Also, Leute, erster Auftritt von dschaesmin ;) ~Jana:)
Mein Kopf dröhnte, als ich das Bewusstsein wiedererlangte. Ich wusste nicht, wie lang ich ohnmächtig gewesen war, aber ich fühlte mich kein Stück besser. Mein Körper kam mir unglaublich schwer vor und es kostete mich allein schon viel Kraft, die Augen zu öffnen. Mein Sichtfeld war zunächst nur verschwommen, aber langsam wurde mein Sichtfeld scharf.
Ich starrte geradewegs eine bläuliche Decke an, die aussah wie die Decke einer Wassergrotte. Felsen ragten aus der Decke.
Langsam kehrten die Erinnerungen zurück und ich sog scharf die Luft ein, als ich mich daran erinnerte, was passiert war.
Schwerfällig richtete ich mich auf und sah mich um. Ich lag in einem weichen Wasserbett in Mitten eines Raumes, das aussah wie eine ausgetrocknete Wassergrotte.
Außer dem Bett befanden sich ein blauer flauschiger Teppich, ein Waschbecken und eine Kommode in dem Zimmer.
Mein Blick erfasste eine große schwer aussehende Holztür in der Mitte des Raumes.
Wacklig stand ich auf und lief auf die Tür zu.
Als ich die Klinke runterdrückte, stellte ich überrascht fest, dass sie offen war. Die Tür knarzte laut, sobald ich begann sie aufzudrücken.
Vorsichtig steckte ich meinen Kopf aus dem Zimmer.
„Wow, du bist wach."
Ich fuhr erschrocken zusammen, als ich die Stimme rechts von mir hörte.
Ein hübsches Mädchen mit klaren meerblauen Augen und langem braunen glatten Haar stand vor mir. Die Haare gingen ihr locker bis zum Bauch und sie lächelte freundlich, als sie mich sah. Sie war ein paar Zentimeter kleiner als ich, was bei meiner Größe von 1,75m echt keine Kunst war. „Ich heiße Vivian.", stellte sich das Mädchen vor. „Ich bin mehr oder weniger deine Wache."
Verwirrt sah ich sie an. „Mehr oder weniger?", harkte ich nach.
Sie nickte. „Eigentlich pass ich nur auf dich auf, damit du nicht aus der Luftblase rausläufst und ertrinkst.", erklärte sie schulterzuckend.
Verständnislos sah ich sie an. „Was für 'ne Luftblase?"
Vivian lachte, als sie meinen Gesichtsausdruck sah. „Ich glaube, dass sollte dir unser König erklären."
Jetzt verstand ich gar nichts mehr. „Hä?! Was zur Hölle?!"
Sie grinste breit und verkniff sich sichtlich das Lachen. „Komm einfach mit."
Vivian harkte sich bei mir unter und zog mich mit sich.
Die Gänge sahen aus wie mein Zimmer nur in Gangform. Ein riesengroßer Wassergrotten-Palast. Wo war ich?
Zuerst war es mir unangenehm einer vollkommen Fremden so nahe zu sein, aber ihre gute Laune und ihre positive Ausstrahlung machten es mir unmöglich, ihr irgendwie zu misstrauen oder sie nicht zu mögen.
Vor uns tauchte eine Flügeltür auf. Vivian verlangsamte ihre Schritte und nahm eine elegantere Haltung an.
Selbst als sie die Tür aufstieß, sah man, dass sie sich bemühte, aufgerichtet weiter zu laufen. Der Saal, den wir betraten, erinnerte mich an einen Thronsaal aus Filmen.
Vivian zog mich in den Saal. „Eure Majestät."
Sie trat einen Schritt vor mich und verbeugte sich.
Ich sträubte mich davor mich zu verbeugen.
Trotzig sah ich zu dem Thron. Der Thron war aus einem dunkelblauen Gestein und mit hellblauen Polstern geschmückt. Muscheln und Gold- und Silberverzierungen schmückten den Thron. Er sah extrem aufwendig gestaltet und wertvoll aus.
Auf ihm saß ein um die 50-jähriger Mann mit dunkelgrauem Haar und hellen blauen Augen, die sich geradewegs durch mich durch bohren zu schienen.
Doch als der Mann zu Vivian sah, breitete sich ein ehrliches Lächeln auf seinem Gesicht aus. Seine Augen lächelten mit und es bildeten sich Grübchen. Es war dieses warme gütige Lächeln, dass ein Vater seiner Tochter zuwarf. Aber ich wusste einfach, dass Vivian und dieser Typ nicht verwandt waren. Sie teilten keine einzige Ähnlichkeit.
„Vivian, Kind, steh auf. Ich habe dich aufwachsen sehen, es besteht kein Grund für Förmlichkeiten.", hob der Mann seine tiefe Stimme..
Vivian richtete sich auf und strahlte den Mann an. „Ich bringe dir das Mädchen. Dies ist Louana Cryptickeeper.", stellte Vivian mich vor.
Sie wandte sich zu mir. „Das ist Aquarius. König von Atlantis."
Ich schluckte. Andrea Costa hatte Recht gehabt. „Was ist mit meiner Schwester und meiner Freundin passiert?", fragte ich kalt.
Vivian neben mir sah mich geschockt an. So mit einem König zu reden, war vielleicht respektlos, aber es gab keinen Zweifel, dass dieser Typ Schuld an dem Verschwinden von Estelle und Emma war.
Der König seufzte. „Juliane!"
„Juli reicht, Papa.", antwortete eine genervte Stimme.
Ein blondes Mädchen mit wunderschönen blauen Augen lief in den Thronsaal.
Sie war ein Stück größer als Vivian. Ich schätzte sie auf knappe 1,70m.
Während sie auf den König zulief, wanderte ihr Blick zu mir.
Neugierig musterte sie mich, wandte sich dann aber wieder ihrem Vater zu. „Was ist los?", fragte sie ihn.
König Aquarius nickte zu mir. „Würdest du sie bitte zu Emma Dechand und Estelle Cryptickeeper bringen? Dies ist Louana Cryptickeeper, Estelles jüngere Schwester."
Julianes Blick wies auf einmal große Intresse auf. „Das ist das Mädchen, das Kyle am Arm verbrannt hat?", hakte sie nach.
Ich hatte was bitte wie wann und wo bei wem gemacht?!
Der König musste meinen vollkommen überforderten Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn er seufzte erneut. „Tu bitte einfach was ich gesagt habe."
Juliane nickte widerwillig und gab mir ein Zeichen, ihr zu folgen.
Hinter ihr verließ ich den Thronsaal.
Eine Weile war es still, dann hob ich den Blick und sah sie an. „Ähm, Juliane-"
„Wenn du sterben willst, solltest du mich auf jeden Fall so nennen.", unterbrach sie mich bissig.
Ich hob eine Augenbraue. „Okay, Juli..."
Sie kniff die Augen zusammen, als sie meine abfällige Tonart bemerkte, sagte aber nichts.
Ich fuhr fort. „Was meintest du vorhin? Was hab ich mit diesem Kevin gemacht? Und wann, wie und wo?"
Juli schnaubte. „Er heißt Kyle, Louana."
Gleichgültig zuckte ich mit den Achseln. „Wie auch immer. Also? Was meintest du vorhin?"
Juli zögerte. Doch dann gab sie sich einen Ruck. „Erinnerst du dich an den Tag, an dem wir deine Schwester und deine Freundin mitgenommen haben?"
Ich nickte. „Als ihr mich auch fast mitgenommen habt?"
Juli nickte und sah starr auf den Weg vor sich. „Kyle war der Typ, der nach dir gegriffen hat. Als du ihn getreten hast, hast du seine Haut förmlich in Asche verwandelt. Und das ist echt komisch."
Ich runzelte die Stirn. „Warum?"
„Bei deinen Recherchen hast du ja erfahren, dass es Elementaner gibt. Wir sind die Wasser-Elementaner. Wir suchen seit Jahren an der Küste nach Menschen, die unser Gen geerbt haben. Wir Elementaner fühlen, wenn jemand ein Elementgen in sich trägt. Zum Schutz unserer Leute und der Genträger spüren wir, die Wasser-Elementaner, aber, wenn jemand das Feuergen in sich trägt, weil das Feuergen uns Wasser-Elementaner sehr verletzen kann." Jetzt sah sie mir endlich in die Augen. Ihr Blick war eindringlich. „Wir haben gemerkt, dass auch du ein Gen trägst. Du hast keinerlei Signale abgegeben, dass du das Feuergen besitzt, ganz im Gegensatz: Als Kyle dich berührt hat, hat er deutlich das Wassergen in dir gespürt. Und auch mein Bruder hat es gespürt. Aber als du nach Kyle getreten hast, hast du Feuer als Waffe angewendet und Kyle damit stark verletzt. Mein Bruder war der Ansicht, dass du etwas besonderes bist und hat Papa dazu überredet dich hierher zu bringen."
Ich verdrehte die Augen. „Und wie heißt dein Bruder, damit ich mich persönlich bei ihm bedanken kann, in die größte Scheiße meines Lebens reingebracht worden zu sein?"
Juli lachte spöttisch. „Ich dachte, du könntest kombinieren!" Sie sah mich höhnisch an. „Aydan Waterson ist mein kleiner Bruder."
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Atlantis - Stadt des Wassers
Fantasy„Von Feuer, Wasser, Erd' und Luft beschenkt, doch die rasende Zeit drängt; Kampf zwischen zwei der Mächte, sie muss entscheiden das Gefechte; Doch wenn das Licht zuerst erlischt, das Blute der Völker sich vermischt, Und für die Schatten Macht...