17. Albträume

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Manuel

Ich komme morgen früh wieder, wenn du im UFO bist, gehe ich zum Friseur und wenn ihr feiern geht komme ich vorbei. Sagte ich, mit einer etwas kratzigen Stimme, wahrend ich in seiner Tür stand. Jetzt würde ich zu mir nach Hause fahren, dann ins Krankenhaus und morgen wieder kommen, da ich immer eine Nacht bleiben musste. Bleib stark Großer, sagte Palle zum Abschied Du auch, ich deutete zu seinen Arm, er nickte und wir umarmten uns.

Immer wieder hoffte ich, es wäre mal in Ordnung, etwas Abstand zu haben da wir eine Nacht alleine waren, aber trotzdem war ich besorgt. Zum gefühlt tausendsten Mal lief ich den altbekannten Weg zum Krankenhaus. In dem mein 'Lieblingsarzt' schon wartete. Hallo Manuel, wie geht es dir? Fragte er, genau so wie er es immer tat, bevor er mir irgendetwas vorlügen oder mir eine schlechte Nachricht mitteilten konnte Ganz gut. Erwiderte ich grimmig. Nachdem er mich über die Einschränkung im Sichtfeld ausfragte, merkte ich selbst, das es wieder weniger geworden war. Nickend schrieb er alles auf, mit demselbem kratzigen Geräusch, das ich genauso sehr hasste. Fast unbemerkt fuhr ich mit meinem Finger über die mittlere Linie. Nachdem ich seine Fragen beantwortet hatte, stellte ich selber auch einige.
Während der Strahlentherapie dachte ich nicht mehr über Palle nach, sondern über Tobias. Ich dachte daran, wie mein Bruder hier gesessen hatte, nichts ahnend und hoffend das das hier einfach vorbeiging. Er hatte keine Ahnung gehabt, das er bald sterben würde.

Paluten

Ab dem Moment, als Manuel mit dem Zug außer Sicht war, fühle ich mich sofort einsam. So einsam wie damals. Ich hatte dann zwar Freunde, aber trotzdem hielt meine Geschichte einen Abstand zu ihnen. Manu war der Einzige, der davon wusste und nicht dabei war, er war der Einzige, der mich wirklich akzeptierte, auch wenn ich immer noch nicht ehrlich war. Ich hatte ein Schlechtes Gewissen. Als der Zug losgefahren war, hatte es sich angefühlt als ob man ein Gummiband an uns befestigt hatte, und als es gerissen war, ist es mir direkt ins Herz geschnaltzt. Eine Nacht sagte ich zu mir selbst und lief nach Hause.

Kaum war ich da, lief ich in mein Bad und öffnete den Schrank... Nein Patrick. Ich sah Manuels Gesicht vor meinen Augen, wie er mich ta(d)delnd (schlagt mich nicht für den Wortwitz) ansah. Nachdem ich, wie schon lange nicht mehr, nichts gegessen hatte, legte ich in meine Bett, welzte mich herum und fiel, obwohl es erst Mittags war, in einen unruhigen Schlaf. Seit ich bei ihm geschlafen hatte, hatte ich oft nicht einschlafen können. Ich dachte nicht nur an ihn, sonder auch an Enzo.

Bäh, das ist ja peinlich von so einem Abschaum das gesagt zu bekommen. Diese und ein paar mehr Worte hatten mein Leben zerstört. Als ich aufsah, sah ich nicht den Jungen mit den blauen Haaren, sondern Manuel. Er durchlöcherte mich, mit einem abschätzenden und wütenden Blick, welcher mich noch mehr zerstört als Enzos. Jede Nacht hatte ich es geträumt. Trotzdem fühlte es sich heute noch realer und glaubwürdiger an. Ich konnte es einfach nicht aushalten. Er redete weiter. Genau dasselbe wie damals. Beide Stimmen über schnitten sich, ich sah beide Gesichter und auf einmal standen alle seine Freunde um mich herum, flüsterten wie im Chor diese Worte.
Nur Kelly hatte eine Hand auf meine Schulter gelegt. Schweisgebadet wachte ich auf, sah mich um und mir wurde sofort kalt. Die Kälte der Einsamkeit zog sich in mich. Als ich aufstand merkte ich, das ich ca. zehn Minuten geschlafen habe. Also war es erst kurz vor drei. In meinem Aufnahme Zimmer begann ich zu schneiden, dabei Kaffee zu trinken, Musik zu hören und zu weinen.

