Kapitel 8

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Langsam bewegte ich mich in Richtung Küche. Das Scheppern von Töpfen und Tellern wurde immer lauter. Wer zur Hölle stand schon um fast 5 Uhr in der Küche und kocht?! Egal, wer da nun stehen würde, ich würde ihm eine verpassen, würde er mich auch nur eine Millisekunde voll texten oder nerven.

Als ich an der Küchentür angekommen war, stand sie sperrangelweit offen und ich traute meinen Augen nicht, wer da in der Küche stand. Vor mir stand Frodo. Er stand mit einer Pfanne, vier Tellern und Eiern in der Hand da und versuchte so gut wie möglich alles zu balancieren, damit nichts runterfällt. Doch dann wackelte der Geschirrstapel und drohte auf dem Boden zerscheppern. Doch ich war schneller. Blitzschnell machte ich einen Satz nach vorne und fing die runterfallenden Teller auf. Ich stellte sie auf dem Küchentisch ab. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, was aber zu einem lauten Gähner wurde.

Frodo stellte auch die anderen Sachen ab und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn und ließ ein Geräusch aus seinem Mund, das sich wie 'Puh' anhörte. "Danke, Jako. Du hast die Teller gerettet!", sagte Frodo leicht verlegen lachend und kratzte sich am Hinterkopf. Normalerweise hätte ich nur irgendwas gemurmelt und wäre gegangen, da es viel zu früh war und ich eindeutig nicht ausgeschlafen, aber die Sache interessierte mich. "Du Frodo? Was machst du so früh morgens in der Küche?" Ich ließ mich neben den Tellern auf einen Küchenstuhl fallen und beobachtete Frodo, wie er die Pfanne auf den noch kalten Herd stellte. "Naja, ich hab Hunger, okay? Darf ich mir da nichts zu essen machen?" Er drehte sich grinsend zu mir, erntete aber nur einen leicht genervten Blick. "Jetzt bin ich eh wach, das ist mir jetzt eh egal." Ich stand wieder auf und ging zum Kühlschrank, um mir aus diesem eine Mate zu holen. Vielleicht würde sie meinen Morgen ja noch versüßen!

"Wer ist eigentlich das Mädchen in deinem Bett?" Erschrocken blieb ich in der Bewegung den Kühlschrank wieder zu schließen stehen und starrte dann zu Frodo. "W-wen meinst du?" Frodo verdrehte die Augen und nahm ein Ei. "Tu nicht so scheinheilig. Ich hab da doch genau ein Mädchen in deinen Armen gesehen und sie hatte Tommys T-Shirt an. Wer ist sie?", fragte Frodo nun wieder in grinste bis über beide Ohren. Ein wenig verstört schaute ich ihn an. "Da- Moment! Wann warst du in meinem Zimmer? Wieso warst du in meinem Zimmer?!" Meine Stimme hörte ich heiser an. Immer wenn ich nervös oder verärgert war, wurde meine Stimme so. Wieso sie genau jetzt so war, konnte ich nicht ganz deuten. Wieder zurück auf dem Weg zum Küchenstuhl versuchte Frodo mir das ganze ein wenig verlegen zu erklären. "Naja, also: Wir sind heute so gegen 4 Uhr wiedergekommen und die anderen sind direkt sclafen gegangen. Aber ich hatte Hunger und...wollte dich fragen, ob du auch was willst, dann hab ich aber dieses Mädchen in deinen Armen gesehen und gedacht: Da stör ich lieber nicht." Am Ende wurde sein Grinsen immer breiter und er wackelte provozierend mit den Augenbrauen. Ich hingegen starrte ihn geschockt an.

"Du warst wirklich in meinem Zimmer und wolltest mich wecken, damit du mich fragst, ob ich was zu essen will?! Bist du eigentlich lebensmüde?! Du weißt ganz genau, das ich erstens nie genug Schlaf kriege und zweitens-" "Das Mädchen ist echt heiß! Lief da irgendwas bei euch?" Mit diesen Worten unterbrach mich Frodo und ich schwöre bei Gott: Hätte ich gewusst, dass niemand anderes im Haus wäre, hätte ich ihn wahrscheinlich getötet! 'Aber er weiß doch gar nichts von ihrer Geschichte, Jako' Das war mir in dem Moment aber scheiß egal, Gewissen!

Drohend stand ich von meinem Stuhl auf und stellte mich direkt vor Frodo. Ich war ungefähr 15 cm größer als er, weswegen ich mich ganz vor ihm aufbaute und somit viel bedrohlicher wirke als sonst. "Ä-ähm, Jako? H-hab ich was falsches g-gesagt?" 'Jako, überleg was du da tust verdammt!' Ich wollte jetzt einfach nicht auf mein Gewissen hören. Wie konnte er es wagen sowas zu sagen! Nach allem, was sie durchgemacht hatte! Er wusste doch gar nichts! 'Genau, Jako! Er weiß rein gar nichts! Hör auf!'

"Du...."

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