• I feel like my life ain't mine •
Besagte Auktion. 5 Leute standen auf der Bühne hinter dem Kerl der den Hammer schwang. Eine war ich. Links neben mir eine Frau mitte 20, vielleicht älter, blond, blaue Augen. Neben der blauen Augenfarbe war eins davon auch lila blau unter dem Auge. Ihre Lippen waren rot geschminkt um die Wunde zu überdecken. Sie trug ein Top mit weitem Ausschnitt und einen engen Rock, dazu High Heels. Neben ihr der kleine Junge vom ersten Abend, zitternd. In Jeans und hellblauen Hemd sah er sich ängstlich um. Ein Platz weiter eine Frau mit dunkelbraunen Haaren. In ihren braunen Augen die pure Angst, sie hatte einen Mann in der Menge fixiert der sie angrinste. Sie wusste das er sie kriegen würde und sie wusste was mit ihr passieren würde. Sie zog die braune Strickjacke fester um sich und schluckte nervös. Rechts von mir ein Mann, schwarze Haut, keine Emotion in den dunkelbraunen Augen oder seinem Gesicht. Er trug ein dunkelblaues Shirt und eine Jeans. Und zu guter letzt ich. In der dunkelblauen Jeans, dem schwarzen Top und der Jeansjacke in dem selben blau wie die Hose. Meine Haare zu seinem hohen Pferdeschwanz gebunden. Ich suchte die Menge ab, nach irgendwem, irgendwas.
„Keith", hörte ich den Mann vor uns und der Mann neben mir stand auf.
Die Leute riefen Zahlen durch den Raum.
„Verkauft!", dann knallte der Hammer auf das Holz vor ihm.
Ich zuckte zusammen und hörte meinen Namen. Alles wurde ruhig, zumindest kam es mir so vor. Als der Mann mich zum zweiten mal aufrief kam es nur dumpf bei mir an. Alles was ich klar und deutlich hörte war mein Herz das gegen meine Brust schlug. Wie in Trance stand ich von Stuhl auf und ging einen Schritt auf ihn zu. Der Mann legte seine Hand an meinen Rücken, las ein paar meiner Informationen vor und sah sich um. Jede Zahl kam dumpf bei mir an, als wäre ich eigentlich gar nicht da.
„Verkauft", wieder schlug der Hammer auf das Holz vor ihm.
Mein Blick suchte nach dem Mann der gerade am höchsten geboten hatte und tatsächlich, es war der Mann von gestern Abend. Die kurzen braunen Haare lagen perfekt, er richtete seinen schwarzem Anzug unter dem er ein weißes Hemd trug. Seine braunen Augen beobachteten jeden Schritt den ich tat. Als ich bei ihm ankam strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Der Mann vor mir war vielleicht 26, nicht viel älter. Seine Hand strich meine Wange entlang, während seine Augen meine suchten.
„Hope also", sagte er mit rauer stimme, „interessanter Name."
Ich nickte etwas. Es war nicht leicht das als normal anzusehen, ich verstand auch nicht wie es die Leute konnten. Vielleicht lag es daran das nicht sie die waren die ausgeliefert waren.
„Na komm, ich muss bezahlen", lachte er und schob mich vor sich zum Ausgang.
Bevor wir den Raum verließen sah ich nochmal zurück zu dem kleinen Jungen. Er sah mir nach und ich könnte schwören seine Angst wurde noch größer. Ich fühlte mich schlecht, wie konnte ich gehen und ihn da alleine lassen? Wer weiß was die mit ihm machen würden?
„Ich bin übrigens Liam. Meinem Vater gehört das ganze hier", er drehte sich zu mir und grinste, „wir werden sehr viel Spaß haben."
Spaß? Das bezweifelte ich stark. Mein Ziel war es mit all dem aufzuhören, wieso um alles in der Welt sollte ich mich auf „Spaß", wie er es nannte, einlassen? Nur über meine Leiche. Was, wenn man genau darüber nachdachte, gar nicht so unwahrscheinlich war.
Hinter einer Gittertür, die nur von innen geöffnet werden konnte, befand sich die Kasse. Liam hielt der Frau hinter der Kasse seine schwarze American Express hin, diese zog sie durch und gab sie ihm zurück. Die Karte verschwand in einer Innentasche seines Jacketts. Der braunhaarige Mann hielt mir die Tür auf.
„Brauchst du irgendwas aus dem Zimmer?", fragte er.
Ich schüttelte den Kopf. Was soll ich da brauchen? Da ist doch nichts was mir gehört.
Er nickte und schob mich Richtung Ausgang. Als ich merkte wo wir gerade hinliefen stoppte ich.
„Warte. Ich möchte mich von der Frau in der Garderobe verabschieden", dabei sah ich ihn bittend an.
Erst zögerte er, nickte dann aber. Bei jedem Schritt spürte ich ihn hinter mir, seine Hand lag an meinem Rücken. Ich klopfte an die Holztür hinter sich die alte Dame befand. Als sie die Tür öffnete und mich verwirrt ansah fiel ich ihr wortlos um den Hals.
„Was ist los Süße?", fragte sie.
„Ich wollte mich verabschieden", flüsterte ich.
Sie nickte und strich über meinen Rücken. Nach einer Weile räusperte sich der Mann hinter mir. Ich löste mich von der alten Dame und sah sie an. Sie lächelte sanft und strich nochmal über meinen Arm.
„Ich wünsche dir nur gutes Hope", sagte sie.
Mit einem Nicken ging ich langsam davon. Liam schob mich wieder vor sich her, dabei sah ich nochmal zurück zu der Dame an der Tür. Als die Tür zu fiel, atmete ich tief durch und verließ zusammen mit Liam das Gebäude. Draußen wartete eine schwarze Limousine, der Fahrer hielt die Tür auf und Liam forderte mich auf einzusteigen. Ohne nur darüber nachzudenken stieg ich ein und er gleich hinter mir. Ich saß noch nie in einer Limousine, weshalb ich mich auch so fasziniert umsah.
Liam's Hand lag auf meinem Bein, er trank was von seinem Champagner. Auch ich hielt ein Glas davon in meiner Hand, sah allerdings aus dem Fenster. Wir fuhren an der Stadt vorbei, Kinder in zerfetzten Klamotten, abgemagerte Menschen, wie ich es selbst war, zerfallene Häuser. Nichts was man gerne sah. Nach einer Weile kamen wir an der Mauer an die Leute wie Liam von Leuten wie mir trennte. Das einzige Tor an der kilometerlangen Mauer öffnete sich und die Limousine fuhr weiter. Auf der anderen Seite war nichts von den Trümmern zu erkennen. Große Höfe mit Pferden, Kühen und Schafen. Darauf folgte eine Villa mit riesigem Grundstück nach der anderen.
Diese Gegensätze nur durch eine Wand getrennt.
Die Limousine hielt vor einer Villa, sie glich eher einem Schloss. Als wir ausgestiegen waren starrte ich das riesige Gebäude an.
„Willkommen zuhause Baby", grinste Liam.
Dabei rutschte seine Hand von meinem Rücken auf meinen Hintern. Ich musste mich zusammenreißen ihm nicht meine Hand ins Gesicht zu schlagen. Ich hatte ein Ziel und das wollte ich erreichen.
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Hope. || Abgeschlossen
RomanceEine Welt in der die Untere Schicht wie Tiere im Zoo eingesperrt ist und die Obere sie kaufen kann wie teure Gemälde. Ist das eine Welt in der man leben will? Leben sollte? Hope. Ein Name mit einer Bedeutung an die keiner mehr glaubte. Niemand hatte...