There was a time when I was alone, nowhere to go and no place to call home.
My only friend was the man in the moon,
and even sometimes he would go away, too.

Dieses Lied hatte ich kennengelernt, als es mir so lange schlecht gegangen war, das meine Eltern mit mir umgezogen waren. Hamburg war nicht meine Heimat, diese Dorf, in dem ich gewohnt hatte war meine Heimat gewesen, aber jetzt nicht mehr. Ich kannte mich in Hamburg nicht aus, wusste also nicht wohin. Dieser Teil der ersten Strophe passte so sehr auf mich, dass ich immer wenn ich das Lied hörte, mich so fühlte wie damals. Es war mein Lieblingslied. Ich konnte die Lyrics auswendig, schließlich hörte ich es immer, wenn ich nicht wusste was ich tun sollte. Jedes Mal wenn ich die Klinge anlegte, begann ich es abzuspielen und hörte erst auf, wenn das Lied zuende war.
Es hatte immer dieselbe Bedeutung für mich, als ich aber den Freedomsqaud richtig kennenlernte hatte eine neue Zeile eine neue Bedeutung.

As we soaed above the town, that never loved me, I realised I finally had a family.

Ich flog über meine Stadt, da ich in dieser Zeit Kelly traf. Sie entschuldigt sich bei mir, ich war ihr nicht böse und sie wusste auch von meinen Narben. Immer wenn wir uns sahen, was nicht oft war, entschuldigte sie sich. Sie würde auch bei dem Projekt dabei sein, welches wir alle zusammen geplant hatten. Nachdem ich irgend ein Video mit Manu hochgeladen hatte legte ich mich wieder hin. Mir schwirrte immer noch der Kopf Manuels Idee... Was war, wenn es nicht funktionieren würde?
Ich schlief nicht viel, da ich alle halbe Stunde aufwachte, mein Kissen umdrehen musste, da es vom Weinen nass wurde, wenn ich wieder träumte. Immer dasselbe. Nur das Kellys Hand irgendwann von meiner Schulter zu meinem Hals fuhr und sie den Druck ihrer Umklammerung erhöhte und ich erstickte.

Manuel

Ich träumte. Immer wieder dasselbe. Ich sah das Bild vor mir. Nachdem ich wieder aus dem Krankenhaus draußen war, hatte ich es wieder ausgedruckt und es hing wieder über meinem PC, außerdem hatte ich es in klein in meinem Geldbeutel. Dieses Bild. Erst sah ich es ganz, dann wurde es immer weiter verdeckt, von dieser farbenlosen Flüssigkeit. Ich hörte uns Reden. Palle, Zombey, Maudado, Rewi, Taddl, Sturmi, einfach alle. Nachdem sie sich wieder zurückgezogen hatte, entstand auf einmal ein großes Loch auf Patricks Gesicht, welches sich so lange ausbreitete, bis nur noch ich da war. Mein Gesicht wurde auch immer kleiner. Das Letzte was ich immer sah war mein rechtes Auge, umgeben von dem farbenlosen Loch.

Habe in der Schule den ganzen Tag an der Story gearbeitet, wollte unbedingt schreiben, habe dafür nicht gelernt weil ich lange gebraucht habe das hier zu schreiben, da sollte eig. Nur ein Kurzes Kapi werden aber egal (1030 Wörter)lasst doch nen Vote oder Kommi da <3

Help me please- KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt