7. Help me please

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Paluten

In der Bahn saß ich einfach nur still da, ich sah aus dem Fenster und dachte nach. Es war nicht mehr normal für mich untätig herumzusitzen, ich schnitt in jeder freien Minute an Videos oder ich hörte wenigsten Musik, wenn ich meinen Laptop nicht mitnehmen konnte. Auch wenn ich jetzt mein Laptop dabei hatte, ich konnte grade nicht an irgendein Video denken. Ich dachte nur an Manu, immer wieder wiederholte ich unsere letzte Unterhaltung vor meinem geistige Auge:

*Flashback*
Doktor Hennings kam in den Raum, Manuel schlief immer noch. Mit einem Lächeln betrachtete er die Szene. Manuel zusammengerollt in meinen Armen, sein Brabelln hatte aufgehört. Herr Hennings flüsterte mir zu das die Betäubung bald nachlassen würde und er bald wach sein müsste und er schlug vor das ich erstmal nachhause ging was ich aber verneinte. Er sagte mir ich solle einfach Bescheid sagen falls Manu aufwachte.

Ich saß einfach nur da und lies meinen Blick in diesem Raum schweifen. Ich hatte gemerkt das nicht nur seine Krankheit ihn fertig machte sondern auch dieses Zimmer, dieses weiß, ich wusste das blau seine Lieblingsfabe war, aber er mochte weiß nicht, hatte er glaube ich mal gesagt. Als er aufwachte sah er mich nur kurz an und wandte sich aus meinen Armen, er flüsterte ein heiseres Danke, eigentlich wollte ich irgendetwas Witziges sagen aber ich war mir nicht sicher ob uns danach zumute war. Manu? fragte ich vorsichtig, ich merkte das er wieder angespannt war und mit leerem Blick an die Wand starrte. Er zuckte zusammen und sah mich an, seine grünen Augen waren total faszinierend, aber ich spürte eine tiefe Verzweiflung darin. Manuel, ich weiß nicht was mit dir los ist, aber Doktor Hennings... Manuel zuckte bei dem Namen stark zusammen, begann zu zittern und zischte mich wütend an Bleib mir mit dem vom Hals, sag nicht mal seinen Namen verblüfft starrte und fragte mich was an ihm so schlimm sei. Ähm also Doktor He... Er blitzte mich wieder wütend an Er hat gesagt das die Heilungschancen groß sind und der Tumor früh entdeckt wurde. Ich wollte ihn nur trösten, ihn auch so zu sehen war zu viel. Aus seiner Verzweiflung wurde immer mehr Wut. Das hat ER auch vor einem Jahr gesagt, dieser Lügner. Und dann Zack, tot.
Ich wusste wenn er mit tot meinte, seinen Bruder, der Arzt hatte gesagt er sei daran gestorben. Manu bitte, ich weiß nicht was du durch gemacht hast, ich war immer für dich da wieso hast du es mir nicht erzählt? Ich hätte dir geholfen, wärst du ehrlich gewesen, ich habe damals gemerkt das es dir nicht gut ging, mir aber gedacht du würdest es mir sagen,wenn es wichtig wäre. Dachte, du würdest mir VERTRAUEN. Jetzt sah ich Kummer in seinen Augen, versuchte aber es mir nicht anmerken zu lassen. Ich gehe mein Zeug in Köln holen und bin heute Abend wieder da damit ich hier bleiben kann Überrascht nickte Manu,  flüsterte aber dann mit leiser, zitternder Stimme und Augen leer vor Trauer Help me please...
*Flashback Ende*

Ich hatte ein schlechtes Gewissen auch wenn ich ihn helfen wollte. Meine Sachen waren gepackt und ich war wieder unterwegs zurück. Unfair war ich gewesen, ich hatte es nicht verdient dass er mir traute, trotzdem wollte Manu das ich ihm half, aber wie?

Manuel

Kurz nachdem Patrick gegangen war kam ein Arzt, nicht er, aber ich hasste diese weißen Kittel, er fragte mich ein paar Sachen bei denen ich versuchte so kurz wie möglich zu antworten, unter anderem auch woher die Narben an meinen Arm kamen, ich log und sagte ich wäre an einem Gebüsch hängengeblieben. Er sagte mir so viel was ich schon wusste, alle zwei Tage eine halbe Stunde Therapie, dass solange bis es eine Reaktion zeigte. Heute müsste ich aber noch eine Rtt-Untersuchung über mich ergehen lassen, mit welcher festgestellt werden konnte wie verbreitet der Krebs war.  Als der
Arzt ging merkte ich, wie gut es gewesen war als er noch hier gewesen war. Alleine hielt ich es schon nach einer Minute nicht mehr aus, ich zog mir die Decke über den Kopf, bis alles dunkel war, viel besser als dieses weiß. Ich konnte aber nicht mehr still liegen, es fühlte sich an als hätte ich jahrelang geschlafen. Irgendwann stand ich auf und lief zum Fenster, isah die Sonne aufgehen und fragte mich wann Paluten endlich wieder da sein würde
Jetzt viel mir erst auf, dass er mich jetzt ja gesehen hatte und vieles wusste. Von Tobias wusste er und von meiner Krankheit sicher auch, schließlich hatte er dasselbe gesagt wie Peter. Deshalb war er der einzige dem ich blind (Wortwitz, wegen Augentumor) vertraute, ihm zutraute mir zu helfen, es zumindest hoffte.

Der Ausblick, den man aus dem Fenster hatte stimmte mich noch trauriger. Ich kannte ihn, dieser kleine Park mit dem Teich, der von weißen Häusern umgeben war, es gab keinen sichtbaren Ausgang. Wie in einem Gefängnis. Gefängnis, das beschrieb mich schon lange, es war einfach ein Käfig aus Kummer und Verzweiflung. Ich wusste seit zwei Wochen das ich Augenkrebs hatte. Ich wusste sehr viel darüber schließlich hatte ich schon vor einem Jahr recherchiert. Immer wenn ich bei Tobias war vermittelte ich was ich gelernt hatte. Unsere Stimmung war immer gut gewesen, schließlich waren ja seine Heilungschancen groß. Ich saß oft neben ihm vor dem Fenster, deshalb kannte ich dieses Ausblick, es musste eines dieser Zimmer gewesen sein, der Ausblick auf den Sonnenuntergang war sehr ähnlich gewesen.  Ich konnte nicht mehr an diese Zeit denken, ich schob nur meinen Ärmel hoch und strich über diese eine Linie.

I know ritzen ist ziemlich typisch, auch die Richtung die die Story grade (noch) hat, aber ich will eigentlich keine 0815 ff schreiben

Help me please- KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt