Kapitel 3

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Nun liege ich immer noch auf der Couch. Ich bin schon seit einigen Stunden wach und denke über die letzten Monate nach, bevor ich bei dem Teufel höchstpersönlich gelandet bin.

Ich lag mit Kopfhörer auf meinem Bett und hörte laut Musik. Meine Mutter kam rein ins Zimmer. Ich legte aus Respekt zu meiner Mutter die Kopfhörer weg.

„Bale Mama.?", fragte ich respektvoll nach. [Ja]

„Kcha Mîn...", meine Mutter guckt mich traurig an. Wieso guckt sie so? Sie hat doch immer ein Lächeln im Gesicht. [Meine Tochter]

„Che Qaum?", stellte ich ihr die Frage. Langsam machte ich mir Sorgen. [Was ist passiert?]

„Nichts, nur... Ach, Kcha Mîn, wie meinst du ist eine Hochzeit?"

„Mama, ich finde heiraten etwas schönes. Da vereint man sich mit der Liebe seines Lebens. Man ist dann für immer miteinander verbunden.", sagte ich mit einem verträumten Blick. Ich wollte schon immer heiraten. Ich wollte den Mann meiner Träume finden und ihn heiraten. Jetzt lächelte sie. Hab ich etwas lustiges gesagt?

„Du wirst heiraten."

***

„Sie kann doch nicht die Barwari Familie heiraten! Ihr wisst nicht wie dieser Junge tickt!", brüllte mein großer Bruder. Er war genauso wie ich, dagegen dass ich heirate.

Kore Min..", fing mein Vater an. „Deine Schwester wurde schon lange dieser Familie versprochen. Da war sie noch nicht mal auf der Welt. Sein Vater ist mein bester Freund, wir wollen doch nur das Beste für beide." [Mein Sohn]

Das kannst du doch aber nicht deiner eigenen Tochter antun! Was bist du für ein Vat-", mein Vater unterbrach ihn sofort.

Sei gefälligst leise! Ich bin ihr Vater und weiß, was richtig ist und was nicht! Misch du dich in dieser Angelegenheit nicht ein! Diese Hochzeit wird stattfinden!"

Mit diesen Worten ging dann auch schon mein Vater und ließ meinen großen Bruder fassungslos stehen. Ich schloss meine Augen. Sie wussten nicht, dass ich alles mitbekommen habe. Sie wissen nicht mal, dass ich Zuhause bin. Bilal, mein großer Bruder, kennt meinen Zukünftigen und meint die ganze Zeit, dass dieser Junge nur Ärger macht. Er kann doch nicht so schlimm sein, oder?

***

„Leute ich werde wegziehen.", damit war die Bombe geplatzt. Ariana -die wir aber Aria nennen und Mina gucken mich an. Danach sich gegenseitig und fingen lauthals an zu lachen.

„Che teranake xosh bo, Jane.", winzilte Mina. [Was für ein guter Witz, Hübsche.]

Aria fing an etwas auf albanisch zu sagen, aber da brauchte ich nicht mal hinzuhören. Ich verstehe nichts.

„Ich meine es ernst. Ich werde in paar Wochen heiraten.", sagte ich ernst und blickte in ihre Augen. Von dem Lachen ist nichts mehr zu erkennen. Der Schock war in ihren Gesichter geschrieben.

***

„Ich werde euch vermissen.", dass war das Letzte als ich mich von den Zwei löste und in den Bus einstieg, der dann davon fuhr. In einer Woche geht es los. Da werde ich keine Zeit mehr haben, um mich von allen zu verabschieden. Ich will nicht in einer anderen Stadt leben. Ich bin hier geboren und will auch hier weiter leben. Wieso versteht das niemand?

***

Ich komme gerade an. Mein Vater steht am Türeingang. Ich ignoriere ihn weiterhin. Er will mich einfach einer wildfremden Familie geben!

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