•5. Unsicherheit•

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Einige Stunden waren nun ins Königreich Asgard gezogen und sowohl der Wirt des Äthers, als auch die Halbgöttin mit den lilanen Haaren, wurden von den Heilern untersucht. Während der Zustand vom Wirt sich immer mehr verschlechtert hatte, schienen die Heiler bei der Halbgöttin vor einem Rätsel zu stehen... Bis auf einige Kratzer und eine leichte Gehirnerschütterung, fehlte ihr nichts... Und dennoch wachte sie nicht auf...

,,Wie geht es ihr?", ertönte die besorgte Stimme des Donnergottes und stellte sich zu den Heilern, an das Bett der Halbgöttin.

,,An sich fehlt ihr nichts... Doch scheinbar hatte sie sich durch irgendeinen Zwischenfall etwas eingefangen, dass wir so nicht sehen können... Und genau das, scheint für ihre Bewusstlosigkeit verantwortlich zu sein...", erklärte einer der Heiler und der Kronprinz fuhr sich verzweifelt durch die Haare.

,,Sie können wirklich nichts für sie tun? Sie muss von ganz allein aufwachen?", fragte dieser fassungslos und mit trauriger Mimik nickte der Heiler.

Währenddessen, schien die Halbgöttin mit sich selbst ringen zu müssen, nicht laut los zu lachen. Denn anders als alle anderen dachten, war diese nie bewusstlos gewesen. Doch es faszinierte sie, wie gesprächig jemand sein konnte, wenn der gegenüberliegende, scheinbar nichts mitbekam.

,,Thor!", hallte eine laute Stimme durch die Gänge des Palastes.

Eine Gestalt lief direkt auf den Raum zu, indem sich der Donnergott und die bewusstlos scheinende Halbgöttin befanden. Der Allvater. Er schien nicht besster Laune zu sein, was die ernste Miene, die er aufgesetzt hatte, nur bestätigen konnte.

,,Vater...", gab der Donnergott leise zurück, als der Angesprochene in dir Tür trat.

,,Zuerst bringst du einen Menschen nach Asgard und dann auch noch Mey?! Wieso ist sie nicht zurück in ihrer Zelle? Sie ist eine Gefahr für alle neun Welten...", schrie der König von Asgard seinen Sohn an.

Zuerst war Thor sichtlich verwirrt über den plötzlichen Wutausbruch seines Vaters. Doch dann wich sein Blick hinüber zu seiner Adoptivschwester und er seufzte. Er wusste das es ein Fehler gewesen war, sie nach Asgard zu bringen... Doch er wusste auch, dass Lokis einzige Schwäche, Mey war. Und wenn er ihn fassen wollte, musste er Mey als Köder benutzen. Ob er wollte oder nicht...

,,Ohne Mey, wäre der Zustand von Jane nur noch schlimmer geworden... Und wir hätten nie erfahren, dass der Äther in ihr steckt. Außerdem, wenn sie denkt, dass wir ihr verziehen haben, könnte es ein Weg sein, Lokis Aufenthaltsort zu erfahren. Und wieso regst du dich so sehr über einen Menschen in Asgard auf? Mey war auch einmal ein Mensch!", versuchte Thor seinem Vater die Situation klar zu machen und bekam als Antwort ein verächtendes Schnauben.

,,Ja... Mey war auch einmal ein Mensch... Und Loki ist ein Eisriese... Verstehst du es nicht?! Sobald einmal ein anderes Wesen, welches kein Aase war, Asgard betreten hatte, wurde eine andere Welt ins Chaos gestürzt... Soetwas dulde ich nicht noch einmal! Ihr steckt sie jetzt sofort zurück in ihre Zelle! Und steckt ihre Hände in Ketten! Sie darf nicht nochmal fliehen...", ordnete Odin wütend an und während sich zwei Wachen, außerhalb des Raumes, verbeugten, starrte Thor ins Leere.

Ihm war bewusst, dass der alte Mann die Wahrheit gesagt hatte... Doch er war sich ebenso bewusst, dass diese Frau eine zweite Chance verdient hatte...

,,Haben wir uns verstanden, mein Sohn?", mit hochgezogener Augenbraue sah der Gott auf seinen Sohn herab und dieser nickte zögerlich.

,,Ich werde sie persönlich ins Verlies bringen...", erklärte er leicht zögernd und ging auf seine Adoptivschwester zu.

Einen kurzen Augenblick sah der Allvater noch zum Donnergott hinüber, bevor er den Raum verließ. Erleichtert atmete Thor aus und fuhr sich durch die Haare.

,,Wachen?", fragte er etwas überfordert aber streng und die zwei Angesprochenen kamen aus dem Gang in den Raum gelaufen.

,,Stehts zu Diensten...!", ertönten die übertrieben höflichen Stimmeb der Wachen.

,,Ihr werdet mich begleiten... Und sorgt dafür, dass ihr einen Wachenwechsel durchführen könnt...", erklärte Thor emotionslos und hob Mey vorsichtig auf seine Arme.

Gehorsames Nicken vernahm der Donnergott von den Wachen und wie von Zauberhand tauchten zwei neue Wachen auf. Thor war dies allerdings gewöhnt und ging ohne ein weiteres Wort aus der Heilkammer heraus. Die Wachen versuchten den schnellen Schritten, des Gottes zu folgen, doch dieser machte nicht den Anstand langsamer zu laufen. Eher wurde er schneller... Als würde er versuchen, vor etwas wegzulaufen... Vielleicht rannte er vor sich selbst, oder vor seiner Bestimmung davon... Das wusste er selbst nicht...

,,Es tut mir leid Mey... Sitze deine Strafe ab und versuche dich zu ändern... Dann darfst du dir vielleicht sogar ein neues Leben aufbauen...", flüsterte er leise der, seiner Meinung nach, bewusstlosen Mey zu.

Diese verdrehte unter den geschlossenen Lidern ihre Augen und unterdrückte ein Lachen. Fasszinierender schien es von Minute zu Minute für die Halbgöttin zu werden. Durch die unterschiedlichen Gespräche, die ihrem bewusstlosen Körper anvertraut wurden, schien sie nur noch mehr die Erkenntnis zu erhaschen, dass dies eine der besten Methoden war, Informationen zu bekommen. Vorallem wenn sie welche von Thor verlangte. Dieser konnte von Früh Morgens, bis spät Abends, Geheimnisse am laufenden Band ausplaudern. Solange er der Meinung war, dass ihn niemand hörte... Nachdem Thor den Rest des Weges nichts mehr gesagt hatte, kämpfte die Halbgöttin damit, nicht einzuschlafen. Das hin und her schütteln, des Gottes, schien dies nur hervorrufen zu wollen, doch sie blieb stark... Nach einer, für die sie wie eine gefühlten Ewigkeit vorkam, wurde Thor irgendwann langsamer und die Halbgöttin spürte zwei neue Anwesenheiten. Die Wachen des Verlieses...

,,Verstärkt die Verteidigung... Und besorgt mir die speziellen Fesseln für die Hände. Mey darf nicht noch einmal entkommen!", verkündete Thor grimmig und stieg die Treppen zum Verlies hinab.

Hier war wieder alles genauso wie vor der Flucht der beiden Halbgötter, nur das die Anzahl der Gefangenen gesunken war. Mit abschätzendem Blick beobachtete Thor die Insassen vom Verlies, während er auf Meys Zelle zu ging. Diese öffnete er und legte Mey vorsichtig in der Mitte der Zelle nieder.

,,Wo bleiben die Fesseln?", rief Thor aufgebracht den Wachen entgegen und sofort kam einer von ihnen den Gang entlang gerannt.

Die erwünschten Fesseln in den Händen haltend, blieb die Wache vor seinem Prinzen stehen. Er hielt ihm diese entgegen und mit einem kurzen Nicken bedankte sich der Gott. Die Eisenblöcke, in denen die Hände eingesperrt wurden, befestigte der Gott an Meys Händen. Von dort hingen lange Ketten hinab, die der Gott in zwei Hacken an der Wand einrasten ließ.

,,Tut mir leid Mey... Aber so ist es besser... Für uns alle...", seufzte Thor und verließ mit bedrückten Gesicht die Zelle.

Nachdem der Donnergott dem Verlies den Rücken gekehrt hatte, öffnete die Halbgöttin ihre Augen und richtete sich auf. Ein böses Grinsen zierte ihre Lippen und sie musterte ihre Fesseln.

,,Tut mir leid, Bruderherz... Aber da muss ich dich leider enttäuschen... Ich bleibe wie ich bin! Und da ändert dein kleines Geplauder auch nichts...", flüsterte sie sich selbst zu und rutschte an die Zellenwand heran.

Mit einem Male, fing die Halbgöttin mit den lilanen Haaren, an zu lachen und blickte gen Zellendecke. Es war ein irres Lachen, dass ihre Bosheit nur so widerspiegelte. Dieses Lachen hallte durch den kompletten Palast und sorgte für eine Gänsehaut bei allen Anwesenden. Sie konnten noch gar nicht ahnen, was ihnen noch bevor stehen würde... Und genau das erfreute Mey so sehr...

1201 Wörter

Heya :)

Seht her, dass Luna ist pünktlich xD Mehr oder weniger xD Naja, ich hoffe euch gefällt das Kapitel würde mich sehr über ein Feedback freuen <3

Bis nächste Woche meine kleinen flauschigen Einhörner ♡

Hab euch lieb und danke für eure Unterstützung :)

Luna ♡

Das Leben geht weiter!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt