21. Taddl

55 7 0
                                    

Patrick

Du Manuel, ich hätte mal ne Frage wegen gestern. Ich musste ihn fragen, bevor er gehen würde, sonst würde ich es vielleicht nie erfahren. Wenn es passiert war und er sich abwenden würde, was würde ich dann machen? Das Einzige was mir Hoffnung machte war, dass er hier geblieben war. Weißt du was gestern los war? Ich kann mich an fast nichts erinnern... Hab vermutlich zu viel getrunken. Tut mir leid. Diese Lüge hatte ich mir die ganze Nacht zurechtgelegt. Eine Lüge, die mir aber auch genauso viel über ihn sagen konnte, wie es nur ging. Allein an der Reaktion würde ich sehen ob es wirklich passiert war. Also, ich war ja im UFO nicht dabei, aber Rezo war da... Ich nickte, soweit 'wusste' ich es noch. Dann im Club waren die anderen da, wir haben geredet und du hast so einiges getrunken.

Manuel

Jedes Wort wog ich vorher ab, ich war mir immer noch nicht sicher ob ich es sagen sollte. Wenn er es nur im Rausch gesagt hatte dann wäre es ja nicht schlimm und ich konnte ihm dieses unangenehme Gefühl ersparen. Aber wenn nicht? Wenn es seine Gefühle waren und es für ihn einfacher war, wenn ich es wusste? Nein, einfach würde es niemals für ihn sein. Wie es war zu wissen, jemanden unerwiderte Gefühle entgegen zu bringen, wussten wir beide.

*Flashback*

Naaaa Brudi, was geht? An seiner tiefen Stimme würde ich ihn immer erkennen. Nachdem wir uns jetzt schon öfter getroffen hatten war es mir klar geworden. Ich liebte ihn. Schwul war ich schon lange, mein
Outcoming an meine Familie war nicht gut gelaufen, aber meine Freunde, auch Taddl fanden das nicht schlimm. Ich aber. Schließlich liebte ich meinen besten Freund. Heute würde ich es ihm sagen.

Nachdem wir im Restaurant gegessen hatten sah ich ihm zum ersten Mal heute in die Augen. Taddl, ich wollte dir sagen, dass du für mich mehr bist als ein bester Freund. Ich habe Gefühle entwickelt. Bitte, wenn das von deiner Seite nicht so ist, ist das okay für mich, bleib einfach nur hier.

Genau zwei Stunden und tausende Anrufe von mir später war sein YouTubeaccount weg. Alle Videos, auch seine Social Medias waren leer. Kein Lebenszeichen, einer der größten Skandale und der 'Tod' vieler Fangirls waren auf meinem Mist gewachsen.

Als er dann im Video eine Woche später alles erklärte, er könne sich nicht mehr damit identifizieren, wusste ich, er meine vor allem die Videos mit mir. Alles holte mich ein. Das Gefühl der Einsamkeit nach Tobias Tod wurde noch von Taddels Abwendung verstärkt. Hätte ich es ihm nicht gesagt wüsste ich nicht was aus uns, ihm seiner Youtubekarriere oder sonst so geworden wäre, irgendwie wollte ich es nicht wissen.

*Flashback Ende*

Ich hatte mich entschieden, ich würde es ihm sagen. Als ich dich und Freddy dann Nachhause gefahren hatte, hast du... gesagt, du liebst mich. Die letzten Worte waren nur geflüstert, aber er verstand. Das Detail mit der Toilette lies ich aus. Jetzt sah er mich an, fragend ängstlich und anziehend zugleich. Das tut mir leid. Murmelte er nach einiger Zeit Stille. Es stimmt und es tut mir leid. Wenn das von deiner Seite nicht so ist, ist das okay für mich. Mein Herz pochte so laut, dass Patrick es hören musste. Sein Blick versuchte meinen zu treffen, aber ich wandte mich ab, ich musste überlegen. Zwei Möglichkeiten, die eine war, versuchen damit klarzukommen und ihm ein besserer Freund sein als es Taddl bei mir gewesen war, was ihm aber genauso das Herz brechen würde, wie die Distanz die ich wieder aufbauen könnte, aber ich würde es nicht so machen wie Taddl. Nein, das würde ich niemals. Vorallem nicht, nachdem Patrick fast dieselben Worte benutzt hatte wie ich. Es wird nicht okay für ihn sein, aber ich musste es versuchen. Keine anzüglichen Witze, Bemerkungen oder irgendwelche Fanarts von Kürbistumor ansehen. Nur so würde es gehen. Okay, mir tut es auch leid für dich, wieso ausgerechnet mich? Fügte ich in gedanken dazu. Ich war gebrochen und ein totaler Lauch, konnte keine drei Meter rennen ohne umzukippen, saß nur zuhause und kannte mich besser mit Games aus als mit sonst irgendwas. Aber er war mir ähnlich. Bis aus die Ausdauer war er auch gebrochen und zockte viel. Okay er hatte noch das Ufo. Er war der Erste, der mich nach Taddl verstanden hatte, mit dem ich lachte und redete, ohne erinnert zu werden. Er war bei mir geblieben und hatte sich mir anvertraut.

Ich wusste auch, das meine Antwort nicht gut war. Ein okay passte auf diese Situation einfach nicht. Also ging ich zu ihm und schloss ihn in meine Arme. Ich bleibe bei dir, keine Sorge. Ich wusste genau, das er am meisten Angst vor einer Abweisung hatte, wie ich sie haben würde, vermutlich noch mehr. Nachdem er nur kurz in meinen Armen gelegen hatte begann er zu weinen.

Patrick

Wie ich mich fühlte konnte ich nicht beschreiben. Diese Umarmung tat gut, schmerzte aber auch höllisch. Er liebte mich nicht, war aber nicht abweisend. Was hatte ich gedacht? Das war Manuel, er würde niemals so sein wie Enzo. Meine Augen wurden immer wärmer und ich merkte die Tränen. Es waren keine Freudentränen, dafür war ich zu verwirrt, aber für Kummer war ich zu erleichtert. Von der Seite konnte ich ihn leicht sehen. Sein rechtes Auge war in die Ferne gerichtet, ich sah den Krebs immer noch am Rand seiner Pupille. Wieso war ich so schwach? Wegen Liebeskummer am durchdrehen während mein Schwarm Krebs hatte, okay er war zurückgegangen aber trotzdem. Er was so schön. Jeder Millimeter seines Gesichtes war toll, dazu hatte er den perfekten Charakter.

Hoffe euch gefällt die Story und ja sie ist eher auf Gedanken basierend als auf Action aber ich mag das so iwie lieber. Habt ihr Ideen oder Kritik? Lasst doch ein Vote oder Komi da

Help me please- KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt