Kapitel 12

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Die nächsten Tage waren ereignislos, unglaublich ereignislos, da ich leider im Bett bleiben musste. Die beiden Zwillinge hatten, aufgrund meiner ständigen Kotzattaken beschlossen mich nicht aus meinem Bett zu lassen. Ein dankeschön an dieser Stelle. Sie kamen alle paar Stunden aus dem Laden hoch zu mir in die Wohnung und sahen nach mir, stetig und immer im Wechsel, alle 3 Stunden einer. Und ungefähr passend dazu übergab ich mich alle 6 Stunden. Habt ihr schon das Muster erkannt?

Nach knapp ner Woche durfte ich zaubern, war volljährig und sorgte dafür, dass das übergeben aufhörte, zumindest für 24 Stunden...

Fred und George waren nett zu mir, soweit ich das beurteilen konnte und halfen mir, gaben mir essen und Klamotten, Geld und für längere Zeit einen Schlaf platz. Das das keine Lösung für immer war, wusste ich. Alles lief super, bis zu diesem einen Tag...

Ich aß gerade das Essen, dass George mir gebracht hatte und beobachtete wie die Sonne unterging, ich versteckte mich nun schon seit ein paar Wochen bei den Zwillingen und hatte nichts daran auszusetzen, seit ich den Zauber gegen das Übergeben gefunden hatte, ein sehr praktischer Übrigens. Es war kurz vor der Hochzeit von Fleur und Bill und Harry, Ron, Hermine und Ginny waren unten im Laden, da sie Fred und George vermisst hatten.

Ich hatte mich den ganzen Tag entspannen können, hatte keine Probleme gehabt und genoss alles, bis Fred hoch kam.

,,Versteck dich, jetzt sofort!" er sah besorgt aus und war offensichtlich in Eile, kleine Sorgen falten hatten sich um seine Augen und auf seiner Stirn gebildet und er schaute mich fast ängstlich an.

,,Ok, beruhige dich. Was ist den passiert?" fragte ich gelangweilt und sah ihn aus genauso gelangweilten Augen an.

,,Harry, Ginny, Ron und Hermine kommen noch hoch, also verstecke dich gefälligst, ich habe nähmlich keine Lust auf Schwierigkeiten." flüsterte er auf gebracht und schwang nebenbei seinen Zauberstarb um mein Geschirr wegzuräumen und die beweise für meine Anwesenheit zu entsorgen. Wäre bei Harry bestimmt nicht so gut angekommen, wenn ich hier ruhig gesessen hätte. Fred schob mich sanft aber beständig in "mein Zimmer" und schloss die Tür wieder.

Kurz danach wurde sie wieder aufgerissen ,,Und bitte, sei ganz still, ja!?!"

,,Beruhige dich jetzt und geh, du willst doch deine Gäste nicht warten lassen?" fragte ich und zeigte ihm das dümmste grinsen das ich aufbringen konnte.

Dann wurde die Tür wieder komplett verschlossen und Stimmen waren zu hören. Die Stimmen meiner ehemaligen Freunde die mich so hintergangen hatten, mich so zerbrochen hatten. Oh wie ich sie hasste, ich konnte mein Blut pochen hören, ich spürte den Hass durch mich durch fließen, unaufhaltsam und so böse.

Wie hatten sie mich so verletzten können? Ich hatten ihnen vertraut, mich ihnen geöffnet wie ich es noch bei keinem getan hatte. Doch sie hatten nur an sich selbst gedacht, ihnen war es egal gewesen, dass sie mit meinen Gefühlen spielten.

Und plötzlich war die Tür offen, nur einen kleinen Spalt, keiner hatte es bemerkt, nicht mal ich. Ich hatte die Kontrolle verloren, nur ganz kurz. Und ich mochte es nicht, wie könnte man es auch mögen von jemand anderem gesteuert zu werden, von einer Fremden Macht, von dem Hass.

Und obwohl ich die Tür nicht hatte öffnen wollen, sah ihn hinaus, aus dem kleinen Spalt und was ich sehen konnte ließ mein Blut überkochen, wieder konnte ich es spüren, war es doch so deutlich, zu deutlich, als würde ich es sehen können, hören, schmecken und spüren, alles zusammen.

Harry und Ginny, wie sie da saßen, so eng, sie auf seinem Schoß, die Lippen aufeinander gedrückt und selig lächelt, als wäre der andere das beste auf der ganzen Welt. Doch so war das nicht, denn der Krieg hatte uns alle gezeichnet. Im Krieg gibt es am Anfang vielleicht noch gut und böse, doch das änderst sich, denn sogar die guten würden alles tun um zu gewinnen, auch wenn sie unschuldige benutzen mussten um an ihr Ziel zu kommen. Krieg verdarb alle, Harry war das beste Beispiel für die These, niemand der beteiligt ist bleibt so wie er war. Niemand bleibt er selbst, nicht einmal der große Harry Potter. Nicht einmal der Orden des Phönix.

Und dann konnte ich es spüren, es tat so weh, so sehr weh, als würde mich jemand von innen mit einem Messer bearbeiten. Ich unterdrückte ein Keuchen, schloss langsam und leise die Tür. Sprach einen Zauberspruch um den Raum schalldicht zu machen und rollte mich dann auf meinem Bett zusammen.

Es tat so weh, so, so weh, deswegen hatte ich den Zauberspruch benutzt, damit ich das nicht fühlen musste und was hatte ich jetzt davon? Ich konnte die physischen Schmerzen fühlen, den abgrundtiefen Hass und jetzt auch noch den inneren Schmerz, den schlimmsten von allen, der der dich zu Dingen bringt, die du nicht willst. Jetzt hatte ich alles schlechte, alles böse wieder zurück, das einzige was fehlte war das Glück, die Fröhlichkeit, die Liebe, alles gute, alles was hilft um zu heilen.

Und deswegen lag ich auf meinem Bett, deswegen heulte ich mir die Augen es dem Kopf. Und es gab keine Aussicht auf Besserung oder auf Heilung, weil keine Hilfe da war.

Oh, Harry Potter, zu welchem Monster hat dich dieser Krieg gemacht?

Bring Me Back To LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt