Kapitel 1

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Das Treppenhaus war genau so schwül wie sonst und das Wetter draußen war nicht viel besser. Die Sonne brennte mir ins Gesicht und ich hoffte, ich würde eine Sonnenbrille in meiner Badeshorts haben. Ich fühlte mit zwei Fingern in meine Tasche und zu meiner eigenen Überraschung, hatte ich sogar noch eine dabei!

Zufrieden setzte ich sie mir auf die Nase und machte mich weiter auf den Weg...

ABER erst musste ich was essen, sonst würde ich es wahrscheinlich nicht überstehen. Ich war morgens echt ein Pessimist...

Als ich in die Straße des Mediakraftbüros anbog, wurde ich schon lautstark begrüßt!

"Jaaakkkkoooooo!!" Schrie Marti von Balkon aus und winkte über das Geländer wie ein Verrückte. Ich versuchte so gut wie möglich zurück zu grinsen und ging dann weiter, ins Treppenhaus in den 2. Stock. Vor der Tür schwante mir nichts gutes als ich Frodo und Flo schon singen hörte und zwischendurch Gebelle. Ich denke, es war Kiba. Wenn nicht, hatte Flo echt was zu tun mit demjenigen.

Ich holte einmal tief Luft und Schloss auf. Ich hatte mit dem schlimmsten gerechnet, doch DAS war echt unerwartet...

Die Türklinke wurde langsam von meiner Hand runtergedrückt und ich machte die Tür einen Spalt breit auf. Das war ich sah, war so neu wie auch schön.

Marti hatte sich vom Balkon runterbewegt und saß nun spielend mit Kiba auf dem Boden. Also war es wohl sie gewesen, die gebellt hatte. Ein Glück! Wenn Marti da so auf dem Boden saß, sah er aus wie ein kleiner Junge...mit Bart...kranke Vorstellung..

Felix, Frodo und Flo saßen am sogenannten "Meetingtisch" und überlegten über das Thema des neuen Songs.

"Hey Jako! Auch mal wach", grinste Frodo und winkte mich zu ihnen. "Es ist doch noch früh!", konterte ich und ließ mich auf den nächst freien Stuhl fallen. Ich ließ mich nach hinten sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. "Tja, für dich ja.", lachte Flo und dann lag plötzlich ein Blatt Papier vor mir. Ich schaute mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue hoch und sah Felix, der auf das Blatt zeigte und dann sagte: "Ideen für'n Song!" "Ahh!", platzte es mir heraus und nach einem lauten Gähner las ich den Zettel.

"Du bist aber auch echt ein Langschläfer, Jako", lachte nun Marti und setzte sich auf den letzten freien Platz am Tisch, doch ich hörte ihm nicht mehr wirklich zu. Ich war in einen Stickpunkt versunken:

Großstadt!

Darunter konnte ich mir so viel vorstellen. Viele dunkle Straßen, drängende Geschäftsleute und Horden von Touristen, die dich unfreundlich zur Seite schubsen und an ihren Bier nippen. Ich kannte das ja nur zu gut. Wenn du hier durch Berlin läufst wirst du öfters von gestressten Bänkern angemault, dass du doch schneller laufen sollst. Die Idee, wie ich fand. Die gestresste Welt heutzutage und den drängenden Alltag aller ist es Wert, über ihn ein Lied zu schreiben...

"Woran denkst du, Jakob?", fragte Felix mich interessiert und stütze seinen Kopf auf seine Hände. Ich erzählten ihnen gebannt von meinen Ideen und sie nickten nur alle zustimmend. "Ich finde die Idee super! Ich meine, die gestresste Welt nervt doch jeden, oder?" sagte Felix und verleihte mit Gesten seiner Frage Nachwirkung. "Ich finde es auch toll und...vielleicht könnte Tommy wieder rappen. Würd' doch passen, was?" Fragte ich und bekam als Antwort wieder zustimmendes Grinsen und Nicken.

"Okay, dann ist das ja beschlossen!"

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