16. Kapitel

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Wir traten zusammen durch die Wasserwand. Aiana griff nach meiner Hand, weil ich noch ziemlich unbeholfen herum ruderte.
Aydan musterte mich spöttisch. Seine Haut war jetzt bläulich und mit Schnörkeln übersehen, so wie eigentlich bei jedem. Abgesehen von Ayana. Sie sah aus wie immer.
„Hast du noch nicht mal das Seepferdchen?", fragte Aydan seufzend nach.
„Natürlich nicht, ich wohn ja nur am Meer, Idiot.", zischte ich sarkastisch und versuchte verzweifelt meine Balance wiederzugewinnen.
Aber meine neue Gestalt war mir so unvertraut, dass ich es einfach nicht hinbekam.
Ich sah, wie auch Juli vergeblich versuchte, ihr Lachen zu unterdrücken. „Du siehst aus wie ein Storch unter Wasser.", kommentierte sie.
Ja, ich liebte ihre Direktheit wirklich...
Aiana achtete nicht auf sie und gab mir Tipps, wie ich sicherer werden konnte. Tatsächlich fand ich meine Balance schnell.
Dankbar sah ich sie an. „Danke."
Aiana lächelte breit. Sie wirkte dabei so niedlich. „Bitte. Ich hatte selbst solche Probleme, als ich das erste Mal hergekommen bin."
„Dann können wir ja endlich los.", meinte Aydan genervt und schwamm voraus.
Aiana griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her.
Das war auch gut so, da ich immer noch mit meiner Balance zu kämpfen hatte, damit ich nicht einfach davon trieb und ich definitiv keinen Meter weit geradeaus schwimmen konnte.
„Wo schwimmen wir eigentlich hin?", fragte ich neugierig.
„Zu den 4 Portalen. Oder wie willst du sonst auf dem schnellsten Weg nach Florentina kommen? Wir sind hier mitten im Atlantik und mein Zuhause liegt in einer Taleinbuchtung auf einem Berg in Kanada.", erklärte Aiana verträumt.
„Können euch denn keine Menschen sehen? Ich meine, es kommen doch bestimmt mal welche auf den Berg, oder nicht?", hakte ich nach.
„Alle Städte der Elemente sind geschützt. Ein uralter Zauber umgibt sie schon seit einer Ewigkeit, sodass sie nur durch Portale oder Geheimwege betreten werden können. Portale gibt es nur in New York, Atlantis, Florentina, Phoenix und Tornair, deswegen ist der häufiger benutzte Weg der Geheimweg.", erklärte sie.
„Was ist der Unterschied?", fragte ich verwirrt.
Aiana sah mich an, als wäre ich komplett dumm. „Portale verbinden nur die Elementstädte und New York miteinander, da New York häufig als die Stadt der Menschen angesehen wird.
Geheimwege sind vor Ort. Ich erklär's dir mit meiner Heimat. Florentina kann man nur durch Portale oder durch einen Geheimweg betreten, das weißt du ja schon. In unserem Fall ist es ein Baum im Norden der Taleinbuchtung, in der Florentina liegt. Du musst gegen ihn laufen, also quasi durch ihn durch, dann kommst du nach Florentina.", meinte sie nachdenklich.
Aha, super. Also so eine komische Hogwarts-Gleis-9 3/4-Mauer.
Vor uns sah ich die Stadtmauer, sie wirkte bedrohlich, aber ich fragte mich, warum es die gab. Konnte man nicht mit Leichtigkeit drüber hinweg schwimmen?
Als ich das Aiana fragte, lachte diese laut auf. „Atlantis ist von einer Art Kuppel umgeben, nur den unteren Teil kann man in Form einer Mauer sehen. Wenn du versuchst, über die Mauer zu schwimmen, zerfetzt es dich in 1.000 Stücke. Würde ich nicht versuchen."
Oh.
Die Wächter verbeugten sich tief, als wir an ihnen vorbeikamen und durch's Tor schwammen.
Juli nickte ihnen zu.
Außerhalb der Mauern erdrückte mich die Weite um mich herum förmlich. Weiter weg sah ich einen Fischschwarm und noch weiter weg einen riesigen Wal.
„Juli, pass auf, dass dich nicht schon wieder ein Wal überrollt.", kommentierte Aaron glucksend.
Juli sah ihn genervt an, doch Aarons spöttisches Grinsen verschwand nicht.
„Los kommt.", forderte sie uns auf und schwamm los.
Kurze Zeit später tauchte vor uns eine riesige Unterwasserhöhle auf.
Vor ihr waren mehr Wachen positioniert, als vor dem königlichen Schloss.
Als wir in die Höhle tauchten, starrte ich staunend auf die vier Tore, die vor mir auftauchten. Das Eine war rot, ein Anderes grün, eines war weiß und das Letzte war schwarz.
Juli schwamm bestimmt auf das grüne Tor zu.
„Sind das diese Portale?", fragte ich neugierig.
„Ne, die tun nur so. Eigentlich sind das Garderobenständer.", erwiderte Aydan sarkastisch.
„Wow, Garderobenständer? Was Besseres ist dir nicht eingefallen? Das ist so unlustig.", erwiderte ich genervt.
„Und du bist so nervig.", feuerte Aydan zurück.
„Ehrlich gesagt, gehst du mir gerade mehr auf die Nerven.", murmelte Juli.
Aydan funkelte sie gereizt an, aber das interessierte Juli herzlich wenig.
Sie lief auf die Portale zu und blieb vor dem grünen Tor stehen. Juli sah zurück und sah mich an. „Bist du bereit?"
Ich nickte.
Juli verschwand im Portal, das Grün schien sie förmlich zu verschlingen.
Nacheinander gingen auch Aldwyn, Aaron und Aydan durch das Tor.
Aiana schob mich zum Portal. „Na los, ich geh nach dir."
Ich atmete tief durch und lief in das Portal rein.
Und dann fiel ich.

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Mann, hat dieses Kapitel lang gedauert, obwohl nicht mal viel passiert ist! Ich hatte einfach überhaupt keinen Bock in letzter Zeit. Sorry;) Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit motivierter bin!XD
~ Jana

Atlantis - Stadt des WassersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt