11.Kapitel

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Channel_of_sarah RoseOfTears13 , hier kommt euer erster Auftritt;)

Wir unterhielten uns eine Zeit lang. Ich erfuhr, dass man bei Emma das Element Wasser gespürt hatte, aber man bis jetzt noch nichts mit ihr getan hatte. Seit zwei Wochen war sie jetzt schon hier und das Einzige, was sie tat, war durch's Schloss geistern, essen, trinken und schlafen.
Ein paar Stunden später klopfte es erneut an der Tür und Juli kam erneut herein. „Mein Vater will euch sehen.", erklärte sie knapp und gab uns ein Zeichen, ihr zu folgen.
Emma und ich gehorchten schweigend.
Ich zitterte, aber versuchte, meine Angst zu verbergen. Natürlich hatte ich nicht vergessen, dass Wasser und Feuer verfeindet waren. Und ich hatte offensichtlich auch das Feuer in mir. Würden sie mich töten?
Als wir in den Thronsaal traten, wurden wir von lautem Geschrei empfangen.
Mein Blick wanderte zu der Ursache.
König Aquarius und eine junge Frau mit roten Haaren stritten sich offensichtlich ziemlich heftig. Die Frau schien sehr aufgebracht zu sein, ihre hohe Stimme redete auf Aquarius ein und trotz ihrer sturen Haltung sah sie elegant aus. Obwohl sie locker zwei Köpfe kleiner war als Aquarius, war sie nicht eingeschüchtert und ich zweifelte keine Sekunde daran, dass diese Frau es mit Aquarius aufnehmen konnte. Neben der Frau stand ein weiteres Mädchen. Sie war blond und ein echter Winzling. An die 1,50cm groß und dünn. Ihre goldblonden Haare und ihre Größe hätten sie vielleicht niedlich gemacht, aber etwas an ihr verlieh ihr etwas Bedrohliches. Die grün-braunen Augen funkelten gereizt, ihre Haltung war angespannt. Diese Person machte mir spontan mehr Angst als jede andere Person, die ich je getroffen hatte. Ihre Hand lag an Griff eines Dolches, der an ihrem Gürtel befestigt war, und sie schien nah dran zu sein, den Dolch zu zücken und König Aquarius zu erstechen.
Beide Frauen trugen schwarze Hosen aus Leder und rote Oberteile, wobei die Rothaarige sich für eine elegante Bluse und die Blonde sich für einen bequemen aber hübschen Pullover entschieden hatte.
Neben König Aquarius standen Aaron, Aydan und Aldwyn. Sie trugen blaue Hemden und schwarze Hosen und beobachteten den Streit zwischen der Frau und ihrem Vater misstrauisch.
Juli räusperte sich laut und genervt und sofort lagen alle Augen auf uns.
Auf dem Gesicht der Rothaarigen breitete sich ein ehrliches Strahlen aus. „Louana! Wie schön!"
„Lass den Mist, Saphira.", zischte Juli und zog mich und Emma zu Aquarius.
Gekonnt wich ich dabei Aydans Blick aus. Den Typ würde ich nicht mal mehr mit dem Arsch anschauen!
König Aquarius räusperte sich. „Louana, Emma, das ist Königin Saphira von Phoenix. Die Feuerkönigin, seit ihre Eltern tragischerweise ums Leben kamen.", presste er knurrend hervor.
Saphira beachtete ihn gar nicht und schenkte mir ein breites Strahlen. „Hallo, Louana. Wie ich gehört habe, beherrscht du mehrere Elemente. Als Feuerkönigin habe ich ein Recht darauf, dich nach Phoenix zu bringen, um das Feuer in dir zu trainieren."
Ich hob beide Augenbrauen. Diese Frau hatte ja ziemlich klare Vorstellungen.
„Sie bleibt hier!", mischte sich Juli mit ein.
„Ach ja, und das hast du zu entscheiden?", hakte das blonde Mädchen spöttisch nach.
„Im Gegensatz zu dir bin ich Prinzessin und werde bald Königin sein! Und was bist du nochmal, Shi?", fauchte Juli sie an.
„Ich bin Kriegerin und beschütze Leute wie dich davor, einen schmerzhaften Tod zu sterben!", zischte Shi.
„Na, Bravo. Mit dir im Schloss wären wir vermutlich bestens geschützt.", spottete Juli.
„Schluss jetzt!", fuhr Aquarius seine Tochter an und warf ihr einen warnenden Blick zu.
Juli presste die Lippen zusammen und schwieg widerwillig.
„Ich finde, Louana sollte selbst entscheiden, wo sie hin will.", meldete sich Aldwyn zu Wort.
Warum konnte ich sie plötzlich auseinanderhalten?
„Was mischt du dich ein?!", schrieen Aquarius und Saphira gleichzeitig.
Jetzt reichte es. „Ich lass mir von keinem sagen, wo ich hin muss, verstanden?!", rief ich eindringlich. Aufgebracht sah ich Aquarius und Saphira an.
Von Shi war ein schadenfrohes Glucksen zu hören und auch bei Juli konnte ich die Andeutung eines Grinsens sehen.
Aquarius massierte sich die Schläfen. „Louana. Saphira unterschätzt die komplette Situation. Sie will dich nur, weil du etwas Besonderes bist."
Das war mir schon klar. Höhnisch sah ich Aquarius an. „Und ihr wollt mich aus einem anderen Grund, nämlich..."
Schweigen.
Saphira sah Aquarius triumphierend an. „Siehst du!"
Genervt sah ich sie an. „Das heißt aber noch lange nicht, dass du gewonnen hast!"
Jetzt sah Aquarius sie schadenfroh an.
Emma nahm meine Hand und drückte sie.
Da fasste ich einen Entschluss. „Ich bleibe hier. Emma ist hier und bei euch hab ich niemanden."
Saphira kniff die Augen zusammen, sah plötzlich wütend aus. „Shi, wir gehen!"
Einen eleganteren Abgang hatte ich noch nie gesehen. Saphira schritt erhaben auf die Tür zu. So viel Eleganz war bewundernswert.
Shi seufzte leise.
Ich bemerkte, wie sie Juli einen Blick zuwarf, den ich nicht deuten konnte. Ein stummer Hilferuf, eine Klage.
Und noch mehr überraschte mich Julis Erwiderung des Blickes. Ein aufmunterndes Lächeln, ein aufforderndes leichtes Nicken, ein verständnisvoller Blick.
Shi wandte sich um und hastete Saphira nach. Mit lautem Fluchen knallte sie die Tür hinter sich zu.
Ich hörte jemanden laut lachen und erstarrte.
„Diese Feuer-Prinzesschen halten sich auch immer für was Besseres.", kommentierte Aydan spöttisch.
Jetzt war das Fass übergelaufen.
Kraftvoll wirbelte ich herum und schleuderte meine Faust genau dahin, wo ich sie schon immer mal haben wollte: In Aydans Gesicht.

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