Kapitel 14

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Wir sind nach der Schule wirklich zum Frauenarzt gegangen. Zum Glück hatte ich eine Ärztin, ich denke aber Diliyan hätte keinen Arzt akzeptiert.

Seit dem Vorfall, rede ich kein einziges Wort mehr mit ihm. Die Ärztin hat ihm bestätigt, dass ich immer noch Jungfrau bin. Als wir die Untersuchung gemacht haben und nur unter Frauen waren, hat mich die Frauenärztin gefragt, ob alles 'Okey' mit mir ist. Ob ich Probleme mit meinem Mann hätte. Ich habe alles verneint, bis mit diesem 'Okey'. Ich habe gesagt, dass es mir gut geht und wie sehr ich diesen Mann doch liebe. Sie meinte nur falls ich Hilfe brauche, egal in welcher Art, soll ich mich bei ihr Melden. Und ich weiß nicht wieso.

Es sind viele Tage vergangen. Um ehrlich zu sein, ist es Samstag. Die restliche Woche habe ich mit Dua verbracht. Sie ist etwas komisch, aber kein gutes Buch zeigt seine gute Seite zuerst.

Ich rede immer noch nicht mir Diliyan. Ich war zuvor noch nie bei einem Frauenarzt, ich konnte froh sein, dass ich eine Ärztin bekommen habe. Hätte ich einen Frauenarzt bekommen, hätte ich mich so zum Grund und Boden geschämt. Wie kann mir Diliyan sowas antun?! Er weiß nicht mal, wie ich mich gefühlt habe! Ich sollte kein Vertrauen gegenüber Diliyan zeigen, nicht er gegenüber mir. Er ist doch verrückt!

Er versucht schon die ganze Zeit, mich zum sprechen zu bekommen, doch ich wende mich immer von ihm ab. Ich hab nicht mal eine Entschuldigung von ihm gehört.

Als ich heute Morgen aufgestanden bin, war keiner mehr im Haus. Ach ja, ich habe Diliyan Zimmerverbot erteilt, er darf nicht mehr in diesem Zimmer, wenn ich drin bin.

Da ich keine Lust auf Frühstück hatte, macht ich schonmal Mittagessen. Es köchelt schon vor sich hin, ich muss nur noch warten bis alles durch ist. Plötzlich klingelte es. Ich schaute aus dem Spion. Es ist Diliyans Familie.

"Bxerhatn.", sagte ich und gab den Frauen jeweils zwei Küsse auf einer Seite. Den Männern reichte ich nur die Hand. [Herzlich Willkommen.]

Solange alle in dem Wohnzimmer sind holte ich aus der Küche Getränke und Snacks. Ich legte es auf dem Tisch des Wohnzimmers ab.

"Nein, mein Mädchen, leg nicht so viele Süßigkeiten hin. Wir werden nicht lange reden, wir möchten dir nur etwas sagen.", sagte die Mutter von Diliyan.

Mein lächeln von Gespräch mit den zwei Jungs erlosch. Was will sie mir denn sagen?

"Wir wollten ankündigen, dass Ardan heiratet. Er wollte es so schnell wie möglichst.", ich schaute in seine Richtung. Ich stand auf und wollte ihn beglückwünschen, reichte ihm meine Hand. Er grinste mich an und zog mich in einer Umarmung. Etwas überrumpelt erwiderte ich seine Umarmung.

"Nicht mal Diliyan umarmt mich so.", lachte ich. Eigentlich ist es aber nicht lustig.

Seine Schwester, die ich auch gerne als Hexen betitele, schauten zu deren Mutter. Die Mutter schaute weiter zu ihren Mann. Ich verstehe hier ganz nichts mehr. Als ich mich wieder hinsaß, betrat Diliyan das Haus. Die Mutter nickte den Töchtern zu.

"Nora, da möchten wir dich auf etwas hinweisen..", fing die Mutter an. "Du musst aufhören, Diliyan zu ärgern. Er gibt sich Mühe wirklich, damit dir dein jetziges Leben auch gefällt, aber wenn du so weiter machst, müssen wir deine Eltern benachrichtigen, was hier abgeht.", Diliyan hat mittlerweile schon das Wohnzimmer betreten.

Geschockt von der Aussage meiner Schwiegermutter konnte ich nichts drauf erwidern. Plötzlich wie aus dem Nicht, wüsste was ich sagen würde. Und ich würde es nicht bereuen.

"Das müsst ihr gar nicht mehr tun.", sagte ich. "Das werde ich schon alleine hinkriegen. Genau, ich werde meinen Eltern sagen, wie Diliyan mich geschlagen hat, wie meine Schwägerinnen mich bedrohen. Das passt schon."

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