Kapitel 12

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Als Pam aufwachte fühlte sie sich schrecklich.

Ihr Schädel dröhnte und es war viel zu heiß. Ächzend versuchte sie die fremde Decke von ihrem erhitzten Körper zu bekommen. Ihre Glieder schmerzten. Sie trug noch ihr komplettes Outfit vom gestrigen Abend. Es haftete wiederlich an ihrem Körper, wie als wäre sie mit ihrer Kleidung in einen Pool gesprungen. Sie setzte sich unter schmerzen auf und hielt sich den Kopf. Das hier war nicht ihre Wohnung. Ihr Blick fiel auf den Tisch neben dem Sofa auf den sie geschlafen hatte. Eine Notiz haftete auf dem modernen Holztisch.

Guten morgen,

in der Küche findest du eine Kopfschmerztablette und im Kühlschrank habe ich dir noch was zu essen hinterlassen. Mach es dir einfach in der Mikrowelle warm.

Ich bin arbeiten und um 17 Uhr wieder da.

PS: Du kannst auch gerne duschen.

Namjoon

Das hier war also Namjoons Wohnung. Gar nicht mal so geschmacklos eingerichtet dachte sich Pam. Sie war klein aber fein wie sie merkte als sie ihre Umgebung musterte. Sie hatte sich seine Wohnung eigentlich düsterer vorgestellt. Und vor allem unordentlicher. Nicht eine Socke oder ein Papierschnipsel war auf dem Boden zu sehen. Das es heute noch so reinliche Männer gab war mal was neues. Vielleicht hatte Taejin dieses mal einen guten Fang gemacht.

Appropo Taejin, wo war sie eigentlich? Wenn Pam doch in Namjoons Wohnung übernachtete hatte dann Taejin mit Sicherheit auch. Pam stand auf und schaute sich in der Wohnung um. Sie sah aus wie eine alte Frau die kaum noch laufen konnte, so langsam durchsuchte sie die schöne Wohnung nach leben Doch keine Spur von Taejin zu sehen. Pam schaute auch extra in Namjoons Schlafzimmer vorbei, doch das Bett war gemacht und von ihrer Freundin keine Spur. Sie ging zurück ins Wohnzimmer und ließ sich wieder auf die farbenfrohe Couch sinken, da fiel ihr das Ladekabel an der Steckdose auf. Sie folgte dem weißen Kabel und gelangte zu ihrem Smartphone. Hundert Prozent. Geschockt blickte sie auf ihren vollen Akku. Namjoon war wirklich ein außergewöhnlich fürsorglicher Mann. Das so jemand keine Freundin hatte war wirklich verwunderlich.

Sie schrieb Taejin eins Nachricht.

P: Warum bin ich alleine in Namjoons Wohnung?

Prompt kam auch schon die Antwort.

T: Endlich bist du mal wach! Ich bin doch arbeiten und ich konnte dich nicht aufwecken. Aber ich komme in zwei Stunden wieder.

P: Achso. Soll ich gehen damit ihr etwas Zeit für euch habt?

T: Nein bleib! Ich möchte dir was zeigen!

P: Okay, was denn?

T: Überraschung!

P: Ich hasse Überraschungen.

Pam verdrehte die Augen, legte ihr Smartphone zur Seite und legte den Kopf in den Nacken dann stand sie auf und ihre Füße trugen sie wie von selbst in die Küche. Sie nahm sich die Tabletten und schluckte eine der Dinger schnell runter anschließend spülte mit Wasser nach. Sie bemerkte wie trocken ihr Hals nach dem ganzen Alkohol war.

Als nächstes fiel ihr ihr eigener beißender Schweißgeruch auf. Wiederlich. Sie musste dringend duschen. Aber sie hatte nicht zum wechseln dabei. Mist. Da fiel auf ihr Blick auf einen Berg aus Klamotten. Eindeutig Taejins. Wann hatte sie die denn bitte vorbei gebracht? Wie auch immer jetzt hatte sie wenigstens etwas zum anziehen. Die Klamotten waren allesamt schwarz und das Oberteil ziemlich figurbetont, aber Pam konnte es gut tragen. Manche leuten war es vergönnt dezent zu zeigen was man hatte. Und Pam hatte nichts wofür sie sich schämen musste.

Sie stieg hastig unter die Dusche da ihr die Uhr 16 Uhr anzeigte. Hatte sie sich wirklich so lange ausgeschlafen? In einer Stunde wurde Namjoon wieder hier sein und sie konnte schlecht nackt vor der ihm auftauchen. Auch wenn es gestern schon peinlich genug war als er sie im Club um Brautstil auf die Arme genommen hatte und sie raus trug. Und das nur weil sie so voll war das sie nicht in der Lage war zu laufen, leider hatte sie nicht das Glück sich nicht mehr an die vergangene Nacht erinnern zu können. Denn das tat sie sehr wohl und es wäre ihr lieber sie hätte das ein oder andere Szenario vergessen. Und das alles nur wegen einem Mann der aussieht wie ein Engel und der ihr ihren Verstand geklaut hatte.

Min Yoongi brachte sie dazu zu trinken.

Er brachte sie dazu an nicht anderes mehr zu denken als an ihn.

Und er konnte durch sein verschwinden ihre komplette Woche zu einem traurigen dahin leben machen.

Er hatte definitiv zu viel macht über sie und das musste definitiv aufhören!

Vielleicht etwas zu gewaltsam öffnete Pam den Kühlschrank und nahm sich die gebratenen Nudeln aus einem der Fächer. Dann suchte sie nach einer Schüssel und stellte das ganze für einige Minuten in die Mikrowelle. Eine der besten Erfindungen die es ihrer Meinung nach gab.

Gerade als sie sich zufrieden in ihrem Stuhl zurück lehnte hörte sie einen Schlüssel im Schloss. Namjoon war da.

Einige Sekunden später spazierte er grinsend ins Wohnzimmer und rief ihren Namen. Pam ging etwas schüchtern in die Küche und begrüßte ihn.

"Na gut geschlafen?" fragte er und zog sie in eine plötzliche Umarmung. Pam blieb stocksteif stehen mit sowas hatte sie jetzt nicht gerechnet.

Namjoon lies sie wieder los und lachte.

"Ja habe ich. Danke" quetschte sie peinlich berührt heraus. Leider wusste sie nicht mehr ganz genau was passiert war nachdem Namjoon sie aus dem Club getragen hatte.

"Taejins Sachen stehen dir." er lies den Blick an Pam herunter wandern und sein Mundwinkel zuckte. Sie wurde augenblicklich rot. Es war doch etwas komisch alleine mit Namjoon in seiner Wohnung zu sein.

Namjoon setzte sich auf die Couch, die Pam in der Zwischenzeit schon wieder aufgeräumt hatte und deutete ihr sich ebenfalls zu setzten. Eine peinliche stille entstand. Niemand von beiden sagte etwas. Dann drängte Pam sich doch dazu etwas zu sagen. Sich zu bedanken war das mindeste.

"Vielen Dank das du mich gestern rechtzeitig gerettet hattest." sagte sie und spielte nervös mit ihren Fingern.

"Kein Problem, aber um ehrlich zu sein habe ich nicht mal bemerkt das du in Schwierigkeiten warst. Ein Freund hat mir gesagt das es dir nicht so gut geht." Namjoon kratzte sich verlegen an Kopf und Pam blickte auf.

"Oh. Trotzdem danke. Kannst du mir vielleicht die Nummer von deinem Freund geben? Ich wurde mich gerne nochmal anständig bei ihm bedanken." sagte Pam und schaute Namjoon jetzt viel gefasster und aufrichtig in die Augen.

"Sein Name ist Agust. Wir wollten uns heute Abend in einer Bar treffen. Taejin wollte ebenfalls mitkommen. Wenn du willst kann ich dich ihm dann vorstellen."

Wer auch immer dieser Agust war der mitbekommen hatte wie schlecht es ihr ging, Pam würde die Gelegenheit nutzen, denn sie hasste es in der Schuld von jemandem zu stehen.

Noch schlimmer war zu wissen das er sie wahrscheinlich mehrmals beobachtet hatte, denn sonst hätte er keine Ahnung gehabt das Namjoon und sie zusammen kamen. Und noch schlimmer wahrscheinlich hatte dieser Agust auch noch mitbekommen wie dieser Typ sie betatscht hatte. Peinlich.

Doch Pam hatte nie damit gerechnet wie peinlich der folgende Abend noch werden würde.

White, Black...Peppermint!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt