Pov.: Stegi
Ich brauchte keine 3 Sekunden um zu realisieren dass es sich hierbei mal wieder um Tim handelte. Er guckte mich mit einem überheblichen Grinsen an, beschämt spürte ich wie mir die Röte ins Gesicht schoss, nicht wegen meinem Stolpern, sondern wegen der Tatsache dass ich eine halbe Minute in seinen Armen lag und in seine wunderschönen Augen gestarrt habe. Ohne zu wissen wie es für Außenstehende aussah, kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass dieser Fail Filmreif für eine Klischee Liebesschnulze war, in welcher sich die beiden Hauptdarsteller am Anfang vom Film kennen lernen oder am Ende küssen. Bei dem Gedanken Tim zu küssen wurde ich noch röter, und senkte daher schnell meinen Kopf, obwohl ich wusste dass es nicht bringen würde, da uns ohnehin (schon wieder) alle ansahen. Schnell verdrängte ich den Gedanken und versuchte die peinliche Situation zu überspielen, mir fiel jedoch nichts ein, daher bedankte ich mich nur noch und lächelte ihm zu. Er meinte dazu nichts mehr, aber leider spricht sein versautes Grinsen Bände. Ich will wirklich nicht wissen was sich gerade in seinem Kopf abspielt. Also drehte ich mich kurzerhand um, was sich als falsch herausstellte, da ich auch von dort so dämlich angeglotzt wurde. Haben die alle nicht besseres zu tun, ja gut das ist jetzt schon echt peinlich, aber die sollen sich mal nicht so anstellen so strange war es dann doch nicht. Um endlich von mir abzulenken fing ich einfach schnell irgendein belangloses Gespräch über den noch bevorstehenden Schultag mit Izzi an. Gott sei Dank widmeten sich alle anderen auch wieder ihren Gesprächen und Tim stolzierte mit seinen Freunden davon, apropos Freunde, er war so weit ich das beurteilen kann mit vier Jungs und einem Mädchen auf dem Weg zurück vom Automaten gewesen und wenn ich mich nicht irre gingen alle in meine neue Klasse.
Die Pause ist aus und wir gehen alle gemeinsam zurück ins Klassenzimmer. Wir haben jetzt Physik. Mein Lieblingsfach. Nicht. Ich gehe so ziemlich als letzter rein, um zu sehen wer noch alleine sitzt. Da! In der letzten Reihe neben einem Jungen mit braunen Haaren und braunen Augen, der sieht eigentlich ganz nett aus. Aber da ist was faul, wieso sollte ein hübscher Junge in der letzten Reihe allein sitzen wenn er wie offensichtlich von allen in Raum gemocht wird. Er unterhält sich mit mehreren Mädchen, unter anderem mit der Barbie, von welcher er aber wohlgemerkt abgeturnt ist. Langsam gehe ich auf ihn zu. >>Heyy, ist da noch frei?<< er guckt zu mir und grinst >>Na klar<< >>Danke<< die Lehrerin, eine Frau Mitte 20 mit roten Haaren zu einem strengen Zopf gebunden kommt rein und fängt, nach der Begrüßung sofort mit dem Unterricht an. Die drei verschiedenen Strahlungsarten. Das kann ich schon, hier schreibe ich dann also auch nicht mit. Wie so oft gucke ich aus dem Fenster und versinke in meinen tief uninteressanten Gedanken. Ein leichtes ruckeln an meiner Schulter weckt mich aus meiner Starre >>Dornröschen, aufwachen<< irritiert gucke ich zu meinem Sitznachbarn und mir wird erst jetzt so richtig bewusst das ich hier rechts neben Palle sitze und er vorhin gemeinsam mit Tim unterwegs war. Perplex gucke ich ihn an und bemerke dass ich mich quasi in der Höhle des Löwen befinde, vor mir sitzen Rewi und dessen Freundin Jodie und rechts neben mir sitzt der Löwe höchst persönlich. Tim, neben ihm ein Junge mit braunen Locken... Freddie wenn ich mich richtig erinnere. Natürlich sehe ich wie sich die Mundwinkel von Tim gehoben haben und auch alle in Hörweite die Ohren gespitzt haben. >>Na Stegi? Hat es dir gefallen in Tims Armen zu liegen?