10.Kapitel

128 8 2
                                    

Erster Auftritt von Crazy_Little_Cupcake und SaikoOotsutsuki :) ~ Jana;)

Entgeistert sah ich sie an. „Was?!"
„Gut, nur 4 Minuten jünger, aber immerhin.", fuhr Juli fort.
Wow. Ich hatte ja weit verfehlt. Aydan war nicht mit einem Wassermensch befreundet gewesen, er war selbst einer!
Juli zog mich weiter. „Und jetzt komm endlich. Du willst schließlich deine Schwester und deine beste Freundin sehen."
Sie öffnete eine Tür und was ich dahinter sah, erfüllte mich mit Freude. Ich sah zwei Menschen, von denen ich gedacht hatte, sie nie wieder zu sehen.
Alle Sorgen fielen von mir ab.
Emma wandte sich zuerst zur Tür. Ein breites Strahlen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie auf mich zu rannte und mir stürmisch um den Hals fiel. „Lou, wieso bist du denn hier?"
Ich drückte sie an mich und atmete tief ein.
Es tat so gut, sie wiederzusehen. Ihre Stimme zu hören.
Der ganze Schmerz verschwand. Sie lebte.
Als Emma mich losließ, fand ich mich in anderen Armen wieder.
Estelles beruhigender Vanilleduft hüllte mich ein.
Was das anging, wurden wir Menschen vermutlich nie erwachsen. Die Umarmung der großen Schwester tat auch nach Jahren noch gut. „Es.", flüsterte ich überwältigt.
Estelle sah mich warm an. „Lou."
Emma mischte sich wieder ein. „Tut mir ja echt leid, aber ich würde trotzdem gerne wissen, wie du hergekommen bist."
„Sie ist das Mädchen, das Kyle den Arm verkohlt hat.", meldete sich Juli zu Wort. „Ich lass euch jetzt mal allein."
Damit schloss sie die Tür.
Emma und Estelle sahen mich geschockt an.
Verwirrt hob ich die Augenbrauen. „Was ist?"
Emma seufzte. „Hat dir Juliane schon gesagt, was du getan hast?"
Ich nickte. „Jap, ich hab diesen Kyle-Typen ein bisschen Haut versengt. Außerdem spüren sie bei mir sowohl Feuer als auch Wasser. Warte... Feuer und Wasser? Geht das überhaupt?"
Jetzt erst schien ich richtig zu realisieren, was Juli gesagt hatte.
„Eigentlich nicht. Zumindest ist es noch nie vorgekommen, Lou. Und deswegen bist du hier. Aber auch weil du sehr mächtig sein musst.", antwortete Estelle. „Normale Feuer-Elementaner müssen sich extrem anstrengen unter Wasser ihr Feuer zu entzünden. Es ist extrem kraftraubend und nur sehr erfahrene Feuer-Elementaner sind dazu imstande."
Ich hob abwehrend die Arme. „Ich bin danach auch am Strand zusammengebrochen, okay?"
Emma nickte. „Ich glaube, dass du Glück hattest. Deine Panik hat dieses Feuer erschaffen. Dass du nach so einer kleinen Flamme im Wasser so erschöpft bist, zeigt, dass du wahrscheinlich nicht so mächtig bist, wie Aydan angenommen hat."
Ich zuckte mit den Achseln. „Mir eigentlich scheißegal. Was ist mit euch? Wenn ihr hier seid, heißt das ja, dass ihr auch Elementaner seid. Was ist euer Element?", fragte ich neugierig.
Estelle lächelte. „Emmas ist Wasser, sie wird also hierbleiben und dir zur Seite stehen können. Ich werde heute aber leider gehen. Mein Element ist Luft und ich werde jeden Moment abgeholt."
Enttäuschung machte sich in mir breit.
Estelle schien es zu bemerken. Sanft nahm sie mich in ihre Arme. „Ich komme wieder, Schwesterherz."
Ich antwortete nicht. Ich hasste diese Leute, sie hatten mir meine beste Freundin, meine Familie, mein gesamtes Leben genommen.
In dem Moment klopfte es an der Tür und sie wurde sofort aufgerissen.
Ein kleines braunhaariges Mädchen kam herein. Sie war höchstens 165cm groß, aber selbst so groß würde ich sie nicht schätzen.
Sie hatte braune aufmerksame Augen, in denen man deutlich das Temperament des Mädchens erkennen konnte.
Hinter ihr kam ein größeres Mädchen herein. Sie war größer als ich und hatte blonde kurze Haare. Ihre Augen hatten die gleiche Farbe, wie die des ersten Mädchens, aber ihre Augen strahlten Wärme und Ruhe aus.
Hinter ihnen kam Juli wieder ins Zimmer. „Estelle, bist du soweit?", fragte sie.
Estelle nickte.
Ich bemerkte den stechenden Blick des braunhaarigen Mädchens und sah sie erwartungsvoll an. „Ist was?", fragte ich etwas aufbrausend.
Sie musterte mich spöttisch. „Was bist du denn für ein Scheißkind?"
Mir klappte die Kinnlade runter. „Bitte was?!"
Um ihre Lippen lag ein schiefes Grinsen, aber ich wusste trotzdem nicht, ob sie es ernst meinte oder nicht.
Das größere Mädchen stieß ihr hart mit dem Ellbogen in die Hüfte und sah sie warnend an.
Entschuldigend lächelnd drehte sie sich zu mir. „Sie hat nur von deiner interessanten... Genkonstruktion gehört.", meinte das große Mädchen. „Ich bin Livia und das ist meine Zwillingsschwester Primrose, Spitzname Rose. Wir sind die Luft-Prinzessinnen."
Ich verschluckte mich fast an meiner eigenen Spucke. Zwillinge?! Die zwei glichen sich nicht mal ansatzweise, wenn man von den Augen absah. Und auch vom Charakter waren sie grundverschieden. Während Livia die Erscheinung einer warmen und gütigen Prinzessin verkörperte, glich Primrose einer gefährlichen und kalten Kriegerin. Kurz: Livia entsprach genau meiner Vorstellung von einer Luft-Elementanerin, während Primrose das komplette Gegenteil darstellte.
„Jap, aber wenn du mich einmal Primrose nennst, reiße ich dir deine Augäpfel raus und verbrenne dich bei lebendigem Leibe, während ich singend deinen Körper mit einem Schwert aufspieße.", flötete Primrose. Das spöttische Grinsen war nicht verschwunden, aber in ihren Augen lag eine ernstgemeinte Warnung. Ich wusste, dass sie mich nicht nur einschüchtern wollte, sondern es ernst meinte.
Ich nickte knapp.
Estelle umarmte mich kurz. „Wir sehen uns, kleine Schwester.", flüsterte sie aufmunternd, dabei klang ihre Stimme nicht optimistischer als meine geklungen hätte, wenn ich jetzt sprechen würde.
„Wie süß. Ich glaube, ich shippe euch.", kommentierte Rose gut gelaunt.
Entgeistert sah ich sie an. Okay, die war definitiv nicht mehr ganz dicht.
Rose zwinkerte mir zu. „Schau mich nicht so an, als wäre ich eine Außerirdische. Wir sehen uns, Scheißkind."
Livia seufzte nur und führte Estelle aus dem Raum.
Rose folgte ihnen, immer noch mit diesem schiefen Grinsen.
Auch Juli ließ Emma und mich allein zurück.
Emma grinste breit. „Die ist echt nicht normal, aber ich mag sie irgendwie."
Ich nickte und musste widerwillig auch grinsen. „Jap ich irgendwie auch. Aber die hat definitiv einen an der Klatsche."
„Du auch.", bemerkte Emma belustigt.
Entsetzt sah ich sie an. „Aber doch nicht so krass oder?"
Emma schien nachzudenken.
Ich trat einen Schritt auf mich zu. „Echt jetzt?!"
Sie musste lachen. „Vielleicht nicht ganz so, aber auf deine Weise bist du auch nicht grad normal."
Wir lachten beide.
Emma sah mich fast schon erleichtert an. „Ich bin froh, dass du da bist."
„Jap, ich auch.", murmelte ich.
Wir beide sahen uns emotionslos an.
Der Ernst war zurückgekommen.
Denn ich wusste immer noch nicht, ob ich das hier wirklich mögen sollte.
Was würden sie hier mit mir machen?

Atlantis - Stadt des WassersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt