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Als Miga abends nach dem Training vollkommen erschöpft die Wohnung betrat, lief der Fernseher. Jedoch sah sie, als sie das Wohnzimmer betrat, nicht wie erwartet ihren Bruder, sondern Jiyong mit der Fernbedienung auf dem Sofa sitzen.

„Hast du keinen eigenen Fernseher?", fragte sie sarkastisch. Jiyong setzte ein falsches Lächeln auf und sah sie an. „Ich freu mich auch unfassbar dich zu sehen, kleine Mi. Wie war dein Tag?" Miga ignorierte seine Aussage und fragte genervt: „Wo ist YoungBae?"

„Klo." Augenverdrehend ging Miga auf ihr Zimmer, schnappte sich eine bequeme Jogginghose und ein T-Shirt von ihrem Bruder und ging dann duschen. Als sie das Badezimmer verließ lockte sie ein köstlicher Geruch in die Küche, wo YoungBae am Herd stand. Gerade brüllte er ins Wohnzimmer, „Yah, mach dich mal nützlich" und begrüßte Miga schließlich, als er sie in der Tür stehen sah. „Hi, Mi. Wie war das Training?" „Gut", erwiderte sie lächelnd, bevor Jiyong aus dem Wohnzimmer zurückbrüllte. „Ich bin dein Gast, Mann." YoungBae zog eine Grimasse. „Du bist ein Schnorrer, Jiyong." Miga grinste, bis sie wieder Jiyongs genervte Stimme hörte. „Aish, wozu hast du eine Schwester?"

Er hatte es mittlerweile geschafft, sich vom Sofa zu erheben und sich zu den beiden in die Küche zu bequemen. Als er Miga sah, ließ er seinen Blick einmal von ihrem Kopf bis zu den Füßen wandern und zog dann eine Augenbraue hoch. „Faszinierend, ich dachte dein Aufzug heute in der Schule wäre uninspiriert gewesen, aber das toppt wirklich alles. Wartest du auf deine Geschlechtsumwandlung?" Miga warf ihm einen bösen Blick zu, den er mit einem fiesen Grinsen quittierte. YoungBae boxte seinen besten Freund gegen den Arm und drückte ihm dann drei Teller in die Hand. „Komm schon, Ji. Hör auf, ein Arsch zu sein und stell das auf den Tisch." Dann zwinkerte er seiner Schwester zu und die drei setzten sich, um zu essen.

Unfassbar, dass dieser Kerl sogar elegant aussah, wenn er aß, dachte Miga, als sie Jiyong dabei zusah, wie er mit seinen Stäbchen ein paar Nudeln von seinem Teller fischte. Er merkte, dass sie ihn angesehen hatte und schnitt eine Grimasse. Gut, das war's mit der Eleganz. Nach dem Essen kündigte YoungBae an, dass Jiyong bei ihnen übernachten würde, und somit konnte sich Miga den Fernseher abschminken. Also ging sie zurück in ihr Zimmer und setzte sich an ihren Laptop.

Sie hatte keine neuen Nachrichten, also beschloss sie, Chaerin anzuschreiben, in der Hoffnung, dass ihre Verkupplungseuphorie mittlerweile abgeklungen war.

Crazyhead: Hey Chae. Sorry, dass ich dich heute Mittag so abgewürgt hab. Wie geht's dir?

CL2NE1: Hey Migalein, kein Ding, ich musste eh mit meiner Mutter in die Stadt. Ich bin voll im Stress, meine Eltern sind der festen Überzeugung, es wäre toll wenn ich Seungri beim Ausräumen seiner beschissenen Kartons helfe, die heute angekommen sind. -.-

Crazyhead: Oh, man. -.- Ich bin auch ein bisschen genervt gerade, weil Jiyong offenbar kein eigenes Zuhause hat und jetzt bei uns pennt.

CL2NE1: Oh, tut mir leid, Süße <3

CL2NE1: Ich muss jetzt meinem Chaos-Cousin helfen. Bis morgen, Saranghae.

Crazyhead: Ist gut, lieb dich auch. <3

Seufzend lehnte sich Miga in ihrem Schreibtischstuhl zurück. Aber, Moment. Sie wartete ja immer noch auf eine Antwort.

Crazyhead: Hey

Ein paar Minuten passierte nichts und Miga spielte schon mit dem Gedanken, sich zu ihrem Bruder und dem Spinner vor den Fernseher zu setzen. Sie war fast zur Tür heraus, als sie ihren Nachrichtenton vernahm und sich lächelnd zurück an ihren Schreibtisch setzte.

DragonG6 war ihr tausend Mal lieber als Jiyong.

DragonG6: Hey, Kleines ;-)

Crazyhead: Echt? Schon wieder?

DragonG6: Du willst mir deinen Namen ja nicht sagen.

Crazyhead: Was ist, wenn ich größer bin als du?

DragonG6: Lustig.

Crazyhead: Wieso, kann doch sein.

DragonG6: Wie groß bist du denn?

Crazyhead: 1,68m

DragonG6: Ich bin größer als du, Kleines.

Crazyhead: Hmpf...

DragonG6: Haha, komm schon Crazyhead, so schlimm ist es doch nicht. Ich wette, mir würden viel schlimmere Spitznamen einfallen.

Crazyhead: Ok, ich werd's nicht drauf ankommen lassen.

DragonG6: Yess

Crazyhead: Bild dir bloß nichts drauf ein ;p

Crazyhead: Du schuldest mir übrigens noch eine Antwort.

DragonG6: Stimmt. ... Wie war die Frage nochmal?

Crazyhead: Äh... ich denk mir was Neues aus.

DragonG6: Mach das. Währenddessen kann ich dich ja was fragen.

Crazyhead: Du bist aber nicht dran ;-)

DragonG6: Mein Gott, warum hab ich damit nur angefangen? Wollen wir uns nicht einfach unterhalten wie normale Menschen?

Crazyhead: Sind wir denn normale Menschen? Aber in Ordnung, frag mich was.

DragonG6: ;p normal abnormal

Crazyhead: Mir gefällt deine Einstellung. 

DragonG6: Also, was hast du heute so gemacht, Kleines?

Crazyhead: Ich war, oh Wunder, in der Schule und hatte dann Training. Sonst nicht viel, ich habe Nudeln gegessen und dann mit dir geschrieben.

DragonG6: Lustig, ich hatte auch Nudeln. Stalkst du mich heimlich, Crazyhead?

Crazyhead: Würde ich nie tun. Und wenn, dann würde ich's dir nicht verraten.

DragonG6: Richtig so.

Crazyhead: Und was hast du so gemacht?

DragonG6: Ich war auch in der Schule und hatte dann zuhause ein bisschen Stress mit meinen Eltern.

Crazyhead: Stress?

DragonG6: Nix Schlimmes.

Crazyhead: Sicher?

DragonG6: Ja, mach dir keinen Kopf, ich erzähl's dir vielleicht wann anders, ok?

Crazyhead: Klar.

DragonG6: Du bist echt in Ordnung, Crazyhead.

Crazyhead: War das ein Kompliment? ;-)

DragonG6: Möglich. Aber um dich zu zitieren, bild dir nichts drauf ein. ;-)

DragonG6: Ich muss jetzt aufhören, ich bin noch bei einem Freund. Ich schreib dir morgen. Schlaf gut und träum von mir, Kleines. <3

Crazyhead: Pff

DragonG6 hat sich ausgeloggt.

Crazyhead: Schlaf du auch gut.

Dass er sich immer ausloggte, bevor sie sich verabschieden konnte...

Miga betrachtete seine letzte Nachricht und lächelte. Er hatte ihr ein Herzchen geschickt.

Crazyhead | BigBang/K. JYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt