur einen Gefallen tun. Verstehst du?", fing sie an. "Dann machst du mich so blöd von der Seite an..", ergänzte sie. "In dem Moment dachte ich mir nur Ja komm, verreck doch an diesen Zigaretten!, aber so will ich doch nicht denken.", sie fängt an zu weinen.

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