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„Ok, so sehr ich Sushi auch liebe und so gern ich auch noch weiteressen möchte, ich kann nicht mehr. Wenn ich auch nur einen Bissen mehr esse, dann platze ich wie ein Luftballon", seufzte Miga und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Auch Jiyong legte seine Stäbchen beiseite und kaute seinen letzten Happen zu Ende.

„Ich glaube, mir reicht's auch. Dann sehen wir doch mal, wer von uns die Wette gewonnen hat."

Auf beiden Seiten des Tisches stapelten sich die kleinen bunten Teller und es war unmöglich zu sehen, wer von ihnen mehr davon gehortet hatte, also begannen sie zu zählen.

„Achtzehn", sagte Miga, als sie bei dem letzten Teller angekommen war und sah auf, in das Gesicht ihres Gegenübers.

Dieser grinste sie an und Miga spürte ein ungutes Gefühl in sich aufsteigen.

„Wie viele?"

„Einundzwanzig"

Triumph schwang unverhohlen in Jiyongs Stimme mit und Miga ließ frustriert ihre Schultern hängen.

„So ein Mist. Aber mal ehrlich, wo frisst du das alles hin? Hast du ein schwarzes Loch verschluckt, das alles aufsaugt, was du isst, oder warum siehst du immer noch aus wie ein Zahnstocher?"

Er lachte und zuckte seinerseits mit den Schultern.

„Wer weiß? Wahrscheinlich hab ich einfach nur einen guten Stoffwechsel."

Dann stützte er die Ellenbogen auf dem Tisch ab, platzierte seinen Kopf auf seinen Händen und sah ihr in die Augen, wie er es schon im Bus getan hatte.

„Das eigentlich Relevante ist allerdings", er grinste sein Teufelsgrinsen, „ dass ich dein Kostüm für Seungris und Chaerins Halloween-Party aussuchen werde."

Miga seufzte verzweifelt und ließ ihren Kopf theatralisch auf der Tischplatte aufschlagen.

„Na toll", murmelte sie niedergeschlagen, während Jiyong ihr sanft und beinahe tröstend über den Hinterkopf streichelte.

Allerdings war der fast schon sadistische Unterton in seiner Stimme nicht zu überhören, als er sagte: „Kopf hoch, kleine Mi. Das wird bestimmt lustig."

Mr. Yang kam kurz darauf an ihren Tisch, um die Rechnung zu bringen, die Jiyong nach einer kurzen Diskussion übernahm, ohne dass Miga für ihren Teil bezahlen musste. Zum einen hasste sie das Gefühl, ihm etwas schuldig zu sein, zum anderen freute sie sich darüber, dass er sie eingeladen hatte und fühlte sich ein wenig geschmeichelt.

Dieses Gefühl hielt allerdings nicht lange an, denn Eunmi hatte in der Zwischenzeit begonnen den Tisch abzuräumen, und als Mr. Yang sich freundlich von seinen Gästen verabschiedet hatte, nicht ohne zu betonen, dass er sich über ein baldiges Wiedersehen freuen würde, schob sie Jiyong einen kleinen Zettel zu. Miga war gerade dabei, ihre Jacke anzuziehen, und hätte es beinahe nicht mitbekommen. Die Kellnerin zwinkerte dem jungen Mann zu und deutete mit einer Handbewegung an, dass er sie anrufen könne. Dann drehte sie sich mit einem höflichen „Auf Wiedersehen" zu Miga, schenkte Jiyong noch ein letztes strahlendes Lächeln und verschwand mit langen eleganten Schritten hinter der Küchentür.

Migas Begleitung steckte mit einem breiten Grinsen den kleinen Zettel, auf dem vermutlich Eunmis Handynummer stand, in seine Tasche und zog ebenfalls seine Jacke über.

Miga schnaubte verächtlich und stapfte genervt aus dem Restaurant.

Draußen atmete sie einmal tief durch und die frische Luft sorgte dafür, dass ihr Ärger ein wenig verblasste. Warum störte sie das überhaupt so sehr? Situationen wie diese waren schließlich nichts Neues und es wunderte sie kein bisschen, dass dieses Mädchen Jiyong ihre Nummer zugesteckt hatte, aber vielleicht war der Grund für das leichte Stechen in Migas Brust, das Eunmi es direkt vor ihrer Nase getan hatte. Als hätte Miga überhaupt nicht existiert. Immerhin hätte sie sogar Jiyongs Freundin sein können.

Crazyhead | BigBang/K. JYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt