“Was haben Sie gesehen?” fragte Erin. Sie saß der älteren Zeugin im Pausenraum gegenüber und notierte fleißig ihre Aussage.
“Ich denke es war ein Mann. Ich konnte ihn nicht erkennen. Er trug ein dunklen Kapuzenpullover und fuhr ein silbernen Kleinwagen. Das Kennzeichen war irgendwas mit einer 9.” erklärte sie, “Er stand lange in der Nebenstraße.”
“Okay, danke. Wissen sie die Automarke? Oder gab es Auffälligkeiten?”
“Nein. Daran kann ich mich nicht erinnern.”
“Welche Hautfarbe hat der Mann?” fragte Erin neugierig.
“Definitiv weiß.” antwortete sie.
“Alles klar. Sie waren uns eine große Hilfe.” bedankte sich Erin und suchte zugleich alle in Frage kommenden Autos und deren Besitzer. Wenige von ihnen hatten eine Vorstrafe, wo zugleich eine Streife hingeschickt wurde. Alle sofort zu durchleuchten würde Wochen dauern. Schließlich gab es viele Autos zu dieser Beschreibung.
In der Zwischenzeit waren Adam und Kevin noch einmal bei dem Kioskbesitzer, der angeblich nichts sah.
“Komm schon Mann. Sie haben doch den Jungen gesehen, oder?” fragte Kevin und der Mann schüttelte den Kopf, “Ehrlich. Ich habe kein Kind gesehen.”
“Dieser Junge wird seit 24 Stunden vermisst.” zischte Adam, “Am Gehweg direkt vor diesem Laden fanden wir den letzten Hinweis.”
“Ich habe keine Ahnung. Ich habe kein Kind gesehen.”
“Können wir die Aufnahmen der Kameras haben?” fragte Kevin und zeigte auf die auf den Eingang gerichtete Kamera.
“Das ist nur eine Attrappe oder denken sie etwa ich hätte Geld für eine Echte?”
“Wie viel wollen sie?” fragte Adam und zückte sein Geldbeutel hervor. Einhundert, Zweihundert, Dreihundert Dollar war alles was er zurzeit zu bieten hatte.
“Ich habe das Kind nicht gesehen. Wenn ich was gesehen hätte, hätte ich doch schon längst was gesagt.”
“Das sehen leider nicht alle so.” sagte Kevin.
“Es tut mir schrecklich leid und ich hoffe sehr sie finden den Jungen, aber ich kann ihnen nicht weiterhelfen.” beteuerte er.
“Sie haben auch kein silbernen Kleinwagen gesehen?” hakte Adam nochmal nach.
“Nein. Nichts.”
“Bitte melden sie sich unter dieser Nummer, falls sie sich doch erinnern sollten. Hier geht es um das Leben eines Kindes.” sagte Kevin und reichte ihn seine Visitenkarte.
Mittlerweile suchten hunderte Cops nach dem kleinen Jungen. Hundestaffeln wurden eingesetzt. Sie witterten eine Fährte von der Schule bis zu dem Gehweg, wo die Dog Tag gefunden wurde. Danach verschwand die Spur. Krankenhäuser, Busstationen, Bahnhöfen, Airports und Feuerwachen, alle hatten ein Bild von Ethan und versprachen die Augen offen zuhalten. Die ersten Stunden sind entscheidend für die Suche.
CPDCPDCPD
“Warum hast du mir das verschwiegen?” fragte Jay zornig und verschränkte seine Arme vor der Brust. Megan saß auf dem Stuhl im Pausenraum und versuchte diesen wütenden starren Blick auszuweichen. Erin stand neben Jay und versuchte ihm back up zugeben.
“Ich wusste nicht, dass das wichtig war.” antwortete sie leise.
“Nicht wichtig? Du begreifst wohl nicht den Ernst der Lage. Ethan wird seit 24 Stunden vermisst und wir haben nichts! Gar nichts, kein einzigen Anhaltspunkt!” schrie Jay sauer.
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Spurlos
FanfictionEs war ein Morgen wie jeder andere, doch der Tag entwickelte sich zu einem riesen Albtraum.