Kapitel 13

243 14 0
                                    

Ich schaute ihn verwirrt an. Was wollte er mit diesem Grinsen bezwecken? Was war denn jetzt in Jako gefahren. "Ähm...wenn ich kann, würde ich gerne!", sagte ich leise, lächelte dann aber und schaute leicht rot auf meine Hände. Dann schaute ich vor uns auf eine Wanduhr. Oh Mann, es war schon halb 11! "Du Jako, ich würde gerne auch bald schlafen gehen. Ich bin echt müde!" Ich lächelte ihn entschuldigend an, doch er winkte nur ab. "Ach, kein Ding. Komm, ich gib dir Sachen und wenn du willst, kannst du vorher auch noch duschen gehen. Du kannst einfach wieder in Sachen von mir schlafen." Auch Jako lächelte, aber ein wenig verschmitzter als sonst. Was war passiert, während ich nicht da war, das er plötzlich so lässig und offen mir gegenüber war?

Jako PoV (30 Minuten zuvor)

"Du stehst auf Fanny, nicht?", warf Felix plötzlich in den Raum, ganz plötzlich. Ich war so verwirrt, das ich gleich drei verschiedene Akkorde hintereinander spielte, bevor ich mir wieder fasste. "I-ich weiß nicht, was du meinst, Felix!" Ich versuchte so sicher wie möglich zu klingen, aber mir stieg die Röte ins Gesicht. Er hatte ja irgendwie Recht, aber auf sie stehen, war halt nicht genug! "Ach Jako, jetzt stell dich nicht dümmer, als du so schon bist! Ich seh doch, wie du dich um sie sorgst und sie anguckst. Aber um dich zu beruhigen: Auch sie scheint dich zu mögen", erklärte er mir. Beim letzten Satz verspielte ich mich wieder und fluchte, sah mit geweiteten Augen zu Felix. "Bist du dir sicher?" Felix drehte sich in seinem Schreibtischstuhl zu mir und grinste. "Natürlich, siehst du ihre Blicke etwa nicht? Sie schaut dich verdammt verschossen an, was by the way, total knuffig rüberkommt, da DU genau so guckst, wenn sie in der Nähe ist." Ich wurde noch röter als zuvor und war nun wahrscheinlich schon eine Tomate. "Aber verschossen reicht halt nicht...", murmelte ich so leise es ging, ich redete eher mit mir selbst. Ich wollte auch gar nicht, das Felix das hörte, er tat es aber trotzdem. "Wie meinst du das?", fragte er mich und hob eine Augenbraue fragend und auch leicht verwirrt hoch. Ich seufzte und dachte daran, das mir das, was ich jetzt sagen würde, nachher verdammt leid tun würde, aber ich sagte es trotzdem: "Ich kann dir das leider nicht sagen. Ich versteh es ja selber noch nicht ganz. Aber wenn ich es verstehe, erzähl ich es dir, ok Kumpel?" Ich sah die Enttäuschung in Felix Blick, doch er ließ mit einem Nicken davon ab und wir machten einfach still schweigend weiter. Armer Felix, aber ich konnte es nicht sagen. Es würde nur alle verwirren, da es mich ja selber verwirrte...

Nun standen wir in meinem Zimmer und ich wollte ihr eigentlich nur was zum Anziehen geben, doch dann stolperte ich. Wie in Zeitlupe flog ich förmlich auf sie zu, stoppte praktisch direkt vor Fanny. Unsere Gesichter waren uns so verdammt nah, das ich ihren süßen nach Mate riechenden Atem direkt an meinen Lippen spüren konnte, als diese sich mit meinen verschlossen...

ZukunftsgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt