•11. Monster•

348 32 17
                                    

,,Wieso...?", rief ich aufgebracht und mein Schwert raste nur knapp an seinem Ziel vorbei.

Wut. Das war das einzige, dass meinen Körper grade vorantrieb. Wut auf diese Person, der ich seit meiner Kindheit, blind vertraut hatte... Und jetzt? Jetzt hatte er mich verraten und zu seinen eigenen Zwecken benutzt...

,,Du bist manchmal zu gutgläubig, Mey... Jedem Gegenüber zeigst du die kalte Schulter... Nur mir gegenüber bist du anders... Netter... Und genau das ist es, was dich schwach macht...", erklärte mir Loki und mit geöffnetem Mund starrte ich ihn an.

,,Trotzdem... Du hast auch deine Schwächen.... Und ich nutze sie nicht aus... Also wieso dann du?", fragte ich aufgebracht und führte einen Schwerthieb in seine Richtung aus.

,,Verstehst du es nicht?", fragte er kopfschüttelnd und blockte den Schwerthieb gekonnt ab.

,,Weißt du... Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich nicht Herrscher meines eigenen Willen bin... Ich hatte von Anfang an gewusst, dass du es bist! Dass du mich irgendwie kontrollierst... Aber ich habe es einfach ignoriert... Aber dennoch... Tief in mir drin, hatte es weh getan... Vom einzigen Menschen, von dem ich dachte verstanden zu werden, hintergegangen zu werden...", ich schüttelte meinen Kopf und richtete mich komplett auf.

Ich hob meine Angriffsstellung komplett auf und schmiss das Schwert in den Sand vor mir.

,,Und grade aus diesem Grund... Werde ich es hinnehmen!", zischte ich und drehte ihm den Rücken zu.

Ich konnte die Verwirrung seinerseits förmlich spüren und grinste zufrieden. Das war es, was ich erreichen wollte.

,,Du hirnrissiges dummes Wesen...", seufzte er und ich hörte plötzlich schnelle Schritte die auf mich zu liefen.

Im letzten Moment erschuf ich einen Dolch, drehte mich zu ihm um, wich seinem Schlag aus und rammte ihn den Dolch in die Brust. Erschrocken ließ er das Schwert fallen und sackte in sich zusammen. Leicht geschockt von mir selber, kniete ich mich zu ihm herunter und strich ihm vereinzelte Strähnen aus dem Gesicht. Loki atmete schwer und versuchte die Blutung irgendwie zu stoppen... Doch der Dolch steckte noch in der Brust und würde er ihn heraus ziehen, würde er es niemals überleben...

,,Du hast es verstanden...", versuchte er vergnügt von sich zu geben und hustete kurz.

,,Ich habe halt doch etwas gelernt... Wenn man bedenkt, dass ich eigentlich älter bin als du...", seufzte ich und betrachtete ihn.

Schweißperlen tropften seine Stirn hinab, seine Atmung ging flach und unregelmäßig und seine sonst so ordentliche Kleidung, war zerrissen und blutverschmiert. Sein typisches Grinsen war ebenfalls verschwunden, denn er biss sich vor Schmerz die Zähne zusammen und kniff leicht die Augen zusammen. Alleine dieser Anblick, sollte mich traurig stimmen... Doch irgendwie war ich glücklich... Als wäre eine schwere Last von meinen Schultern gefallen...

,,Weißt du Mey... Ich hatte nie vorgehabt... Dich komplett zu beherrschen... Hätte ich auch nie gekonnt, da deine Kräfte viel zu stark dafür sind... Aber es hat dir eines gezeigt... Egal wer in dein Leben tritt, und wie lange und wie gut er dich kennen mag... Mehr als es nur unbedingt nötig ist, sollte man dieser Person nicht vertrauen... Sonst... Sonst geschieht sowas hier... nur noch einmal...", erklärte mir Loki und man merkte, wie das sprechen ihm langsam sehr schwer fiel.

,,Danke... Ich werde es mir merken...", seufzte ich und bekam sogar ein leichtes Lächeln zustande.

Ein echtes Lächeln.

,,Leb wohl...", sagten wir beide gleichzeitig und ich sah, wie Loki seinen letzten Atemzug nahm.

Dann blieb seine Brust regungslos liegen und seine Augen blickten ins Leere. Ich nahm zwei Finger und schloss mit leichter Trauer seine Augen. Auch wenn er ein Idiot war... Er hatte es nicht verdient... Eine Explosion riss mich aus meinen Gedanken und ich sah, wie Thor mit Blitzen auf den Äther einschlug. In Einzelteilen riselte der Äther auf den Boden nieder und Thor hatte ein zufriedenes Grinsen aufgesetzt. Doch Malelith machte nur genervt eine kleine Handbewegung und schon setze der Äther sich wieder zusammen. Erschrocken wich Thor einige Schritte zurück und sein Blick wich in meine Richtung. Als er den toten Loki erblickte und das Blut an meinen Händen weiteten sich seine Augen.

,,NEEIIN!", schrie Thor erschrocken und rannte auf mich zu.

Malekith schien komplett aus seinem Gedächtnis verschwunden zu sein...

,,Was hast du getan?!", Thor schien sichtlich aufgebracht und schlug mit seinem Hammer unkontrolliert auf mich ein.

Ich wich diesem bloß aus und wandt meinen Blick dabei nicht einmal von seinen Augen ab.

,,Du Monster! Deinen eigenen Bruder unzubringen... Wie kannst du nur?!", schrie er mich weiter an und ich sprang ein Stück zurück.

,,Monster? Ja... So könnte man es nennen...", sagte ich schulterzuckend und aufgebracht, wie ein Wildes Tier, sah er mich an.

,,Wie kannst du dabei nur so still bleiben?! Er war vielleicht nicht der Vertrauenswürdigste... Aber er hätte es verdient zu Leben! Aber du... Du bist einfach nur ein Monster... Ein Monster das das Geschenk des Lebens, nicht verdient hat!", mit diesen Worten hob er mein Schwert auf und richtete es auf mich.

,,Als Thronprinz Asgards, verurteile ich dich, Mey, hiermit zum Tode!", verkündete er wütend und rannte auf mich zu.

Ich wich seinem Angriff aus und berührte mit meinem Zeigefinger und Mittelfinger die Stelle, an dem sein Herz lag. Wie versteinert blieb er stehen und in seinem Blick lag nichts außer Hass.

,,Verzeihung... Aber ich kann es mir nicht leisten, jetzt schon zu sterben... Vielleicht ein anderes Mal...", schulterzuckend lief ich an ihm vorbei und gesellte mich zu Malekith.

Von ihm strahlte inzwischen eine noch größere Macht aus, als zuvor schon und er sah mich siegessicher an.

,,Der Äther ist unser!", verkündete er stolz und ich applaudierten leicht.

,,Dann ist die Dunkelheit der neun Welten nicht mehr fern", grinste ich und Malekith nickte zustimmend.

Ein zufriedenes Lächeln zierte meine Lippen während wir kehrt machten und im Schiff verschwanden. Kurz bevor die Luke zu ging, erblickte ich noch einmal den leblosen Körper von Loki und etwas Trauer legte sich in meinen Blick.

,,Ich werde dich vermissen...", flüsterte ich leise zu mir selbst und die Luke schloss sich leicht dramatisch.

Das Schiff verschwand von dieser grauen Welt und steuerte unser neues Ziel an. Mitgard.

1005 Wörter

Bitte...

Nicht...

Töten...

x.x

Luna

Das Leben geht weiter!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt