Crazyhead | BigBang/K. JY

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Die ersten Wochen mit Jiyong waren anstrengend. Miga und YoungBae hatten es zuvor irgendwie geschafft, einigermaßen geregelt den Haushalt zu führen. Es gab zwar keinen festen Plan, aber sie hatten sich einfach angewöhnt, wer wann kochte, die Wohnung putzte, das Geschirr spülte und die Wäsche wusch. Als Jiyong allerdings eingezogen war, wurde es immer schwieriger, das Chaos in der Wohnung zu überblicken. Also erstellte Miga einen Aufgabenplan, was sich als ziemlich nervenaufreibende Angelegenheit erwies, da YoungBaes bester Freund immer wieder mehr oder weniger plausible Argumente fand, warum er für etwas nicht verantwortlich sein sollte und erst Ruhe gab, als Miga ihm drohte, ihn auf dem Balkon übernachten zu lassen, wenn er ihr weiter auf die Nerven ging.

Doch selbst diese Maßnahmen verloren schon nach ein paar Tagen an Wirkung, da alle drei mittlerweile mitten in ihrer ersten Prüfungsphase steckten und für den Haushalt einfach keine Zeit blieb.

An einem Freitagnachmittag, Miga war nach der Schule mit Chaerin Essen gegangen, da sie die letzte Prüfung des ersten Blocks geschrieben hatten und das ein Grund zum Feiern war, betrat sie erschöpft die Wohnung, hängte ihre Jacke an die Garderobe, wagte einen Blick in die Küche und wäre am liebsten gleich wieder gegangen.

Auf dem Esstisch stapelten sich die Pappschachteln unterschiedlichster Lieferservices und in der Spüle das dreckige Geschirr. Auch ein Blick ins Wohnzimmer ließ Miga aufstöhnen. Sowohl auf dem kleinen Wohnzimmertisch als auch auf dem Boden vor dem Fernseher lagen diverse Blätter, Ordner, Bücher und Stifte verteilt neben ein paar einzelnen Kissen, Decken und Kleidungsstücken.

Auf dem Weg in ihr Zimmer realisierte Miga, dass auch der Wäschekorb im Badezimmer überquoll, und an das Chaos in ihrem eigenen Zimmer wollte sie gar nicht denken. In die Zimmer der Jungs brauchte sie nicht zu sehen, um zu wissen, dass sie kein anderes Bild zu Gesicht bekommen würde.

Die Jungs waren auch gemeinsam unterwegs, jetzt da sie wieder Zeit dafür hatten, also beschloss Miga nach einem kurzen Mittagsschlaf mit ihrem eigenen Zimmer anzufangen und später mit Jiyong und YoungBae den Rest der Wohnung in Angriff zu nehmen.

Da auch der Kühlschrank mittlerweile nicht mehr viel hergab, bat sie ihren Bruder noch darum, einkaufen zu gehen und legte sich dann schlafen, nicht ohne vorher ein paar Klamotten vom Bett auf den Boden zu befördern.

Geweckt wurde sie von den Stimmen ihrer Mitbewohner im Flur, da sie ihre Zimmertür nicht geschlossen hatte. Nach einem Blick auf ihre Uhr ließ sie sich seufzend wieder in die Kissen sinken.

Halb acht Uhr abends. Sie hatte den ganzen Nachmittag verschlafen.

Noch einmal döste Miga für ein paar Minuten weg, bis sich ihre Matratze senkte und sie die leise Stimme ihres Bruders neben ihrem Ohr hörte.

„Hey, kleine Dongsaeng. Bist du wach?"

„Diese Frage ist totaler Schwachsinn. Wenn ich schlafe, kann ich dir doch gar nicht antworten", murmelte sie mit geschlossenen Augen.

YoungBae lachte leise.

„Das heißt wohl ja."

Eine Weile herrschte Stille, dann strich er ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als sie endlich die Augen öffnete.

„Hast du Hunger? Ji und ich haben ein paar Sachen eingekauft."

Wie aufs Stichwort knurrte Migas Magen, doch bei dem Gedanken auf das Chaos in der Küche konnte sie sich einen weiteren Seufzer nicht verkneifen.

„Bae, wir müssen dringend die Wohnung aufräumen. Am besten heute noch, bevor der Stress weitergeht."

Nun seufzte auch Migas Bruder auf, allerdings ohne sein Lächeln zu verlieren.