<< Auf einmal färben sich meine Wangen pink. Warum? Warum müssen sie das jetzt machen? Es würde nicht mehr lange dauern bis sie wieder vollends glühen... Und das darf nicht passieren, sonst malen die sich noch irgendwelche Sachen aus die gar nicht stimmen. Mein Atem wird schneller und meine Hände beginnen unkontrolliert zu zittern. >>Ach da wird Tims kleine Prinzessin ja ganz rot, dass muss dir doch nicht peinlich sein.<< Er macht es nicht besser, das würde ich auch sagen, aber die Worte bleiben mir im Hals stecken und ich brachte nur ein leichtes schütteln mit dem Kopf zustande. Natürlich hörte ich schon wieder die Ersten kichern und der größte Teil der Aufmerksamkeit war somit wieder auf mich gerichtet. Um wieder runter zu kommen schließe ich langsam meine Augen und atme tief und hörbar durch, vergesse dabei natürlich dass ich hier im Unterricht bin und werde sofort aufgerufen. >>Stegi, wenn mein Unterricht scheinbar so langweilig ist das du einschläfst kannst du ja die Aufgaben an der Tafel lösen.<< Das kann doch nicht ihr Ernst sein. Entgeistert sehe ich sie an, aber sie legt die Kreide demonstrativ auf ihr Pult und macht vor der Tafel Platz. Also das mit dem runter kommen hat ja prima geklappt... Ach egal, wieso mach ich mir jetzt auf einmal so einen Kopf, ich hab ja mitgespielt also wenn ich schon so angefangen habe kann ich auch so weiter machen. Ein kurzer Blick an die Tafel, okay das sollte ich eigentlich können. Mit einem Ruck steh ich auf und geh entschlossen nach vorne, dass mich jetzt erst Recht alle angucken ist mir grad auf gut deutsch gesagt wieder scheiß egal. Vorne angekommen hielt ich kurz inne und sah zu meiner Lehrerin sie hatte ein fieses Grinsen aufgelegt, anscheinend rechnet sie damit dass ich die Aufgaben nicht lösen kann und wollte schon übernehmen. >>War mir ja klar, dass du sie nicht lösen kannst, schließlich haben wir erst heute damit angefangen, trotzdem solltest du zukünftig besser aufpassen.<< eigentlich ist sie mit ihrer Moralpredigt noch nicht fertig und doch unterbreche ich sie mit einem unhöflichen >> Ich kann das, nur weil ich hier neu bin heißt das noch lange nicht das ich zu inkompetent bin um selbstständig zu lernen, um mich somit auf den kommenden Unterricht vorzubereiten und wenn sie sich auch nur im Geringsten über mich informiert hätten, wüssten sie das ich in Physik mehr als passabel bin.<< Das klang jetzt unhöflicher als es gemeint war und wirft ein echt schlechtes Licht auf mich, aber wenn sie meint mich dumm anfahren zu müssen weil ich „nicht aufgepasst habe" und es „noch nicht kann" . Das sie darauf auch nicht weiter eingeht wundert mich zwar, doch hält mich nicht davon ab, im Kopf die Rechnungen durchzuführen, einzelne Zahlen schrieb ich rechts an den Rand, meinen Taschenrechner habe ich natürlich auf meinem Platz liegen gelassen, aber ihn jetzt zu holen, würde mir nicht die nötige Genugtuung geben. Letzen Endes waren die Ergebnisse: 3400, 80.000 und 37. Während der Rechnung verschwindet meine Nervosität mehr und mehr und ich finde Gefallen am Rechnen. Ich zögerte kurz und kritzelte noch schnell ein byStegi unter die Aufgaben bevor ich zum Platz zurück verschwinde. Der überraschte Gesichtsausdruck der Rothaarigen bestätigt mir, dass meine Rechnungen wohl oder übel stimmen. Auch meine Klassenkameraden gucken mich an, aber das ist ja nichts Neues. >>Nun gut, dann können wir ja weiter machen.<< gespielt unbeeindruckt fährt sie mit dem Unterricht fort.
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-Glücksbohnen- (Stexpert)
FanfictionStegi findet an seiner neuen Schule schnell die besten Freunde, die er sich nur vorstellen kann. Leider lässt ihm seine Vergangenheit keine Ruhe und er bangt darum seine neuen Freunde genau wie sein neues Leben zu verlieren. Auszug: PoV.: Tim >>Und...