Kapitel 36

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"Aufstehen, Nora.", flüsterte mir jemand in mein Ohr. Dieser Jemand kann nur Diliyan sein.

Ich brummte gequält auf. "Nur noch eine Minute.", murmelte ich in mein Kissen hinein.

Ich hörte nur noch, wie das Bett quitschte und dumpfe Schritte sich von mir entfernen. Danach wie er die Tür versucht zu schließen, sie aber aufgeht.

Wenige Zeit später, bemerke ich jemanden vor mir stehen. Doch bevor ich es schaffte, meine Augen zu öffnen, spürte ich eiskaltes Wasser auf meinem Gesicht.

Sofort saß ich kerzengerade und schaute wie eine gestörte Diliyan an. "Was ist dein scheiß Problem?!"

Oh, dass erinnert mich an die ersten Tage mit ihm.

Mitten im Schlaf spüre ich, dass mich jemand anstupste. Ich ignorierte es gekonnt, da ich wusste, dass das der Idiot war. Ich hörte wie er sich von mir entfernte und dann ganz raus aus dem Zimmer gegangen war. Endlich, dachte ich mir, aber da hatte ich wohl nicht die Abrechnung mit ihm gemacht.

Einen kurzen Moment später hörte ich wieder schwere Schritte, die dann stoppten. Was ist nur falsch mit ihm? Bevor ich mich auf meinem Rücken hinlegen könnte, spürte ich etwas nasses und kaltes im Gesicht. Ich schrie laut auf.

Über meinem Gesichtsausdruck könnte Diliyan nur lachen.

"Ha-ha-ha, sehr witzig.", spottete ich. Als ich mich stuzte, um aufzustehen, spürte ich wie eine Flüssigkeit aus mir rann. Mist, ich habe meine Tage bekommen!

Schnell schaute ich auf mein Bettlaken, in der Hoffnung kein Blutfleck zu entdecken, doch zu meinem Glück war da ein fetter, fast brauner Blutfleck!

Ich schaue schnell wieder zurück zu Diliyan. Er hat mein Blick mitverfolgt. Ich kniff mir aus Scham die Augen zu.

In einer eiligen Bewegung versuchte ich mich auf mein Blutfleck zu stürzen, doch Diliyan hält mich fest.

"Nora, leg' dich wieder hin.", sprach er mit einer besorgten und verschlafenen Stimme.

Ich schaue ihm erst jetzt in die Augen. Sie schauen mich liebevoll und besorgt an. Beschämend biss ich mir auf die Lippe, ich muss bestimmt grässlich aussehen. Ich meine, ich bin gerade aufgewacht und so rieche ich auch!

"Tut es weh?", fragt er mich und streicht mir über den Haarschopf. Süß.

Ich schüttel schüchtern mein Kopf. Was ist los mit mir? Ich war schon lange nicht mehr so schüchtern wie jetzt.

"Kann ich kurz ins Bad?", fragte ich in einem heiseren Ton. Sofort nickte er. "Soll ich mit?", will Diliyan wissen.

"Oh Nein, dabei brauch ich keine Hilfe.", gab ich mit einem lachendem Ton von mir. Es ist immer wieder witzig, wenn Diliyan nicht merkt, dass gewisse Fragen nicht immer passen.

Ich stehe auf, weshalb Diliyan auch aufsteht. Zum Glück habe ich mein schwarzes Schlafkleid an. Man sieht keinen Fleck, hoffe ich zumindest.

Im Bad ziehe ich mir genervt mein Kleid und BH aus und schlüpfe - mit Unterhose - in die Dusche.

Wie peinlich war das bitte? Bestimmt guckt er ununterbrochen diesen braunen Blutfleck an.

Verzweifelt schalte ich das Wasser an und wasche meinen Körper damit ab. Nur kurz, ich wasche meine Haare nicht, hätte ich bereits gestern schon gemacht.

Ich schalte das Wasser ab und rufe nach Diliyan. "Diliyan? Kannst du mir bitte eine Unterhose und eine Binde bringen?"

Mein Kopf muss schon rot untergelaufen sein. Von Minute zu Minute wird es immer unangenehmer. Wieso bin ich auch so blöd und laufe ohne Sachen ins Bad?

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