Ohne zu klopfen stieß ich mit meiner Schulter die Tür leicht auf und lächelte Jako aufmunternd an. "Hast du mir keine Aspirin geholt?", fragte er und zog eine Schnute. Ich versuchte mir ein kichern zu verkneifen, was aber nicht ganz so leicht war. Jako sah schon zimlich süß aus, wie er da so in die Decke gemummelt mich gespielt traurig anschaute. Ich setzte mich immer noch lächelnd auf die Bettkante und legte den Löffel auf die Bettdecke. Da, wo ich seine Brust vermutete, damit ich mir die Tasse richtig auf den Schoß stellen konnte. Als Jako den Inhalt der Tasse sah, leuchteten seine Augen vor Vorfreude. "Felix hat gesagt, das du, wenn du krank bist, gerne Buchstabensuppe isst." Ich musste lachen als er gespielt hustend sagte: "Ähm, ja...ich bin so krank!! *hust hust*" Kopfschüttelnd nahm ich den Löffel wieder und nachdem ich was von der Suppe auf den Löffel getan habe (und Jako sich aufgesetzt hatte), hielt ich ihm den Löffel hin. Er machte den Mund weit offen und sah irrsinnig nach einem kleinen Kind aus. Schon irgendwie niedlich. "Ich soll dich auch noch füttern?", fragte ich kichernd und steckte ihm den Löffel in den Mund. Die Suppe war schon ein wenig abgekühlt, weswegen sie gut zu essen war.
Nachdem Jako die Suppe runtergeschluckt hatte, sagte er eifrig: "Hallo? Ich bin krank!! ich kann nicht alleine essen!!" Und ich sah, dass er sich ein Lachen verkneifen musste. Theatralisch seufzte ich und hob noch einen Löffel mit Suppe zu seinem Mund. Jako grinste freudestrahlend und machte genüsslich die Augen zu, während ich ihn fütterte....mit Buchstabensuppe. Das könnte lange dauern!
Nach ungefähr einer halben Stunde war die Suppe leer und stand auf dem Nachttisch, also die leere Tasse mit dem Löffel. Jako und ich lagen nebeneinander auf dem Bett und starrten an die Decke. Felix hatte Recht. Die Suppe hatte Jakos Kopfschmerzen wirklich vertrieben. Aber wenn ich ihn jetzt jeden Morgen mit Buchstabensuppe füttern musste, würde ich irgendwann abhauen vom dem ständigen Suppengeruch und Jako würde fett werden. Das wollte er und ich nicht. Ja, Jako war nicht hässlich. Er war ziemlich attraktiv, wie ich fand. Er war groß, relativ dünn, hatte wunderschöne rehbraune Augen und ein tolles Lächeln. Außerdem mochte ich seine langen Haare, durch die ich nur zu gern wuscheln würde...Wow, dass hörte sich echt so an, als ob ich mich in ihn verliebt hätte. Tja, schaden konnte es nicht. Denn mit ihm konnte ich mir gut vorstellen, eine lange gemeinsame Zeit zu erleben. Ich hoffte nur, er dachte genauso...
"An was denkst du, Fanny?"
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Zukunftsgeschichten
Hayran KurguJako: Youtuber, Musiker und ein ganz normaler 24 jähriger. Bis er auf die mysteriöse Fanny trifft, aus der er einfach nicht schlau wird. Und was bedeuten diese Träume? Und die Zahlen? Er weiß es nicht, aber er weiß: Es hat nichts gutes zu bedeuten...